Eigentlich gar nicht so sehr müde beim Aufstehen, obwohl ich unruhig geschlafen hatte und mehrmals aufs Klo gegangen war und herumgelegen hatte und überhaupt. Und sowieso wieder ein langer Tag auf mich wartete, was ja oft schon im Vorfeld so eine gewisse Erschöpfung hervorruft. Aber es war ein Tag ohne Unterricht, sondern nur mit Fortbildungen und Meetings, und auch wenn ich davon eines moderieren würde, war das trotzdem ein bisschen etwas Anderes. Außerdem stand natürlich ein Wochenende vor der Tür, und das waren insgesamt natürlich gute Aussichten.
Erst einmal aber Katzenmaintenance und schnelles Frühstück, wir wollten beide früh los. Das klappte auch, nach einem Müsli setzte der Liebste sich aufs Motorrad (ich hatte ihm mein Lenchen vorgeschlagen, aber er nahm seine R9T) und fuhr zur Arbeit – erstens weil er einen frühen Termin hatte, zweitens weil das Wetter wieder schön zu werden versprach und er nach der Arbeit noch eine Runde fahren wollte. Und ich radelte um Viertel nach acht ins Büro und war pünktlich zum ersten Meeting da.
Wie gesagt ein Fortbildungstag, beginnend mit einer ausführlichen Mitgliederversammlung (keine so sehr großen Ankündigungen, eher Updates zu bereits angestoßenen Entwicklungen, alles internes Zeug logischerweise) bis Viertel nach zehn. Schon interessant und so, aber ich hatte morgens nur eine Tasse Tee gehabt und dann keine Zeit gehabt, mir vor dem Meeting noch eine Tasse zu holen, deshalb fand ich das alles etwas… lang halt. Danach gab es aber erst einmal eine gemeinsame Frühstückspause mit Brezeln und Kaffee, damit war ich dann wieder zufriedengestellt.
Zweite Schulung war ein Stimmtraining mit einer Logopädin, und das gefiel mir ausgesprochen gut. Wir hatten das vor einigen Jahren schon einmal gehabt, woran ich mich allerdings überhaupt gar nicht mehr erinnern konnte. Dieser Termin jetzt war eine prima Mischung aus theoretischem Input und praktischen Übungen (also für mich prima, ein paar Kolleg:innen sagten hinterher, es sei „so viel Theorie“ gewesen und sie hätten gern mehr praktisch gemacht – mir war die Menge aber gerade recht, noch weniger und es wären halt wieder nur so Schlenker- und Zappelübungen auf Grundschulniveau ohne Unterbau gewesen, was mir immer sehr auf die Nerven geht).
Mittagessen mit Salat und (unter anderem) veganer Quiche, danach ein paar italienischen Dolce und einem großen Verabschiedungssermon, weil eine Kollegin, die schon Anfang September das Unternehmen verlassen hat, zum Mittagessen extra noch einmal gekommen war, um allen tschüss zu sagen (und jede Menge Geschenke und Blumensträuße und so weiter entgegenzunehmen). Danach hatte ich mit meinen direkten Abteilungs-Mitkolleginnen ein kurzes Meeting und dann ab halb drei die letzte Fortbildung.
Das Thema der Fortbildung hatte ich mir vor einigen Monaten gewünscht und es war von der Weiterbildungs-Leiterin für diesen Termin auf die Liste gesetzt worden. Vor zwei Tagen dann die Chatnachricht von ihr: Weder sie noch ihre Stellvertreterin seien leider da… ob ich den Fobi-Termin vielleicht moderieren könne? Und auch so ein bisschen mitschreiben? Und danach dann das Protokoll…? Hm, so hatte ich mir das natürlich nicht gedacht, als ich das Thema vorgeschlagen hatte, aber nun ja. Ich moderierte also und schrieb mit und irgendwann in den nächsten Wochen, wenn ich dafür Zeit habe (haha), gibt es auch ein Protokoll.
Der restliche Bürotag war dann administrativem Zeug gewidmet (glücklicherweise waren während der Meetings wenig Mails reingekommen), außerdem ein paar Korrekturen. Die Kolleg:innen verabschiedeten sich alle um fünf und ich konnte noch eine Stunde komplett in Ruhe arbeiten, bis ich um Viertel nach sechs schließlich den letzten Rundgang machte und dann auch nach Hause fuhr (immer noch kein Yogakurs). Für die Post war ich etwas spät, davon abgesehen hatte ich aber alles so hingekriegt, dass ich jetzt tatsächlich ein freies Wochenende hatte.
Der Liebste war daheim (nach einer kleinen Schönbuchrunde) und hatte schon die Kater versorgt. Wir warteten also nicht lang, sondern gingen zum Asian Fusion-Restaurant ans Eck. Die Temperaturen waren so knapp über 20 Grad, also wagten wir einen Sitzplatz im Freien. Das war okay bis kurz nach acht, wo es dunkel war und langsam kühl wurde, aber da ich Jacke und Halstuch dabei hatte und wir uns auch wieder auf den Heimweg machten, passte es genau. Schöner Restaurantbesuch auf jeden Fall, prima Essen (die bewährten Udon, danach probierte ich ein paar Kugeln Mochi-Eis – der Liebste war begeistert, für mich war es in erster Linie sehr kalt, aber sonst schon gut und vor allem nicht so süß) und sehr hoher Redebedarf bei mir. Guter Austausch.
Daheim leerten wir dann eine Flasche Bergeron (…was wohl eine französische Weißweintraube ist, ich musste es erstmal googeln, anyway) und warfen einen Blick auf die Nachrichten (sehr beunruhigende Entwicklungen im Libanon, als hätte man noch emotionale Energie für weitere schlechte Neuigkeiten).
Der angesetzte (und im Kühlschrank lang gegangene) Brotteig kam in den Ofen, der Liebste wechselte zum Zeichentrick, und ich steckte meine Nase wieder in mein Buch für den Rest des Abends. Und wir gingen tatsächlich mal vor zehn und damit wirklich früh ins Bett.