Eigentlich war der Plan ja ausschlafen gewesen (ich hatte am Samstag brav das komplette späte Spiel durchgehalten und war *nicht* schon um zehn ins Bett gegangen), und die Kater hatten auch ein Einsehen und weckten uns nicht, aber ich war trotzdem schon um halb sieben wach und wollte nicht mehr liegen bleiben. Also schlich ich mich nach unten, und nach Katzenversorgung, Küchenaufräumrunde und Teekochen schaute ich mich im Wohnzimmer um und nahm schließlich eine Aktion in Angriff, die schon längst überfällig war: Unsere Haushalts-Ausgaben-Excelliste. Auf dem Telefonschränkchen lag ein fleddriger, großer, unstrukturierter Haufen an Kassenzetteln, die ich nach jedem Einkauf in Alnatura, Edeka und dm dort abgelegt hatte, und der Liebste hatte völlig zu Recht schon nachgefragt, was das denn eigentlich werden solle…? Also nahm ich mir Tee und Laptop und sortierte die Zettel der letzten Monate (…or so I thought), um sie „mal eben schnell“ einzutragen.
Wie sich herausstellte, lagen auf dem Stapel Zettel bis zum August 2023. (…die Monate sind aber auch schnell vergangen.) Es war kaum sinnvoll, wirklich alle Zettel einzeln einzutippen (und auch aus Dokumentationssicht unsinnig, das Jahr ist eh vorbei), einfach wegwerfen wollte ich sie aber auch nicht. Ich fasste deshalb ein bisschen zusammen und sortierte ein bisschen durch, und eine knappe Stunde später hatte ich 2023 fertig und konnte mit 2024 anfangen.
Kurze Unterbrechung, weil der Liebste währenddessen aufgestanden war und uns ein englisches Frühstück gemacht hatte, also gemütliche Frühstückspause mit Rätsel und Kaffee und überhaupt. Danach sortierte ich die Wäsche durch und startete eine Maschine, und dann setzte ich mich an die zweite Runde, während um mich herum Harold fuhr und der Liebste hinterherwischte.
Für 2024 strukturierte ich das Ganze etwas anders. Erstens passte ich unseren „Warenkorb“ ein bisschen an. Es geht mir ja nicht um unsere detaillierten Ausgaben, es ist also kein Haushaltsbuch in dem Sinn, sondern ich will die Preisentwicklung ein bisschen verfolgen, weswegen ich einen Warenkorb von unseren typischen Lebensmitteln und Haushaltsprodukten zusammengestellt habe und dort den Kaufpreis eintrage. Das Layout änderte ich dabei auch noch etwas und beschloss, für 2024 nur noch Alnatura, Biokiste und dm aufzuschreiben und Fressnapf sowie Edeka wegzulassen. Und zweitens beschloss ich, nur noch für jeden Monat eine Spalte zu machen (und nicht mehr für jeden Einkauf – was ja bei 52 Wocheneinkäufen mindestens 52 Spalten ergeben hätte). Die Preise änderten sich ja nun nicht so rasant von Woche zu Woche, dass ein ständiges Anpassen erforderlich gewesen wäre. Ich fasste also die Einkäufe pro Monat zusammen, und wenn sich bei einem Produkt der Preis geändert hatte, dann nahm ich den neuen, geänderten Preis. Das funktionierte prima, dadurch war ich mit 2024 bis Juni schnell fertig.
Ein paar interessante Schlussfolgerungen konnte ich aus dem Buchhaltungs-Morgen ziehen. Einmal, dass sowohl dm als auch Alnatura ganz ausgesprochen preisstabil sind. Damit werben beide Ketten ja, aber es war interessant zu sehen, wie konsequent das umgesetzt wurde. Wenige Preissteigerungen, ein paar Preisreduzierungen sogar, und wo die Preise nach oben gingen, gab es meistens einen Sprung, der dann blieb. (Deutlich zu merken bei Hafermilch, von 0,99 vor noch ein paar Jahren auf 1,29 im letzten Jahr und jetzt auf 1,49 Euro, genauso deutlich zu merken bei Vollkornnudeln mit mittlerweile 1,29 Euro.) Was im Übrigen überhaupt kein Preisthema war, war der dm mit Haushaltssachen, also Klopapier, Putzmitteln und so: Quasi keine einzige Preissteigerung, seitdem ich die Preise dort notiere. Das liegt vermutlich daran, dass wir viel von den dm-Eigenmarken einkaufen.
Interessant waren die Gemüsepreise: Dort konnte man sehr deutlich die Saison an den Preisen ablesen, bei der Biokiste noch mehr als beim Alnatura. Sobald ein Gemüse keine Saison mehr hatte, stiegen die Preise sofort deutlich nach oben – es ist also nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell bescheuert, gegen die Saison zu kaufen. Interessanterweise galt das überhaupt nicht für Bananen (klar werden die importiert, aber in ihren Herkunftsländern müssen die doch auch eine Saison haben?), hier gab es das ganze Jahr einen Festpreis. Übrigens beim Alnatura deutlich billiger als bei der Biokiste, obwohl dort auch nur EG-Bioqualität angeboten wurde und nichts „Besseres“. Da werden wir die Bananen also wohl künftig eher nicht mehr kaufen.
