Um kurz vor sechs marschierte der Kater ins Schlafzimmer und ließ sich auch durch besänftigendes Schlafschnurren nicht ruhigstellen. Ich fütterte ihn schließlich und legte mich noch einmal zum Dösen hin. Der Liebste stand etwas später schließlich auf und ich schlief, für mich überraschend, richtig tief und fest wieder ein. Träumte einen extremen Blödsinn mit Star Trek- und Arbeitselementen und wachte um acht Uhr auf, für meine Verhältnisse also quasi mitten am Tag.
Der Vormittag war ausgesprochen gemütlich, wir frühstückten um neun und machten sonst nichts weiter Berichtenswertes (Zeitung, Internet, Gedöns). Zum Frühstück hatten wir Brot (endlich wieder selbst gemacht) und Orangensaft, als Aufstrich probierten wir den neuen veganen Bresso, den wir vor ein paar Tagen im Edeka entdeckt hatten. Fazit: Geschmacklich absolut so wie der „normale“ Bresso, die Konsistenz etwas anders. Aber sehr gut, wenn man Kräuterfrischkäse mag (und nicht unbedingt Bio kaufen will, wir hatten ihn jetzt eher zu Testzwecken geholt).
Ich hatte mit meinem Chef am Vorabend ausgemacht, dass er mir Bescheid sagt, wenn er in der Firma ist, damit ich dann vorbeikomme und wir die Räume für die kommende Woche richten (nach dem Grillfest am Abend hatten wir das nicht mehr gemacht). Ich war also etwas in Wartestellung, er schrieb mir aber recht früh am Vormittag schon, dass er es anders organisiert bekommt und ich nicht extra zu kommen brauche. Dadurch fiel ein Programmpunkt des Vormittags weg und ich blieb tatsächlich im Pyjama bis nach dem Mittagessen (sehr undiszipliniert, aber gut so).
Zum Mittagessen hatten wir noch einen Rest Bohneneintopf, außerdem hatte ich eine übrige Portion Thai-Curry vom Teamessen am Vortag eingepackt, wir machten also Reste warm – wobei „Reste“ definitiv das falsche Wort ist, es war eine richtig große Portion und ich war danach pappsatt. Die Schokolade zum Espresso ließ ich weg.
Gegen zwei Uhr rafften wir uns schließlich auf, noch etwas zu „tun“ und dem Tag etwas Inhalt zu verleihen. Nach etwas Badezimmerzeit gingen wir zuerst ins Vereinsheim, wo der Liebste einen 3D-Druck startete, dann weiter zu mir in die Firma. Der Chef war wie versprochen schon da gewesen und hatte die Räume für die Prüfung kommende Woche gerichtet. Ich stellte noch ein Flipchart dazu, das vergessen worden war – ansonsten konnte ich nichts mehr vorbereiten, weil die Putzfrau noch nicht durch die Räume gegangen war, aber das war auch nicht schlimm, der Rest kann am Montag gemacht werden. Außerdem packten wir meine Regenjacke ein, die ich am Freitag vergessen hatte. Daheim holte der Liebste dann den Einkaufswagen und wir gingen weiter zum Baumarkt: Der Plan für diesen Samstag war etwas Gartenverschönerung. Wir kamen mit insgesamt acht Stauden wieder zurück, größtenteils Halbschattenpflanzen, da unser Garten recht schattig ist, und alle „nützlingsfreundlich“ (an einer Staude war noch im Baumarkt bereits eine Hummel beschäftigt, wahrscheinlich vom Baumarkt extra angestellt).
Den ganzen Nachmittag steckten wir die Hände in die Erde: Der Liebste kürzte einen Zierstrauch um ca. ein Drittel und schnitt Apfel- und Pflaumenbaum zurück, ich holte tonnenweise Giersch, Winde, Efeu und Ahorn aus dem Staudenbeet und um den Gartenteich herum (die Frösche waren not amused, aber sie werden wohl damit klar kommen), wir räumten das Heu von der jetzt größtenteils abgemähten Wiese und holten jede Menge Unkraut aus dem Gemüsebeet, und am Ende pflanzten wir die Stauden ein. Den ganzen Nachmittag waren Regenwolken am Himmel, aber es war nicht kalt und wir blieben trocken – eigentlich ein guter Gartentag. Gegen halb sieben waren wir fertig und sehr zufrieden.
Kurz vor dem Feierabend gingen wir noch einmal zum Vereinsheim und holten den fertigen 3D-Druck ab, ein Ersatzring für unseren Duschkopf (der Liebste hat die Tendenz, alles nachzudrucken, was im Haus kaputt geht oder gehen könnte und nicht bei drei auf den Bäumen ist, ein Zugang zum 3D-Drucker ist nicht immer nur ein Vorteil – aber der Ersatzring ist eine gute Idee, sonst hätten wir nämlich einen komplett neuen Duschkopf kaufen müssen).
Zum Abendessen hatten wir „etwas Leichtes“ überlegt, es wurden dann aber doch Spaghetti mit Tofu-Bolognese, eher nicht so leicht, aber sehr lecker. Weil ich die superstressige Woche überstanden hatte und sich beim Liebsten die guten Nachrichten bestätigt hatten und überhaupt weil es Sommer war und trocken, tranken wir zum Kochen einen Prosecco (mit etwas Holunderblütensirup), zum Essen machten wir eine Flasche Rotwein auf (Senorio de los Llanos Gran Reserva 2012, an dessen Vorgeschichte / Erwerb / Background ich mich nach Meinung des Liebsten scheinbar erinnern müsste, aber LOL keine Ahnung, in diesem Leben fange ich nicht mehr damit an, die persönlichen Geschichten irgendwelcher Weinflaschen abzuspeichern, ich habe schon mit Leuten genug zu tun). Guter Wein auf jeden Fall.
Das restliche Abendprogramm bestand dann unspektakulär aus einem Quatschnasenvideo, den Nachrichten (ich fühlte mich etwas schuldig, dass wir einen schönen Sommertag gehabt hatten, wo so viele Menschen gar nicht weit weg von uns von so einer Katastrophe getroffen wurden, die Details werden ja immer schlimmer und schlimmer). Schließlich noch eine halbe Folge TNG, dann fielen wir ins Bett.