Ich wachte am frühen Morgen nach einer eigentlich recht guten Nacht auf, weil der Kater vom Sessel, wo er wohl gelegen hatte, zu uns ins Bett sprang und sich dort neben mich legte. Da er aber keinen Lärm machte, sondern noch eine Runde schlief, dämmerte ich auch noch ein bisschen weg bis zum Lichtwecker (funktionierte). Als wir aufstanden, erzählte der Liebste von Katzengekreische im Garten in der Nacht, ich hatte nichts gehört – prompt entdeckten wir Blutflecken an der Stelle, an der der Kater im Bett gelegen hatte. Super. Wir sahen nach und vermuteten eine Bisswunde am Bein (so richtig zu erkennen war es nicht), und er wollte auch nichts fressen, sondern ging mit mir raus und legte sich bei der alten Nachbarin unter die Büsche. Ich hoffe mal, dass sich da nicht der nächste Abszess entwickelt.
Davon abgesehen ganz gut geschlafen, auch wenn der erste Morgen nach dem Urlaub natürlich schon ein Stimmungstief war. Wir räumten erst einmal ein bisschen die Wohnung auf (viel musste man nicht machen, wir hatten am Abend schon das Meiste weggeräumt) und blätterten durch die restlichen Zeitungen. Dann machte der Liebste ein Müsli, wir tranken Tee, und plötzlich war die Zeit verschwunden und es wurde etwas hektisch. Wir hatten uns beide vorgenommen, ein bisschen etwas aus der Bewegung im Urlaub in den Arbeitsalltag mitzunehmen, deshalb fuhr der Liebste auf dem Fahrrad zur Arbeit und ich holte nach einer schnellen Dusche ebenfalls mein Fahrrad aus dem Schuppen. Bei mir ist es etwas weniger effektiv, weil ich nur acht Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit brauche, aber die Idee war, danach eine kleine Runde zu fahren.
Ab kurz nach neun war ich also im Büro, begrüßte erst einmal die Kolleg:innen (ziemlich leer, viele sind im Urlaub) und machte meinen Autoresponder aus. Teams-Chatkanäle und Mailbox waren voll, mehr oder weniger den gesamten Vormittag war ich damit beschäftigt, die Nachrichten abzuarbeiten und das Dringlichste zu beantworten. Dann bereitete ich noch den Unterricht für den Abend vor – am Abend startete ich einen neuen Kurs. Als ich gegen eins Mittagspause machte, war ich ganz zufrieden mit dem Stand (bei mir lief es besser als bei dem Liebsten: Wie er mir berichtete, hatte er morgens 97 Mails, arbeitete bis mittags ungefähr 30 davon ab und hatte dann… 99 Mails), war aber ziemlich müde und verschwitzt. Draußen unangenehm schwülwarmes Wetter, ständig bauten sich Wolken auf, es regnete aber nicht, und wenn man das Bürofenster aufmachte, wehte einen die feuchtwarme Luft an.
Am Nachmittag weiter mit den administrativen Sachen, ich machte einige Beratungstermine aus und bereitete den Unterricht für den nächsten Tag vor, denn wie ich der Planung entnahm, war ich in einigen Kursen eingeplant. Ich hatte ja gehofft, dass der August etwas ruhiger werden würde, aber von wegen. Dazu noch Stornierungen und ein paar komische Halb-Informationen des kommunikationsunfähigen Lieferanten (ich hätte einen deutlich ruhigeren Job, wenn wir da einen anderen Partner hätten), und um halb sechs dann der Abendkurs. Ich war mit dem ersten Termin ganz zufrieden (nette Leute), auch wenn ich merkte, dass ich müde und noch nicht so richtig im Unterrichten drin war. Es lief trotzdem ok, und um zehn nach sieben machte ich Feierabend.
Gute Vorsätze gleich umsetzen: Ich setzte mich also aufs Fahrrad und fuhr nicht direkt nach Hause, sondern Richtung Südstadt. Das war zumindest der Plan, aber natürlich begann es nach ein paar Minuten zu regnen, erst ein bisschen, sodass ich tapfer weiterfuhr, aber dann so richtig. Das wollte ich dann doch nicht, also brach ich das Radexperiment ab und fuhr nach Hause.
Der Liebste war schon daheim (er war über das Nachbardorf nach Hause gefahren und hatte damit eine richtige Runde gemacht), das Abendessen stand auf dem Herd, der Kater war gefüttert und das Bett frisch bezogen. Dem Kater schien es ganz okay zu gehen, er hatte eifrig gefressen und wir konnten an seiner Backe nur („nur“) einen Riss entdecken, aber keinen Biss, auch sonst nicht. Damit würden die Chancen ganz gut stehen, dass das Ganze ohne Infektion verheilt.
Auf jeden Fall war durch den fleißigen Hausmann schon das Meiste erledigt, ich hängte noch eine Maschine Wäsche auf, bügelte und bestellte die Gemüsekiste, und dann verbrachten wir den restlichen Abend mit Minestrone und Blaulichtdoku. Um halb neun ging der Liebste noch einmal aus dem Haus und holte einen Grießpudding vom Supermarkt, und damit war ich dann auch satt (zwar keinen Sport gemacht, aber irgendwie trotzdem Kalorien verbrannt).