Und dann Fressnapf: Wir lassen ab jetzt dort das Katzenfutter sein. Leider sind wir ja schon vom Bio-Katzenfutter weggekommen, weil unsere beiden alten Kater es einfach nicht mehr gefressen haben, und beim normalen Katzenfutter (der „Premium“-Eigenmarke von Fressnapf) wird auch gefremdelt. Das dm-Katzenfutter geht aber (bis auf Ausnahmen) ganz gut, und als mir jetzt so richtig klar wurde, dass es auch noch weniger als halb so viel kostet, war ich dann doch etwas erschüttert. Wir brauchen kein Geld für teureres Futter ausgeben, das keinen Mehrwert bringt und dann erst nicht gefressen wird.
Der Morgen also am Laptop. Ich las noch ein bisschen Zeugs und bestellte dann, aus einer Laune heraus und weil ich davon gelesen hatte, ziemlich teure Ohrstöpsel im Internet (aber halt waschbar und keine Schaumstoff-Wegwerfdinger, außerdem in zwei Varianten – einmal fürs Schlafen, einmal fürs Ungestörtsein auf Reisen oder im Büro oder so, ich bin gespannt).
Und dann wollte ich gern raus, und weil das Wetter endlich umgeschlagen war und sommerlich wurde, hängte ich erst einmal Wäsche auf der Dachterrasse auf und ging dann auf die untere Terrasse zum Jäten. DRINGEND nötig, die ganzen Platten waren zugewuchert und es sah ziemlich gruselig aus. Dementsprechend lang brauchte ich: Nur unterbrochen von noch zweimal Wäsche aufhängen, war ich bis in den Nachmittag beschäftigt. Der Liebste machte uns um eins eine schnelle Linsensuppe und kam gegen später auch in den Garten, um mit der Sense die ersten Ecken der Wiese zu mähen und ein bisschen in den Blumenbeeten zu jäten. Am Ende war es kurz vor fünf und wir hatten richtig viel im Garten gemacht. Inklusive einer Tonne Gehäuseschnecken aufgescheucht.
Etwas eklig: Weil der Boden durch den vielen Regen so locker war und die Terrassenplatten durch das Unkraut gut beschattet waren, hatten viele Schnecken die Plattenritzen genutzt, um sich dort einzugraben zur Eiablage. Man sah also überall die Gehäuse so halb aus der Erde herausschauen. Was der Liebste total faszinierend fand (und es war auch für den Garten ok, Gehäuseschnecken tun dem Garten gut, weil sie nur tote Pflanzen und außerdem die Eier der Nacktschnecken fressen, sie sind also nützlich), aber ich auf so eine irrationale Weise eklig. (Vermutlich ist es bei mir so ein leichter Fall von Trypophobie oder so.) Ich ließ sie natürlich trotzdem in Ruhe. Und das Problem erledigt sich vermutlich schnell von selbst, denn durch das Jäten (und das wärmere Wetter) werden sie sich wieder in die bewachsenen Teile des Gartens zurückziehen. Wo sie mir auch viel mehr egal sind.
Ausführliches Duschen, dann kümmerte ich mich um die letzte Wäsche, während der Liebste das Abendessen machte, einen altbewährten Pastítsios (endlich mit frischen Tomaten). Ich hatte vergessen, dass man für das Rezept eigentlich Seidentofu brauchte, und hatte deshalb keinen gekauft, aber mit Naturtofu, Cashewcreme und etwas Sojamilch funktionierte das Rezept genauso gut. Und mit gewürfeltem Feto obendrauf. Sehr, sehr leckeres Essen. Wir machten dazu eine Flasche Rotwein auf, und zwar den Geschenk-Wein, den ich am Donnerstag den beiden Kollegen als Jubiläumswein gegeben hatte. Ein leichter, angenehmer Bordeaux, der prima zum Sommer passt und sich sehr angenehm trinken lässt.
Abendunterhaltung war die neueste Feuer&Flamme-Folge (die Duisburger Staffel gefällt mir bis jetzt ausgesprochen gut), und dann ab 21 Uhr natürlich das letzte Gruppenspiel Schweiz-Deutschland. Ein bisschen Gedöns zwischendrin, weil unser alter TV-Laptop überhitzte und nicht mehr weiter streamen wollte, aber wenn es eine Sache in unserem Haushalt reichlich gibt, dann sind es Laptops, wir konnten also fix wechseln.
Junge Junge, hat die Schweiz eine starke Mannschaft. Ich freute mich natürlich schon sehr über das späte Ausgleichstor (und war etwas angepisst wegen dem nicht gegebenen Foulelfmeter, überhaupt fragwürdige Schiedsrichterleistung bei dem Spiel), und ich denke auch, dass das 1:1 am Ende völlig okay war (sogar ein 2:1 wäre am Ende okay gewesen), aber zumindest die erste Halbzeit lang hätte die Schweiz einen Sieg verdient gehabt. So gesehen freut es mich, dass jetzt beide in der Gruppe weiterkommen, denn von der Schweizer Mannschaft möchte ich gern noch das eine oder andere Spiel sehen. Also mindestens eines.