Die Nacht war durchwachsen, lange Phasen, in denen ich wach lag und den Bauchschmerzen nachspürte, die durch meine Mitte wanderten. Irgendwann nahm ich eine Ibuprofen und schlief ein. Am nächsten Morgen kam ich nur schwer aus dem Bett und fühlte mich ziemlich zerschlagen, immerhin hatte sich mein Bauch etwas beruhigt. Wirklich gut fühlte ich mich allerdings nicht, Appetit hatte ich auch keinen. Eher aus Vernunft aß ich ein Porridge mit Nüssen und Erdbeeren und war ab neun am Schreibtisch.
Am Vormittag hatte ich zweimal Einzelunterricht, die auch ganz gut liefen – darum herum klappte allerdings wenig. Der Bauch begann wieder weh zu tun, der Rücken kam dazu und insgesamt fühlte ich mich ziemlich angeschlagen und kaputt. Auch mein Kreislauf war deutlich im Keller, keine Ahnung, was da los war. Zum Mittagessen hatten wir eigentlich geplant, zum afrikanischen Imbiss zu gehen, da dort aber immer recht „schwer“ gekocht wird, mit einem hohen Anteil an Hülsenfrüchten, entschieden wir uns dagegen – es wäre keine gute Idee gewesen bei meiner Verfassung. Stattdessen machte der Liebste eine einfache Gemüse-Nudelsuppe mit etwas Räuchertofu, sehr gut, aber trotzdem schaffte ich nur einen Teller davon. Den Espresso ließ ich auch weg und machte etwas länger Pause auf dem Sofa.
Durch den Nachmittag quälte ich mich ziemlich, machte einige administrative Sachen und bereitete den Unterricht für abends vor, aber alles nur mit halber Kraft und ziemlich blass um die Nase. Hätte ich einen normalen Bürojob gehabt, hätte ich mich krank gemeldet oder früher aufgehört, aber beim Unterrichten geht das nicht so einfach (ich kann mich zwar durch Kolleg:innen vertreten lassen, aber das ist ein ziemlicher Aufwand für alle Beteiligten und ich vermeide das, wenn es irgendwie geht). Ich nahm um kurz vor fünf also eine Ibuprofen, die auch half, und machte dann meinen Abendunterricht. Der lief absurderweise wirklich gut, während des Unterrichts fühlte ich mich auch besser – wahrscheinlich die Interaktion mit anderen und das Adrenalin im Blut. So gesehen war ich froh, dass ich ihn machen konnte, aber auch sehr froh, um Viertel nach sieben den Rechner runterzufahren.
Eine nette Sache am Nachmittag: Der dritte Band von Unschlagbar, den ich vor längerem vorbestellt hatte, war jetzt erschienen und mir von der lokalen Buchhandlung geliefert worden. Ich hatte die Bestellung ehrlich gesagt schon wieder vergessen, freute mich und legte mich gleich einmal eine halbe Stunde aufs Bett zum Lesen.
Der restliche Abend war ziemlich unspektakulär: Wir machten die zweite Hälfte der Nudelsuppe vom Mittag warm und schauten zwei Folgen TNG. Beim Liebsten hatte sich das Unwohlsein vom Vortag zu einer handfesten Migräne ausgewachsen, er war also auch zu nicht viel zu gebrauchen – so gingen, oder eher sprichwörtlich humpelten, wir beide sehr früh in Richtung Bett.