Sommerruhe, Mittwoch 14.8.2024

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In der Nacht hatte es ebenfalls keinen Tropfen geregnet (wenn auch auf einigermaßen erträgliche 16 Grad abgekühlt), also morgendliche Routine: ausführliches Gießen auf Dachterrasse und Balkon (trotz Bewölkung am Himmel und wieder Regenvorhersage, der ich aber gründlich misstraute). In beiden Vogelbädern und drum herum Federn – „im August ist fast die gesamte adulte Amselpopulation in der Mauser“, hatte ich vor ein paar Tagen erst gelesen, und tatsächlich waren ein oder zwei sehr zerrupft aussehende Amselmännchen vorbeigekommen. Anstrengend, so eine Mauser, stelle ich mir vor.

Übrigens Update zum Heat it: Also nach der Benutzung wird der Juckreiz schon unterbrochen, für einige Zeit, aber dauerhaft weg ist er nicht. Entweder muss man mehrmals behandeln, bis alles Eiweiß in den Giftstoffen weg ist, oder der Effekt ist eher psychologischer Art und beruht auf einer Art Gegenreiz, den man setzt. Das weiß ich, weil mir das klebrige Mückenspray irgendwann zu doof wurde, ich es wegließ und prompt zweimal an den Armen gestochen wurde. Die Stiche sind allerdings deutlich weniger unangenehm als die im Tessin, muss ich sagen. Keine Ahnung, was da für Killermücken unterwegs waren.

Wie auch immer. Müsli zum Morgen, dann ging der Liebste aus dem Haus und ich duschen – ohne Yoga, weil die Trainerin unterwegs war und es keinen Kurs gab. (So müsste ich das eigentlich schreiben: ohne Yogakurs. Es hätte mich ja keiner davon abgehalten, trotzdem auf die Matte zu gehen. Machte ich aber nicht, stattdessen um kurz vor neun am Schreibtisch.)
Ruhiger Vormittag daheim mit einem Einzelunterricht und ansonsten viel administrativem Zeug und ein paar Korrekturen für den Abendkurs, aber alles im Rahmen – sehr angenehm, dass im August so viele im Urlaub sind. So konnte ich meine Mails auf einen guten Stand bringen, die kommende Prüfung sah auch gut aus und überhaupt. Um halb eins ging ich in die Mittagspause, mit restlichem Orzo-Nudelsalat (immer noch sehr gut, was bei einem Nudelsalat am zweiten Tag ja auch nicht selbstverständlich ist).

Um zwei radelte ich ins Büro. Draußen ordentlich heiß, die angekündigte Abkühlung sollte erst am Wochenende kommen. Meine beiden neuen Sommerkleider hingen noch nach dem initialen Waschdurchgang auf der Leine, mir war aber ein älteres Leinen-Sommerkleid eingefallen, das ärmellos und mit geschlitztem Rock in der Hitze genau richtig war. Etwas absurd, dass ich Kleider manchmal „vergesse“, die ich im Schrank habe. Auf jeden Fall brachte es mich gut durch den Nachmittag. Einziger großer Minuspunkt: Es hat keine Taschen und als Kleid auch keinen Bund, logisch, sodass ich überhaupt keine Chance habe, irgendetwas zu verstauen, Schlüssel, Taschentuch, nix. Das nervt etwas. Nun ja.

Der Nachmittag ging so ruhig weiter wie der Morgen, außer mir kaum jemand im Büro. Abends dann noch mein Abendkurs vor Ort, wieder sehr nett – Vorbereitung passte, alle Leute waren da, alles super, nur zu warm im Raum, der leider nach Süden ausgerichtet ist und sich deshalb schnell aufheizt. Die Kollegin vor mir hatte zwar die Jalousien runtergelassen, das half definitiv, aber trotzdem war man ständig mit Fenster auf-Fenster zu beschäftigt. Das Haus hat eine passive Lüftungsanlage, und ich befürchte, dass man irgendwann nicht mehr umhin kommen wird, sie durch Klimaanlagen zu ergänzen, zumindest in manchen Räumen. (…und die Eigentümergemeinschaft des Hauses weigert sich, Photovoltaik aufs Dach zu machen, weil das „so hässlich aussieht“. Man kann es sich nicht ausdenken.)

Nun ja. Nach dem Kurs stellte ich noch die Tische für die kommende Prüfung, und um kurz vor halb acht war ich daheim. Dort hatte der Liebste schon gekocht, einen Salat mit Dinkel, Paprika, Mais, eigener Zucchini. Sehr schönes Sommeressen.
Sonst passierte nicht viel, ein bisschen Blaulichtquatsch und ein Blick ins Internet. Wir waren beide ordentlich müde, früh ins Bett ging aber nicht so wirklich, weil es draußen noch wärmer war als drinnen und man aber bei geschlossenem Fenster unmöglich schlafen konnte. Das änderte sich erst gegen halb elf. Es wird Zeit, dass dieser Sommerquatsch mal vorbei ist.