Das Aufstehen am Morgen war echt, echt schwierig – bloß eine Stunde später ins Bett als normal, und schon fühlte ich mich am nächsten Morgen völlig erschlagen. Todmüde, leicht kränklich (…mit negativem Schnelltest), und dann hatte auch das Wetter endgültig umgeschlagen, es versprach ein warmer Tag zu werden und ich hatte leichte, nagende Kopfschmerzen. Und natürlich war das Wochenende zu schnell vorbei gewesen und der Montag war voll und ich war ziemlich unmotiviert.
Vom Vesper am Sonntagabend hatten wir noch ein bisschen Laugenzeugs übrig, das wurde unser Frühstück (mit Erdnussbutter, passt erstaunlich gut). Viel Tee, einmal nach dem Kater schauen (der nach drei Happen Futter wieder rausverschwunden war), ab neun war ich im Arbeitszimmer.
Den Vormittag über einiges an administrativen Sachen zu erledigen und die Mailbox leerzuarbeiten, was mir – Glück – auch ziemlich gut gelang. Zwischendrin startete ich noch eine Maschine Wäsche: Die Leine im Wäschekeller war zwar voll, aber es waren Sonne und Wärme angesagt und ich wollte probieren, ob man die Wäsche (vermutlich ein letztes Mal in diesem Jahr) auf der Dachterrasse trocken bekommen würde.
Um Viertel vor zwölf machte ich mir einen Sojajoghurt mit Nüssen als zweites kleines Frühstück, dann Skandinavier-Kurs ab 12. Dieses Mal waren wieder einige Leute mehr da (auch wenn die Teilnehmerzahlen deutlich bröckeln, wie so oft bei Unikursen) und der Kurs war ganz okay – ich war mit meiner eigenen Performance nur so halb zufrieden, aber es war schon in Ordnung, nicht so perfektionistisch sein ist mein neues Mantra. Höhepunkt des Kurses war, als ein Teilnehmer seine Katze vom Schoß hochhob und mit den Pfoten in die Kamera winken ließ (unser Kater hätte vermutlich den Monitor umgeworfen, wenn ich das mit ihm versucht hätte).
Um halb zwei war ich fertig und machte Mittagspause, erst einmal mit Wäscheaufhängen auf der Dachterrasse. Es war tatsächlich so warm, dass ich im T-Shirt draußen war, und das Mitte Oktober. Allerdings auch sehr windig, was für die Wäsche gut war, die Wäscheklammern aber vor eine ziemliche Belastungsprobe stellte. Es wurde aber kein Wäschestück zu den Nachbarn geweht.
Ungefähr zu der Zeit kam auch der Liebste heim, er hatte den Nachmittag im Home Office geplant. Ich machte mir ein paar Nudeln als Mittagessen und wärmte die Pilz-Sahnesoße auf, die der Liebste am Abend davor vorm Schlafengehen noch schnell gekocht hatte, damit wir was zum Mitnehmen hatten (und damit die gekauften Pilze verbraucht wurden). Sehr gutes Essen, danach noch gemeinsam einen Espresso, und um drei arbeiteten wir beide weiter.
Den Nachmittag über Unterrichtsvorbereitung, organisatorische Sachen, Erledilisten… der Liebste machte um Viertel nach fünf Feierabend und startete schon mit dem Abendessen, während ich ab halb sechs noch meinen Abendkurs hatte, was ziemlich schwierige Voraussetzungen waren: Zuerst zog der Duft der frischen Gemüsesuppe durchs Haus, und dann verbrauchte der Liebste in einem Aktivitätsschub noch das letzte Woche gekaufte Kilo Boskop und machte einen gedeckten Apfelkuchen. Und das war natürlich sehr verführerisch. Als ich um Viertel nach sieben nach meinem Kurs (lief gut, machte Spaß, kleine Gruppe) nach unten kam, war der Kuchen gerade im Ofen und sah sensationell gut aus.
Gemeinsames Abendessen, dann saßen wir noch ein bisschen zusammen und sahen dem Kuchen beim Fertigwerden zu, hängten außerdem die Wäsche ab (war tatsächlich trocken) und um kurz vor acht ging der Liebste aus dem Haus, er war für den Abend im Bastelverein verabredet. Und ich ging noch einmal für eine Stunde an den Schreibtisch, um einen Stapel Korrekturen zu erledigen.
Um Neun wurde ich vom Kater aus dem Arbeitszimmer abgeholt, er wollte noch einmal Futter (hatte allerdings vom Liebsten schon bekommen, nur wusste er nicht, dass ich das wusste, und überhaupt HUNGER). Ich gab ihm eine Katzenwurst im Fummelbrett (großer Enthusiasmus), spielte dann ein bisschen mit Ball am Kratzbaum (weit aufgerissene Spielaugen), und schließlich legten wir uns gemeinsam aufs Sofa und er ließ sich ein bisschen kraulen und schlief schließlich ein. Bis um kurz nach zehn der Liebste kam und direkt an der Tür abgefangen wurde (HUNGER, aber ein zweites Mal klappte der Trick nicht mehr).
Eigentlich hätten wir dann dringend ins Bett gehen sollen, aber wir waren noch sehr wach, und außerdem stand da ja ein schon fast abgekühlter Kuchen in der Küche. Und es war zwar unvernünftig und gar nicht mehr für den Abend geplant, aber egal: Wir schnitten den Apfelkuchen an, noch leicht warm. Und unfassbar lecker, ich glaube nicht, dass uns schon einmal so ein leckerer Apfelkuchen gelungen ist (also dem Liebsten, ich begutachtete nur wohlwollend aus der Ferne). Das war auf jeden Fall nach einem nicht so tollen Tag ein gelungener Tagesabschluss.