Einstellige Temperaturen in der Nacht: Es war so kalt, dass wir alle Fenster geschlossen ließen und ich über meine dickere (Herbst-)Decke ganz froh war (auch wenn ich irgendwann nachts dann doch aufstand, um ein Fenster zu kippen). Damit dann eine ganz gute Nacht, ich war einigermaßen ausgeschlafen, als ich um zwanzig nach sechs aufstand (mit einer Magerkatze im Bett, die offensichtlich auch die Bettwärme wollte – beide Kater wieder viel im Haus – und sich leicht nervig auf meine Beine legte, was einerseits schön warm gab, andererseits etwas beklemmend).
Kein Yoga am Morgen, trotzdem ließen wir Harold fahren, während wir uns unten um Katzenmaintenance, Küchenaufräumrunde kümmerten und Müsli zum Frühstück hatten. Der Liebste schien sich einen Schnupfen eingefangen zu haben, kaum dass es wieder kühl geworden war. Er haderte deshalb erst ein bisschen, zumal für den Tag auch Regen vorhergesagt worden war, aber schließlich setzte er sich trotzdem aufs Rad und fuhr ins Büro. Ich beschäftigte mich noch etwas mit Katzendiskussionen, weil beide irgendwie das Futter doof fanden und mich anmiauten und sich gegenseitig im Weg standen und generell echt nervige alte Tiere waren. Irgendwann ignorierte ich sie und ging duschen, das nahmen sie als Aufforderung, jetzt vielleicht doch mal zu fressen. Diese Honks.
Um neun war ich oben am Schreibtisch und freute mich, dass der Rechner problemlos lief trotz alter Arbeitsspeicher. Ein Vormittag mit wenig Berichtenswertem, vielen Korrekturen, der üblichen administrativen Arbeit, kommunikativem Zeugs, dazu ein bisschen Online-Unterricht. Um eins machte ich Mittagspause, wärmte die restliche Pasta alla Norma auf, räumte die gelieferte Gemüsekiste aus und wusch Salat und stellte bei der Gelegenheit fest, dass noch ein Paket vor der Tür stand – wie ich später vom Liebsten erfuhr, neue Arbeitsspeicher für meinen Rechner. Er baute sie am Abend gleich ein, nachdem er heimgekommen war, und damit sollte der Rechner jetzt erst einmal wieder problemfrei laufen.
Auf zwei radelte ich ins Büro, gerade noch so trocken – kaum war ich da, fing es zu regnen an und regnete den ganzen Nachmittag mehr oder weniger ununterbrochen (etwas doof für meine Sattelabdeckung). Ziemlich graues Wetter, windig, sehr herbstlich, wirklich kühl, und dann halt Dauerregen – aber mir war das alles wirklich recht, endlich nicht mehr diese elende Hitze, endlich wirklich mal richtig lüften können, dazu diese herbstliche Atmosphäre – ich war gut gelaunt.
Viel Unterricht vor Ort, einmal am Nachmittag, dazwischen ein paar Meetings, und dann der letzte Termin meines Sommer-Abendkurses. Ich war mit dem Kurs so generell sehr zufrieden, auch wenn die Präsenz-Form tatsächlich mehr Vorbereitungszeit benötigt als die Online-Form (allein das Material). Aber es war nett, alles wieder mit den Leuten in einem Raum zu machen. Das werde ich in den nächsten Monaten vermehrt anbieten. Dazu hatte ich noch einen Hospitanten beim letzten Termin dabei, was zwar immer ein bisschen anstrengend ist, aber immer auch nett, mögliche zukünftige Kolleg:innen kennenzulernen. Ich war auf jeden Fall sehr angetan von dem Kurs. Danach noch ungefähr eine halbe Stunde Büroarbeit, und um Viertel nach sieben nutzte ich eine Regenpause und kam trocken nach Hause.
Daheim ging es dem Liebsten leider nicht so gut, er hatte einen ziemlich doofen Tag auf der Arbeit gehabt und war jetzt außerdem richtig verschnupft. Und kalt war es im Haus mittlerweile auch. Nichtsdestotrotz hatte er das Abendessen schon fast fertig. Um acht aßen wir ein Pasanda Curry aus dem Ofen mit Blumenkohl, Kichererbsen und Pilzen, und danach als Nachtisch Quark mit Mango.
Abendunterhaltung bei mir wieder mit Nase im Buch – keine Lust auf Serie, der Liebste schaute einen Erwachsenen-Zeichentrick an (nach Avatar war ihm auf Netflix Blue Eye Samurai vorgeschlagen worden, für meinen Geschmack mit deutlich zu vielen Schwertern – nicht ohne Grund war die Serie frei ab 16). Auch keine Lust auf Nachrichten bei uns beiden. Ich muss mich nur zu sehr über diverse Oppositionspolitiker und Wahlergebnisse und Quatschvorschläge und populistischen Scheiß aufregen und habe dazu keine Nerven. Und wirklich etwas dagegenzusetzen habe ich sowieso nicht.