Stunden abbauen, Dienstag 20.8.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Einigermaßen anstrengende Nacht mit vielen Wachphasen und natürlich wieder zu warm im Zimmer, dass es abkühlen soll, scheint bei uns im Schlafzimmer noch nicht angekommen zu sein. Erst stand ich auf und änderte das Fenster von Kipp auf komplett auf, dann stand der Liebste auf und öffnete die Terrassentür ganz, hätten wir an beides mal gleich abends gedacht. Nun ja. Morgens dementsprechend müde und immer noch schmerzender Rücken – Alltag halt. Dementsprechend die üblichen Sachen, Katzenmaintenance, Küchenaufräumrunde, Tee, ein Blick in die Zeitung. Der Liebste hatte einen TÜV-Termin um neun für seine R9T, deshalb hatten wir beide ein bisschen die Uhr im Blick. Frühstück mit Müsli, und um zehn nach acht setzte er sich aufs Mopped und fuhr los.

Ich ließ mir ein bisschen mehr Zeit, schrieb ein bisschen, duschte ausführlich, und gerade als ich beim Anziehen war, kam er auch schon wieder zurück (alles natürlich in Ordnung, bei seiner quasi neuen und super gepflegten Maschine auch kein Wunder). Bisschen quatschen, am Schreibtisch ab halb zehn.
Den Arbeitstag startete ich mit einem Einzelunterricht mit einer alten Kursteilnehmerin, die mittlerweile in Niedersachsen wohnt, aber bei mir Unterricht haben wollte (Zoom sei Dank). Dann einige Telefonate, ich bekam einen neuen Auftrag für den Herbst, den ich bearbeiten musste, auch sonst viel Mailgedöns, und schließlich ein paar Korrekturen, und plötzlich war es halb eins und der Vormittag vorbei und ich hatte ein bisschen was gemacht (wenn auch nicht so viel wie gedacht, aber egal).

Gemeinsame Mittagspause, der Liebste kochte frische Spaghetti und warf die restlichen Meatballs noch einmal in die Pfanne. Danach ein Espresso, und während er dann weiterarbeitete, machte ich eine längere Pause und schrieb ein bisschen für den Blog. Außerdem ein bisschen Kleider anprobieren: Die Lieferung von Adidas war schon gekommen. Kurz gefasst: Die beiden Sportshorts passen ausgezeichnet, eine in so einem dunklen Schlammton (das heißt vermutlich „Mokka“ oder so), eine in einem quietschigen Bonbonrosa mit drei Streifen und einem absoluten 70er-Jahre-Retrodesign. Das Rosa war schon ziemlich krass rosa, aber insgesamt alles sehr cool. Der Badeanzug war allerdings ausgesprochen knapp, und zwar in der Länge – ich hatte das Gefühl, dass er in den Schultern etwas drückt. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich das geben wird, wenn ich mit ihm ins Wasser gehe (Badesachen weiten sich ja meistens, wenn sie nass sind). Schönes Design auf jeden Fall. Mal sehen, wie ich mich mit ihm anfreunde.
Die Sachen des Liebsten waren etwas heterogener: Die neue Badehose (…in hellem Violett) passte prima, die schwarze Sporthose fand ich etwas zu groß oder eigentlich zu lang. Aber es ist wohl eine Fußballhose, die so gehört. Nun ja. Und die Trainingsjacke ist auch eine Nummer zu groß, aber der Liebste möchte sie trotzdem behalten. Nun gut.

Auf jeden Fall ging ich noch kurz mit den Katern in den Garten. Gegen Mittag hatten sich die Wolken verzogen, die Sonne zeigte sich und es wurde wieder warm (wenn auch nicht heiß, angenehm). Um halb drei arbeitete ich weiter.
Restlicher Nachmittag: Ein bisschen Kommunikation (weniger als am Vormittag, das Telefon klingelte nicht mehr), Orgakrams, Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen. Ich wurde nicht so ganz fertig, wie ich es gern gehabt hätte, aber getreu dem Motto „Arbeit für den nächsten Tag aufbewahren“ hörte ich um halb sechs trotzdem auf und ging ins Fitness.

Das Fitness klappte erstaunlich gut, es fühlte sich nicht nur flüssig an, sondern ich bekam auch gute Messwerte (also viel Gewicht gestemmt). Dazu noch ein bisschen Small Talk mit „meinem“ Physio, der mein Rocket Science-Shirt aus dem Science Museum bewunderte, das war schon alles sehr nett. Nur ein anderer Mittrainierer nervte mich irgendwann: An einem der Geräte gibt es seit neuestem eine falsche Einstellung, sodass die Messwerte zuerst falsch angezeigt werden (beim nächsten Durchgang hat das Gerät es dann korrigiert und es stimmt wieder). Das war mir auch schon aufgefallen, und es ist tatsächlich erst ein bisschen irritierend. Er nahm es allerdings zum Anlass, um sich bestimmt eine Viertelstunde lang auszulassen: Die Programme seien seit vier Jahren nicht mehr aktualisiert worden, das Design langweilig, die App schlecht gemacht, die Funktionen teilweise unnötig, teilweise fehlend, und überhaupt. Das alles nicht zu mir, sondern zu dem armen anwesenden Physio. Nicht „meinem“, der hatte sich zu einem Patienten verabschiedet, sondern einem anderen, neueren und jüngeren, der nicht so recht wusste, was er auf die Tirade sagen sollte. Logisch, nichts davon hatte schließlich mit dem Fitnessstudio oder mit dem Physio oder überhaupt mit dem Training zu tun, es ging um die App. Anstrengend.

Nun ja. Um kurz nach sieben war ich daheim und fand den Liebsten, wie er mit seiner neuen Münzzähler-Maschine herumspielte, die an dem Tag geliefert worden war. Da er mittlerweile für zwei Vereine die Kasse macht (und das auch eine Barkasse beinhaltet), wurde so ein Münzzähler so langsam eine gute Idee. Gebraucht über Kleinanzeigen gekauft, einmal gereinigt und mit etwas Kriechöl behandelt, und schon lief er wieder. Und es machte irgendwie Spaß zuzuschauen, wie man oben eine Tüte voller Münzen reinkippte, die Maschine rüttelte und rasselte und am Ende die Münzen in einzelne Schubladen sortiert ausspuckte, inklusive einer Digitalanzeige mit der Summe.

Das Essen war auch schon fertig, der Liebste hatte uns eine große Schüssel mit klassischem Nudelsalat gemacht (mit Paprika, angebratenem Räuchertofu, Kohlrabi, sauren Gurken und Mayo, dazu etwas Brunnenkresse als perfektes Finish). Damit und mit später etwas Blaulichtcontent hatten wir einen sehr entspannten Feierabend, mal abgesehen von einer heftigen Niesattacke des Liebsten – auf irgendetwas scheint er allergisch zu reagieren. Vermutlich aber nicht auf mich.