Um sieben mit sehr blöden Kopfschmerzen aufgewacht. Die hatten sich schon am Vorabend etwas angekündigt, vermutlich durch Hitze und Wetterwechsel bedingt (wir hatten abends etwas unvernünftig eine offene Flasche Prosecco leer gemacht, das war zwar nicht mehr wahnsinnig viel – für jeden noch ein Glas – aber in Kombination mit der Hitze war es vielleicht nicht die beste Idee). Sehr verspannter Rücken und Nacken, niedriger Blutdruck, pochender Kopf, und überhaupt startete der letzte Urlaubstag nicht gerade mit voller Energie. Etwas ärgerlich, weil ich mir eigentlich vorgenommen hatte, keine Schmerztabletten zu nehmen: In der kommenden Woche ist der Plan, es endlich einmal wieder zum Blutspenden zu schaffen, und das ist besser ohne vorherige Tabletteneinnahme (vier Wochen ist die Schwelle).
Ich beschloss also, erst einmal Essen und Aktivität den Kopfschmerzen entgegenzusetzen. Draußen hatte es übrigens deutlich abgekühlt, in der Nacht schien ordentlich Regen heruntergekommen zu sein und es war immer noch bewölkt.
Erst einmal ausführliches englisches Frühstück, während oben Harold fuhr. Wir hatten beschlossen, ihn einfach noch einmal oben fahren zu lassen, nachdem wir den gestrigen Tag auf der Dachterrasse gearbeitet hatten (und ständig ins Schlafzimmer rein- und rausmussten) und der Boden dementsprechend aussah. Das Frühstück half schon ein bisschen gegen das Kopfweh. Zweites Hilfsmittel: Hausarbeit.
Das bestimmte dann mehr oder weniger den kompletten Tag. Nachdem Harold fertig war, putzte ich das obere Stockwerk gründlich durch. Der Liebste übernahm das Bad, blieb sonst aber mehr oder weniger auf dem Sofa, während Harold das Erdgeschoss saugte. Und da wischte ich ihm dann natürlich auch hinterher. Und da ich schon dabei war, machte ich auch gleich noch das untere Stockwerk, inklusive unterem Bad und so. Am Ende hatte ich tatsächlich vom Schrubber eine Blase am rechten Daumen (und vom ständigen Putzwasser, vielleicht sollte ich es mir angewöhnen, Putzhandschuhe anzuziehen).
Zwischendrin die restliche Pasta mit Röstgemüse zum Mittagessen, dann letzte Putzdinge, und schließlich war es zwei Uhr und das Haus wieder sauber. Draußen hatte es im Übrigen am Vormittag wieder ordentlich und dauerhaft zu regnen begonnen, was sämtlichen anderen Plänen einen Schlussstrich setzte: mit dem Fahrrad zum Stadtfest in die Nachbarstadt (sicher nicht) oder zur Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins, wo wir ja auf dem Papier Mitglied sind, wenn wir uns da auch nicht so wirklich engagieren (…die Zeit halt). Schade, eigentlich hätte es mich interessiert, aber es war halt im Nachbardorf und Räder gingen nicht und außerdem war es mir tatsächlich wichtiger, dass vor der neuen Woche alles sauber und erledigt war. Wenn es nicht so geregnet hätte, hätte es vielleicht anders ausgesehen, aber so gingen wir nicht.
Nach dem Putzen (begleitet übrigens von der neuesten Lage-Podcast-Folge, dieses Mal ein bisschen zu sehr juristisch und zu sehr im Klein-Klein verhaftet, und von der neuesten Folge Sicherheitshalber, der wie immer sehr lohnenswert) ging ich unter die Dusche, und da der Liebste das Bad oben gemacht hatte, nutzte ich die Dusche in der unteren Waschküche. Mache ich sonst nie, aber es ging gut und hatte den Vorteil, dass dann gleich die komplette Wäsche unten war, harhar. Ich sortierte also ein bisschen.
Zwei Maschinen laufen lassen, bügeln und aufhängen. Dann noch der Wochenplan für die kommende Woche, und das war mehr oder weniger der Tag. Die restliche Zeit bis zum Fußball verbrachte ich mit Buch auf dem Sofa. Mein Kopfweh hatte sich tatsächlich durch die Putzerei verzogen (lol), war allerdings durch einen krass verspannten Nacken ersetzt worden (yay).
Der restliche Abend: Fußball. Erst England, die sich nach einem spektakulär schlechten Spiel glücklich in die Verlängerung retteten und dann 2:1 gegen die Slowakei gewannen, und klar, schöne Tore und so, aber bei der Leistung hoffe ich, dass im Viertelfinale für sie Schluss ist (Hopp Schwiiz). Wie immer das Beste am Spiel war der Guardian-Liveticker mit reichlich Galgenhumor („anyone fancy a pint of wine?“ schrieb Rob Smyth, als es in der 92. Minute immer noch 0:1 stand).
Und dann das Spiel Spanien-Georgien. Da ging ich nach der siebzigsten Minute ins Bett (und verpasste dadurch das 4:1), aber das reichte mir, um jetzt mal zu prognostizieren: Gegen den Gegner ist für Deutschland im Viertelfinale Schluss. Und vermutlich haben wir da sogar schon den kommenden Europameister gesehen.
Eine Woche Urlaub vorbei, entgegen dem Plan ohne wegzufahren und ohne viele spektakuläre Aktionen. Dafür recht viel Regen, ziemlich viel Gartenzeit (Rumliegezeit und Gartenarbeit – die Terrasse sieht wieder gut aus und es ist einiges gejätet und gemacht, das gibt ein deutlich besseres Gefühl, wenn ich mir den Garten anschaue). Sehr viel gelesen, ein bisschen geshoppt. Sehr, sehr viel Fußball angeschaut. Und, ganz wichtig: Die PV-Module sind angebracht (wenn auch noch nicht angeschlossen). Das ist zwar mehr ein Verdienst des Liebsten, aber so ein bisschen involviert war ich auch. Und wenn das dann mal läuft, dann wird das hoffentlich richtig cool. Insgesamt also zwar gefühlt kein „Sommer“-Urlaub (halt auch gefühlt kein „Sommer“, bis auf einen furchtbar heißen Tag), aber das war so generell schon in Ordnung so.