Gut: Mehr oder weniger ausgeschlafen und mit dem festen Vorsatz, ein bisschen später als sonst mit der Arbeit zu beginnen. Nicht so gut: Trotzdem noch sehr müde, außerdem mit kratzigem Heuschnupfen-Hals und leicht verstopfter Nase. Ich nahm mir vor, endlich Levo aus der Apotheke zu holen, und wenn ich schon dabei war, könnte ich gleich Termine mit der Tierärztin ausmachen und die Wäsche abhängen und im Wohnzimmer durchfegen, und plötzlich wurden aus der späteren Stunde Arbeitsbeginn zwei Stunden Hausarbeit. Also in meinem Kopf. Auch nicht sonderlich erholsam. Zunächst einmal aber Tee und Zeugs. Das „Zeugs“ entpuppte sich als eine Runde durch den Garten, um den Nasenkater und die Waowao-Katze zu trennen, die sich dort eher ungeplant über den Weg gelaufen waren (großes Katzendrama, aber von beiden mit etwas Alibi-Knurren, viel Geblinzel und Zeitlupenbewegungen gelöst).
Kurz gefasst: Das späte Anfangen klappte, aber den Haushalt ließ ich mehr oder weniger sein. (Wobei – naja. Aber dazu gleich.) Ich schrieb ein bisschen und trank viel Tee und warf um halb zehn mal einen Blick in die Mails und beantwortete schon die ersten Sachen. Dann eine schnelle Dusche, und um kurz nach zehn war ich startklar. Und erledigte tatsächlich einen wichtigen Punkt: Ich schaute beim Liebsten, wann er Zeit hatte, schaute, wann ich Zeit hatte, und rief dann ENDLICH die Tierärztin an. Kam auch tatsächlich durch (bei Tierärzten ist die Situation offensichtlich noch nicht so schlimm wie bei den Menschenärzten) und hatte ein paar Minuten später einen Termin, um die Medikamente für Magi abzuholen, und einen zweiten Termin (etwas später) für den Kater zum Impfen.
Dann also an den Schreibtisch. Etwas hektisch, denn das spätere Anfangen führte halt nicht automatisch dazu, dass plötzlich gar keine Arbeit da war, und so hatte ich mit Korrekturen und zu beantwortenden Mails und Orgakrams reichlich zu tun. Parallel wischte ich im Bad die Flächen ab und der Liebste ließ Harold fahren – wir bekamen abends Besuch und ich wollte es nicht ganz so wild aussehen lassen.
Um halb eins Mittagspause, erst einmal eine gründliche Aufräumrunde durchs Wohnzimmer. (…Besuch.) Dann restliches Spargelrisotto, zumindest für mich – für zwei Personen reichte es nicht mehr, aber das war dem Liebsten ganz recht, er begnügte sich mit Brot, und am Abend davor hatten wir reduzierte vegane Pseudogeflügelwurst (oder so) gekauft, die er gern aß. (War allerdings ein bisschen trocken.)
Was wir übrigens auch gekauft hatten, war ein neues veganes „Steak“ von Planted, einer Schweizer Firma, mit deren Fleischersatzprodukten wir bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Nun war ich ja nie so die Steak-Esserin (Vegetarierin seit ich 15 bin, da hatte Steak in meinem Leben einfach keine Zeit, um viel Raum einzunehmen), aber nichtsdestotrotz bin ich gespannt. Das wird aber eher was zum Ausprobieren fürs Wochenende oder so.
Um eins wieder am Bildschirm für ein Meeting, und dann packte ich meine Sachen und ging den Nachmittag über ins Büro. Leichter Pulli, darüber ein Halstuch und die rote Cordjacke – es war immer noch kühl. (Wahrscheinlich hätte allerdings die weiße Jacke gereicht.) So albern es klingt, freute ich mich tatsächlich, dass mir die Cordjacke noch passte – die habe ich bestimmt seit 25 Jahren und ich hatte eigentlich gedacht, sie wäre mir jetzt zu eng. Ging aber noch.
Orgakrams am Nachmittag, wenig zu berichten. Wenige Kolleg:innen auch da, sodass ich einen wichtigen Punkt abhaken konnte. Und dann Unterricht ab Viertel nach vier bis sieben. Das war dann alles sehr nett (und etwas lustig: Der zweite Kurs ist ein Hybridkurs, aber es waren tatsächlich alle online dabei und niemand in Präsenz. So viel zum Thema „die Leute wollen alle Präsenzkurse, online kann man ja gar nicht richtig unterrichten“, haha).
Um Viertel nach sieben verabschiedete ich die beiden letzten anwesenden Kolleg:innen und ging nach Hause. Dort war bereits die Bude voll: Der Sportverein (genauer gesagt, der Unterstützerverein für den Sportverein, also eine sehr kleine Gruppierung) hatte seine Jahreshauptversammlung, und da der Liebste dort Kassenwart ist, machten sie die JHV bei uns. Ich zog mich für die nächste Stunde ins Schlafzimmer zurück und ließ sie Zahlen wälzen (jeder mit einer Flasche Bier vor sich – es war entspannter, als es klingt). Um halb neun klingelte es an der Tür, der Liebste hatte für alle Pizza bestellt. Sie waren mit dem Besprechen gerade fertig geworden, perfektes Timing, also setzte ich mich dazu zum Abendessen. Der Liebste hatte für ihn und mich jeweils eine vegane Pizza bestellt, und es ist natürlich schon sehr cool, dass das jetzt bei immer mehr Lieferdiensten möglich ist, aber ganz ehrlich: Diese Pizza war nicht gut. Und das hatte nichts mit dem veganen Käse zu tun, sondern der Teig war irgendwie merkwürdig zäh und sehr trocken. So gesehen fast etwas schade, dass wir nicht alles schafften und mir der Rest der Pizza für den nächsten Tag übrig blieb. (Damit ist aber wenigstens mein Mittagessen schon geklärt.)
Den restlichen Abend zogen wir uns aufs Sofa zurück, ohne Bildschirm, ohne Katzen (die hatten beide vorbeigeschaut, waren aber wieder im Garten und kamen erst im Lauf der Nacht – beide – zu uns), dafür jeder mit einem Fingerbreit Bunnahabhain – auch wenn am Freitag noch ein letzter Arbeitstag wartete. Aber es war als Tagesabschluss trotzdem genau richtig. Diese Woche waren so ein paar blöde Sachen aufgekommen beziehungsweise hatten sich entwickelt, beim Liebsten vor allem, und waren so halb wieder eingefangen worden, deshalb hatten wir ein paar Themen zu erzählen und zuzuhören. Und dazu eignet sich ein schottischer Single Malt natürlich ausgezeichnet.