Ziemlich unruhige Nacht, ich lag viel wach und wälzte Gedanken. Mir war unangenehm warm, bis der Liebste schließlich aufstand und feststellte, dass wir fast 22 Grad im Schlafzimmer hatten. Nach einmal Querlüften schlief ich schließlich ein, war aber trotzdem am nächsten Morgen ziemlich kaputt und weit weg von einem ausgeschlafenen Zustand. Der Liebste hatte einen frühen Termin, nach einem schnellen Müsli ging er schon um kurz vor acht aus dem Haus, ich stellte mich noch unter die Dusche und war um halb neun am Schreibtisch.
Den Vormittag startete ich mit einer zweiten Runde IT-Schulung, so langsam ruckelt sich unser neues Kundenverwaltungsprogramm mehr oder weniger ein. („neu“, wir haben es jetzt seit einem Jahr, aber es wird natürlich seitdem eine Menge customized.)
Dann ein spontanes Zoom-Meeting, um einer Kollegin mit einer Online-Kursbuchung zu helfen (es stellte sich heraus, dass sie den Bezahlvorgang nicht abschließen konnte, weil dazu ein Fenster geöffnet werden musste und sie – bzw. ihr Browser als Standardeinstellung – die Pop-up-Fenster blockierte, was ich durch einmal Fehlermeldung lesen und einmal googeln rausfand), und dann ein drittes Meeting, wieder zum internen Großprojekt. Den ganzen Vormittag verbrachte ich also in diversen Zoom-Räumen, es war erstaunlicherweise recht produktiv.
Um halb eins machte ich Mittagspause: Der Liebste war nach einem Auswärtstermin wieder heimgekommen und hatte den restlichen Tag (mehr oder weniger) Home Office, sodass wir gemeinsam essen konnten. Zweite Hälfte Chili, lecker, aber etwas wenig, danach Espresso. Und einmal kurz in den Garten: Jetzt blühen tatsächlich die ganzen Frühlingsblüher, der Garten ist endlich wieder richtig schön. Und da wir in unserem Schattenloch immer drei Wochen nach den anderen dran sind, fühlt es sich bei uns auch gar nicht „zu früh“ an und macht kein beklemmendes Gefühl (wie bei den anderen Gärten mit Primeln und Gänseblümchen ab Anfang Februar).
Am Nachmittag wartete ein Kurs, und ich war sehr müde und sehr im Suppenkoma und freute mich wirklich gar nicht auf den Kurs. Erstaunlicherweise war er dann aber wirklich gut und rund und ging wie im Flug vorbei. Das Unterrichten ist, wenn es gut läuft (was es normalerweise tut), einfach eine echte Energiequelle.
Nach dem Kurs hatte ich dann endlich Zeit für E-Mails und organisatorische Sachen, korrigierte außerdem ein bisschen und war um halb sechs fertig.
Der Liebste hatte den Tag über einen Termin nach dem anderen gehabt und war ziemlich durch, als ich ihn aus dem Arbeitszimmer holte. Wir hatten beide das Bedürfnis nach Bewegung (naja, ich mehr als er, ich war ja den ganzen Tag nicht vor der Tür gewesen), deshalb gingen wir eine kleine Runde Erledigungs-spazieren: Zuerst zum Viertel-Lieblingsbäcker für ein Brot, dann zu mir ins Büro, wo ich ein Dokument für die Post fertig machen musste, ein kurzer Kollegen-Smalltalk, dann zur Post, um das besagte Dokument zu versenden (normales Einschreiben geht zurzeit übrigens quasi nicht, bzw. man kann mir nicht versichern, dass dann auch wirklich unterschrieben wird – also ein Einwurfeinschreiben, hm), und dann noch ein bisschen das Flüsschen hoch und runter. Es war noch etwas sonnig, aber schon wieder recht kühl, man merkt, dass das Wetter jetzt umschlägt.
Um halb sieben daheim, gemeinsames Kochen: Nudeln in einer Sahnesoße mit Räuchertofu und Erbsen. Wir rührten noch etwas Bresso unter, weil der abgelaufen war, gute Idee, und machten dazu einen Krautsalat (das Weißkraut musste auch dringend verbraucht werden). Insgesamt ein schnelles und sehr gutes Essen.
Und dann las ich mein Buch zu Ende, endlich hatte ich wieder die Konzentration, ein Buch am Stück durchzulesen (langen Zugfahrten sei Dank) und dabei richtig mit Interesse dabei zu sein. Das Buch: Pandemien – wie Viren die Welt verändern von Philipp Kohlhöfer, und das ist schon eine echte Empfehlung. An dem Stil muss man sich ein bisschen gewöhnen (bzw. man muss ihn mögen oder auch nicht), aber es ist unterhaltsam und vollgepackt mit Informationen. Übrigens, not-so-fun-fact: Im Juni 2020 erklärten US-Gesundheitsexpert:innen vor einer Kommission der amerikanischen Regierung: „Covid-19 is bad. But it may not be the big one“, und „we shouldn’t think that, once we get to a vaccine, […] that we’ll be able to rest easy.“ Nur falls jemand der Illusion unterlegen war, die Gemengelage aus Massentierhaltung und Zerstörung von Lebensräumen hätte nicht noch die eine oder andere zoonotische Überraschung für uns parat.
Naja, auf jeden Fall sahen wir dann eine Folge Die Welpen kommen mit Martin Rütter im Free TV. Da muss man sich nur darüber Gedanken machen, wie man die Babynase dazu bringt, nicht in die Wohnung zu pinkeln, und das sollte doch einfach sein, so global betrachtet.