Mit wirklich ätzenden Rückenschmerzen aufgewacht, der Ischias links beschwerte sich bei jeder Bewegung. Positiv am Morgen war, dass der Kater mir miauend aus dem Wohnzimmer entgegen kam, gleich fressen wollte und dann auf den Balkon verschwand. Sieht so aus, als hätte er sich ein wenig beruhigt. (Der nächste Sturm bläst allerdings schon ums Haus.) Ich ging unten in den Garten, worauf er vom Balkon über den Schuppen herunterkletterte und mit mir einmal durch die Büsche spazierte (und gleich das Katzenklo unter dem Gebüsch benutzte). Schließlich verschwand er in Richtung Nachbarsgarten und ich ging zurück und machte Tee.
Dem Liebsten ging es wieder besser, er hatte allerdings noch ziemliche Bauchschmerzen und blieb deshalb noch einen weiteren Tag im Home Office. Zum Frühstück holte er weiße Brötchen für sich und Vollkornbrötchen für mich. Wir ließen uns etwas Zeit mit Essen, Zeitung und Dusche und starteten den Arbeitstag um neun Uhr.
Mein Einzelunterricht am Morgen hatte mir wegen Krankheit abgesagt, ich konnte also am Vormittag geruhsam arbeiten, der übliche Dreiklang aus Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen und administrativen Tätigkeiten, am späten Vormittag hatte ich noch zwei Beratungstermine. Um halb eins machte ich Mittagspause.
Der Liebste hatte die zweite Portion Rumfortnudeln schon heiß gemacht. Nach dem Mittagessen legten wir uns ein bisschen aufs Sofa und starrten ins Handy. Den Espresso nach dem Essen ließen wir bleiben, da der Liebste seinen Bauch nicht überfordern wollte, er war allerdings nicht bereit, auf Schokolade zu verzichten. Allerdings haben wir im Moment nur vegane Osterschokolade von Zotter da, die ich, nun ja, für einen gewissen Feiertag in den kommenden Monaten gekauft habe (nicht Fasching). Meine Einwände blieben allerdings ungehört, der Liebste holte die Schokolade mit leichter Schmolllippe aus dem Schrank („aber es ist doch noch SO LANG bis April“). Die Schokolade ist schon sehr gut, muss ich sagen. Wahrscheinlich wird sie bis Ostern längst ausverkauft sein.
Ab halb zwei arbeitete ich weiter – ein erfolgreicher Einzelunterricht und ansonsten Vorbereitung und Punkte auf der Liste, nach dem Stress der letzten Wochen war ich froh um das ungestörte Arbeiten. Um halb fünf war ich allerdings trotzdem nicht fertig mit allem, was für den Freitag anstand – kurz überlegte ich, den Yogakurs sein zu lassen, entschied mich aber schnell dagegen. Der letzte Yogakurs war zwei Wochen her und die Rückenschmerzen waren mittlerweile so schlimm, dass ich nicht mehr wusste, wie ich sitzen sollte. Ich packte also meine Sachen, winkte dem Liebsten zu (der noch in einem Meeting war) und ging los.
Etwas Sorge hatte ich schon, ob Yoga bei meinem gereizten Ischias das Richtige ist, aber wie sich herausstellte, klappte es wunderbar. Ich war bei den Positionen vorsichtig, konnte aber alles mitmachen und war am Ende sehr zufrieden: Zwar immer noch Rückenschmerzen, aber insgesamt besser und die zusätzlichen Verspannungen hatten sich auch gelockert.
Als ich um kurz nach sieben heim ging, nahm die zweite Runde des Sturms gerade Fahrt auf: An der Baustelle neben dem Büro wurden die Bauzäune schief geweht, der Wind trieb schon kleinere Äste vor sich her und die ersten Regentropfen fielen. Kaum war ich daheim, ging es richtig mit Wind und Regen los, ich war froh, nicht mehr aus dem Haus zu müssen.
Eigentlich war für den Abend ein Chili geplant gewesen, davon sahen wir aus Bauchschonungsgründen aber ab. Stattdessen holte ich den Liebsten im Arbeitszimmer ab, wo er mit der Arbeit schon fertig war und stattdessen mit einem kleinen Mikroskop herumspielte, das er gebraucht gekauft hatte, es war am Nachmittag geliefert worden. Keine Ahnung, wozu wir ein Mikroskop brauchen, aber es machte schon sehr Spaß, alle möglichen Sachen drunter zu legen und sich vergrößert anzusehen (es vergrößert nicht soooo stark, so dass man gerade noch sinnvoll die Sachen erkennen kann, Brotkrümel und so weiter).
Auf jeden Fall Abendessen: Der Liebste briet Maultaschen und Zwiebeln in der Pfanne an (vielleicht auch nicht so bauchschonend, na ja, keine Ahnung), dazu hatten wir eine große Schüssel Feldsalat mit Joghurt-Senf-Dressing, ich nahm mir noch ein Wochenend-Einläut-Bier. Dazu dann Sofazeit und versnobte Engländer: Staffelende und Cliffhanger Staffel 3. Und was für ein trauriger Cliffhanger, echt jetzt. Gerade wo es ein bisschen besser lief, passiert wieder etwas Tragisches. Man könnte beinah ein Drehbuchmuster dahinter vermuten.