Puh. Das war ein hartes Aufstehen nach einer echt kurzen Nacht. Nach dem späten Abend konnte ich ewig lang nicht einschlafen, einfach schon über den Müdigkeitszeitpunkt hinaus, dann war es warm (klar) im Schlafzimmer, und natürlich kam dann morgens um halb sechs der Kater anmarschiert. Immerhin legte er sich noch etwas schnurrend zu uns ins Bett und wartete bis Viertel nach sechs, hurra. Der Ausblick auf einen harten Tag, eine harte Woche, einen harten Juni ließ meine Stimmung etwas nach unten sinken, und sie war generell nicht so hoch gewesen. Dazu noch kein Yogakurs, weil ich erstens vormittags Unterricht hatte und zweitens die Yogatrainerin nicht da war: Das war so ungefähr die Situation am Morgen.
Der Liebste machte erst einmal Tee, fütterte den Kater und kochte Nudeln fürs Mittagessen. Dann Frühstück, restliches Brot getoastet (ich mag im Übrigen Sauerteigbrot nicht so sehr, mal wieder etwas, wo ich gegen den Trend laufe), etwas Orangensaft und dann eine lange Dusche. Und erstaunlicherweise war ich danach richtig wach und „vergaß“ über den Tag ein bisschen, dass ich eigentlich doch furchtbar müde sein müsste. Das Arbeiten lief dann ganz normal, nicht einmal mittags war ich sehr kaputt.
Ab Viertel nach acht war ich im Arbeitszimmer, arbeitete meine Inbox leer, um halb zehn begann dann der Vormittagskurs (der mich am Abend davor so viel Vorbereitungszeit gekostet hatte). Immerhin funktionierte meine Vorbereitung so einigermaßen, aber ich sehe noch einiges an Verbesserungspotenzial. Ich wurde auch nicht ganz fertig mit dem Programm, hatte noch einige Sachen nachzubereiten und ignorierte meinen knurrenden Magen ein bisschen – Zielsetzung war so um Viertel vor eins Mittagspause zu machen. Nur dass um Viertel vor eins meine Terminerinnerung aufpoppte und mir ein Teammeeting um eins ans Herz legte (das hätte ich sonst echt vergessen). Ich blieb also noch weiter online, machte das (kurze) Teammeeting und um zwanzig nach eins konnte ich dann endlich den Vormittag abschließen.
Zur Mittagspause die zweite Hälfte Nudeln mit Brokkoli-Sahnesoße (mit den morgens frisch gekochten Nudeln), dazu Tee und ein bisschen Lesepause. Ich habe mir vorgenommen, wieder mehr in der Mittagspause zu lesen (oder gar, wenn es die Zeit zulässt, ein bisschen spazieren zu gehen, aber das ist eher selten der Fall). Durch das Lesen in der Mittagspause bleibe ich bei einem Buch ein bisschen mehr drin, dadurch ist es abends dann auch leichter, dadurch komme ich schneller voran, was mir dann generell mehr Motivation gibt… Auf jeden Fall: Ein paar Takte lesen, dann Sachen zusammenpacken, und auf zwei ging ich ins Büro.
Den Nachmittag über konnte ich (neben wenig Unterrichtsvorbereitung) viel administrativ wegarbeiten und auf meiner langen Erlediliste ein paar wichtige Dinge abstreichen. Ein bisschen Augenverdrehen (manche Leute scheinen vom Konzept „Raumbuchung“ überfordert zu sein), ansonsten war ich aber sehr zufrieden mit dem Nachmittag. Und mit der Anwesenheit diverser Kolleg:innen, denn es ist nicht einfach nur nett, wenn man ein bisschen auf Leute trifft (…auch ein Satz, den man von mir eher selten hört), sondern ich konnte auch ein paar wichtige Sachen direkt besprechen. Das ist halt einfach der große Vorteil der Arbeit vor Ort (und gleichzeitig auch Nachteil, man kommt schneller aus dem Rhythmus). Auf jeden Fall war ich ganz zufrieden, und als der Liebste mir um fünf schrieb, dass er jetzt heimgehen würde, klang das nach einer guten Idee. So zwanzig Minuten später machte ich auch Feierabend.
Daheim machte der Liebste mir die Tür auf und winkte mir nonverbal zu: Er war gerade am Telefon und klang leicht genervt. Ich hörte mit, wie er offensichtlich mit dem Kundensupport unseres (neuen) Internetanbieters telefonierte, weil schon wieder unser Internet abgeschmiert war. Wir haben den neuen Anschluss seit Samstag und hatten seitdem schon dreimal Ausfälle. Was wirklich sehr blöd ist, denn ich brauche einfach stabiles Internet von daheim fürs Arbeiten. Mäh.
Auf jeden Fall ließ ich den Liebsten in der Supportschleife zurück und machte Abendessen: Ich hatte Pizza Bianca mit grünem Spargel geplant. Pizza Bianca habe ich früher sehr gern gegessen, seit der Umstellung auf vegan aber nicht mehr. Das war jetzt ein neues Rezept (aus dem KoK-Kochbuch) und ich war gespannt. Zuerst ein klassischer Hefeteig, ich machte 2/3 Weißmehl und 1/3 frisches Vollkornmehl, als Belag der Oatly-Frischkäse, etwas glatt gerührt mit Pfeffer, Salz und Hefeflocken, und darauf Kartoffelscheiben (die hatte ich fünf Minuten vorgedämpft), Pilze und grüner Spargel (ebenfalls vorgedämpft). Es kam keine Käsecreme oder Hefeschmelz zum Überbacken drüber, das würde ich vielleicht das nächste Mal ergänzen.
Die Pizza war insgesamt 25 Minuten im Ofen (relativ lang, aber der Teig brauchte so lang), fertig gebacken war sie ausgesprochen lecker (wie gesagt vermutlich noch leckerer mit etwas zum Überbacken). Und reichhaltig, ich aß nur ein Viertel davon und ließ das zweite Viertel für den nächsten Tag. Auch weil ich noch Platz für Nachtisch lassen wollte.
Wir hatten nämlich Nachtisch geplant, denn es ist Erdbeerzeit und man soll ja saisonal essen. Wir gingen also schnell in den Supermarkt nebenan, der erstaunlich viel sehr regionales Obst und Gemüse anbietet (die Erdbeeren zum Beispiel kommen von vier Dörfern weiter). Es war zwar schon abends, aber er hatte noch zwei Schalen okay aussehender Erdbeeren. Außerdem wanderten wir etwas durch die Gänge: Der Supermarkt hat seinen Aufbau komplett verändert, quasi nur die Kühlfächer sind am gleichen Platz, und wir suchten ein bisschen, bis wir uns orientiert hatten. So eine richtige Logik kann ich da nicht erkennen, irgendwie wechselt sich Food und Non-Food random ab, aber andererseits kenne ich mich da auch nicht aus und es gibt vielleicht eine verkaufspsychologisch ganz ausgefeilte Struktur dahinter.
Auf jeden Fall daheim Erdbeeren mit Schlagsahne, dieses Jahr sind die Erdbeeren wirklich superlecker, und dazu ein bisschen Blaulichtporno, von 112 – Feuerwehr im Einsatz gibt es eine neue Staffel. Und darf ich mal so ganz nebenbei erwähnen, dass der „Männersender“ DMAX, dessen Werbung quasi ausschließlich aus Grillzangen, Bohrmaschinen und Outdoorkleidung besteht, in seiner Programmbeschreibung gendert? Ob sie da nicht Sorge haben, dass bei 70% ihres Stammpublikums vor Schreck der Pimmel abfällt? Auf jeden Fall sehr beeindruckend.