Das Weckerklingeln um halb sieben war nicht mein Freund, das Aufstehen nach dem Urlaub klappte aber ganz gut. Nur auf das erhöhte Tempo musste ich mich wieder einstellen: Bummeln und Teechen trinken und durch die Zeitung blättern und plötzlich ist es halb zehn, das ging leider nicht mehr. Stattdessen also keine Zeitung (erst mittags), ein kurzer Tee und etwas schreiben, und dann ins Bad zum Schnelltesten, duschen, fertigmachen: Um halb neun gingen der Liebste und ich aus dem Haus. Kleiner Stopp beim Bäcker, dann brachte der Liebste mich ins Büro und wir setzten uns dort noch 10 Minuten hin (es waren wenig Kolleg:innen da, in meinem Büro waren wir allein) und frühstückten (Brötchen mit veganer Teewurst).
Um neun verabschiedete sich der Liebste und ich startete mit der Arbeit. Insgesamt war es ein angenehmer Vormittag, ich fräste mich einmal durch die aufgelaufenen Mails (das waren über Weihnachten nur sehr wenige), bearbeitete ein paar Dokumente und Zertifikate, die mit der Post gekommen waren, und organisierte einige Dinge für die kommenden Prüfungen. Außerdem klärte ich eine Frage mit restlichen Überstunden und Resturlaub, alles weniger kompliziert als gedacht. Um halb eins hakte ich den Vormittag ab und ging nach Hause.
Der Liebste musste noch nicht wieder arbeiten gehen und hatte sich deshalb den Vormittag über mit der Steuererklärung für den Sportverein beschäftigt, hurra, und außerdem einen Brotteig angesetzt. Wir machten die zweite Portion Linsen-Grünkohleintopf warm, danach Espresso und nur sehr wenig Schokolade, weil mich morgens nämlich beinah der Schlag getroffen hatte, als ich mich auf die Waage gestellt hatte. Ein bisschen typisch für die Urlaubszeit und auch nicht schlimm, aber wir haben beschlossen, Alkohol/Chips/Süßkram jetzt wieder etwas runterzufahren. (…mal schauen.)
Am Nachmittag arbeitete ich im Home Office weiter, musste mich erst einmal kurz in meinem Arbeitszimmer zurechtfinden (ein Zeichen, dass der Urlaub ganz gut war) und ein paar Updates hochladen. Dann viel Orga und ein paar Beratungstermine (nur halb erfolgreich, wir können leider nicht immer genau anbieten, was die Leute brauchen). Immerhin klappte die Technik wunderbar und ich habe mich auch an den Ablauf mit dem Remote Desktop gewöhnt, das ist schon sehr praktisch. Um Viertel vor sechs war ich mit meiner Liste fertig und machte Feierabend.
Unten holte ich einen schlecht gelaunten Mann aus dem Arbeitszimmer: Die Steuer war zwar fertig, aber er hatte einige Stunden mit der Software für den Lichtwecker rumgekämpft und war reichlich frustriert. Ganz schön doof. Ich fütterte erst einmal den Kater (der ab halb vier gequengelt hatte) und ging dann ins Schlafzimmer auf die Yogamatte: Adriene Tag 30, Begin.
Der letzte Tag des Breath-Programms war 50 Minuten lang und bestand darin, dass Adriene ihr Mikro ausmachte und den kompletten Flow aller Haltungen einmal durchübte und man mitmachen konnte (begleitet von sphärischer Dödelmusik). Grundsätzlich schöne Idee, aber auch wenn ich die Haltungen alle kenne und dafür keine Anleitung brauche, heißt das ja nicht, dass ich nicht trotzdem schauen muss, was als nächstes kommt. Ich war also die ganze Zeit damit beschäftigt, während der Positionen zum Tablet zu schielen, damit ich keinen Positionswechsel verpasse. Das war für meinen Nacken nicht so richtig super. Davon abgesehen natürlich sehr anstrengend, ich war schweißgebadet am Schluss, aber es klappte alles gut und ich war SUPERSTOLZ am Ende. Als ich fertig war, warf ich einen Blick auf die YouTube-Comments zu diesem Video, gleich der erste eingeblendete Kommentar: „I needed over 2 months to complete this 30 day Yoga journey… but never mind, I did it!“ und ich dachte mir: I feel you, sister. Irgendwann im Oktober habe ich angefangen, am 3. Januar fertig – egal. Ich war sehr zufrieden. Adriene hat natürlich auch „Einzel“-Videos, und ich werde sicher häufiger bei ihr vorbeischauen.
Der Liebste hatte währenddessen bereits gekocht, getreu dem Motto „alles wird besser, wenn man Kokosmilch drüber kippt“ gab es eine Art Rumfort-Curry mit restlichem Wirsing, Pastinaken, Kichererbsen und Kokosmilch, dazu Reis. Sehr lecker, und als Nachtisch einen Apfel, weil wir sehr vernünftig sind. Wir verbrachten den Abend unspannend auf der Raumstation (parallel backte das Brot) und gingen um halb zehn hoch: Ich fing ein neues Buch an. Mal schauen, wie es mit meinem Leseerfolg in diesem Jahr so wird.