Am Morgen merkte ich den Schlafmangel: Obwohl wir früh ins Bett gegangen waren und ich durchgeschlafen hatte, kam ich morgens quasi nicht aus dem Bett. Erst als der Kater sehr aufgeregt zu uns gerannt kam, sich ins Bett legte und wir nasse Flecken auf seiner Brust entdeckten, war ich wach. Der Liebste ging mit dem Kater (der sofort wieder runterraste) in den Garten, während ich Tee machte. Er kam nach zehn Minuten unverrichteter Dinge wieder hinein: Zwar hatte er den Kater etwas beruhigen können, der hatte jedoch nicht mit reinkommen wollen. Irgendjemand schien ihn attackiert zu haben in der Nacht. Wenn ich den erwische.
Der Liebste machte uns zum Frühstück ein Müsli mit Erdbeeren, dann ging er um Viertel nach acht aus dem Haus. Ich ließ mir etwas mehr Zeit beim Wachwerden, Duschen und überhaupt und war um kurz nach neun am Schreibtisch. (Der Kater hatte sich schließlich doch nach drinnen verzogen und schlief in der Kratzbaum-Kiste. Armes Tier.)
Den Vormittag über hatte ich einen Einzelunterricht und war ansonsten viel mit administrativer Arbeit beschäftigt. Nach der stressigen Woche ging ziemlich das Tempo nach unten, sowohl was die dringlichen Termine als auch was meine Arbeitsleistung anging. Ich bekam aber einige wichtige Dinge abgehakt und ein paar Dinge angeschoben und war ganz guten Mutes. Und als sich um kurz nach zwölf der Kollege über Teams meldete, um letzte Punkte abzusprechen (bevor er zu einer Konferenz fliegt), war ich spontan da, aufnahmefähig und positiv. Hihi.
Um eins machte ich Mittagspause und startete erst einmal Spülmaschine und Waschmaschine. Wir hatten morgens entschieden, dass der Liebste das letzte Stück Pizza Bianca (das ja eigentlich meins gewesen wäre) mit in die Arbeit nehmen und ich mir etwas kochen würde. Eher ungewöhnlich mittags, aber ich hatte ein bisschen Zeit und ein paar Sachen mussten weg. Ich machte also so eine Art Nudelpfanne mit Pilzen, zwei Tomaten und angebratenem Curry-Tempeh, ziemlich große Portion, aber schnell gemacht und gut. Dazu eine Tasse Tee, und um zwei war ich wieder am Schreibtisch. Nicht so richtig auf der Höhe allerdings, ich war morgens schon so leicht kopfwehgeplagt gewesen, und gegen zwei biss sich das so richtig im Kopf und hinter den Augen fest. Ich nahm schließlich eine Ibuprofen, die wirkte dann wenigstens.
Ungefähr da ging dann auch das Internet so richtig in die Knie (nicht dass ich eine Verbindung zwischen meinem Kopf und dem Internet vermuten würde). Ich habe keine Ahnung, was da mit unserer neuen Leitung ist, dass sie morgens super läuft und im Lauf des Tages komplett abschmiert, aber innerhalb kürzester Zeit konnte ich noch nicht einmal mehr E-Mails abrufen. Ich machte noch ein paar Dinge offline, aber das war sehr begrenzt, dann war das Arbeiten einfach komplett nicht mehr möglich. Ich hängte also die Maschine Wäsche auf und bügelte (immerhin konnte ich nach etwas Überredungskunst parallel Podcast hören, weil ich ein paar Podcasts letzte Woche schon mal runtergeladen hatte), und um halb vier ging ich ins Büro-Asyl.
Falls ich die Hoffnung gehabt hatte, dass ich wenigstens etwas Menschenkontakt im Büro abgreifen könnte, dann war das vergeblich, denn ich war allein im Zimmer und die Kolleg:innen in den anderen Zimmern gingen recht bald in den Feierabend – ab halb fünf waren wir zu dritt im gesamten Gebäude und ab fünf war außer mir nur noch ein Kollege da (den ich aber nur von weitem sah). Eigentlich ungewöhnlich, aber ich war nicht die Einzige, die die Woche über sehr viel gearbeitet hatte (einige werden sich jetzt auch in den Pfingsturlaub verabschieden – ich halt nicht. Aber egal).
Auf jeden Fall lief das Internet, auch der Rechner funktionierte (der leider im Vergleich zu meinem daheim sehr viel langsamer ist, aber irgendwas ist ja immer) und ich konnte meinen Abendkurs unterrichten. Und der klappte auch gut, was bei dem Kurs ja keine Selbstverständlichkeit ist. Um halb acht packte ich schließlich frohgemut zusammen und ging heim.
Der Liebste empfing mich daheim mit der Nachricht, dass er ein kleines Script geschrieben hatte, um die Internet-Schwankungen über den Tag automatisch dokumentieren zu lassen. Sieht ziemlich wackelig aus, ich sehe uns schon wieder kündigen und letztendlich doch bei der Telekom landen. Hmpf.
Auf jeden Fall war er auch schon am Kochen, ich half ein bisschen mit und um acht hatten wir dann eine ganz wunderbare Minestrone und anschließend Erdbeeren. Dazu Blaulichtporno mit zwar teilweise etwas pixeligem Bild, aber das Internet hatte sich soweit beruhigt, dass Streamen aus der Mediathek zumindest mehr oder weniger möglich war. Scheinbar möchte uns unser Internetanbieter einen Halbtagsjob mit Offline-Zeit am Nachmittag ans Herz legen oder so.