Nicht so tolle Nacht, viel wachgelegen, ständig zu warm oder zu kalt, alles anstrengend. Morgens wurde ich irgendwann einmal müde und schlief so mehr oder weniger halbgar. Als Magi mich um Viertel vor sieben abholen kam, war ich furchtbar müde. Noch mehr der Liebste, der eine Stunde später aufstand, mit sehr kratzigem Hals und deutlich erkältet. Draußen ein deutlicher Herbstgarten, nebelverhangen, und so allmählich verfärben sich auch die ersten Blätter von Ahorn, Flieder und Korkenzieherweide. Die Blüten der Schneeballhortensie mittlerweile nicht mehr reinweiß, sondern ein jahreszeitengemäßes altrosa.
Erst einmal ein ruhiger Vormittag. Vor einer Woche hatten wir ein Crowdfarming-Paket mit Papaya bekommen (das letzte der spanischen Geburtstags-Pakete von meinem Bruder), und eine der beiden war jetzt okay reif. Wir machten also ein Müsli mit frischer Papaya (fand ich ausgesprochen gut), während oben Harold fuhr. Den restlichen Vormittag schrieb ich ein bisschen und las das Internet leer. Der Liebste nahm währenddessen eine Schmerztablette und begann im Heizungskeller herumzukruschteln. Das war es mehr oder weniger, noch zwei Kannen Tee und Kaffee, ein ausführlicher Blick in die Zeitung, Zeugs.
Mittags machte ich uns eine große Schüssel Salat, danach ein Müsliriegel und ein halber Becher Zitronenjoghurt – etwas zusammengewürfeltes Essen, aber egal. Dann ging ich hoch, hörte den neuen Lage-Podcaste und putzte das obere Stockwerk. Und während ich noch damit beschäftigt war, kam der Liebste sehr gut gelaunt die Treppe hoch: Er hatte die Heizung repariert. (Wie sich herausstellte, war gar nichts wirklich kaputt oder durchgebrannt gewesen, sondern bei der Warmwasser-Reparatur vor ein paar Wochen waren zwei Kabel wieder falsch angeschlossen worden. Oh well.)
Das war natürlich eine sehr gute Nachricht, wir rannten gleich einmal durchs Haus und drehten überall die Heizungen auf, um zu testen, ob sie wirklich liefen. Ja, klappte. Damit konnten wir dann auch das Holz im Ofen runterbrennen lassen. Noch ein bisschen einstellen, damit sie auch wirklich lief und sich nicht plötzlich wieder ausstellte (und auch nicht plötzlich auf 26 Grad hochheizte), und dann passte es und wir zogen uns sehr froh aufs Sofa zurück. Die Heizung ist wie gesagt uralt und mit Gas und ineffizient und muss deshalb auf jeden Fall ausgetauscht werden, aber für jetzt haben wir uns erst einmal ein bisschen Luft verschafft. Sehr super.
Kurze Sofapause, für mich mit Buch. Zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich nicht mehr so toll, der Bauch zwickte etwas, mein Kreislauf war etwas wackelig und ich fühlte mich insgesamt etwas malade. Zwar war der Hals-Nasen-Bereich besser (nur noch ein bisschen heiser), aber trotzdem merkte ich schon, dass ich halt eigentlich immer noch rekonvaleszent war. Auch der Liebste merkte das Herumwerkeln am Vormittag. Beide angeschlagen.
Deshalb ruhiger Nachmittag. Um fünf gingen wir dann für den großen Wocheneinkauf zu dm und Alnatura. Gut beim Alnatura: Ich fand einen veganen Schoko-Adventskalender, den wir noch nicht kannten und der auch keinen halben Unterarm kostete (die veganen Supermarkt-Kalender sind oft viel zu süß oder mit nicht so toller Schokolade, oder sie kosten absurd viel). Den Alnatura-Adventskalendertee ließ ich dafür dieses Mal weg. Ich hatte ihn die letzten Jahre immer und hatte mich eigentlich jedes Jahr über die teils merkwürdigen Sorten beschwert (und jedes Jahr gesagt „den kaufe ich eher nicht mehr“).
Nicht so gut beim Alnatura: Es kostete dieses Mal über 200 Euro, obwohl wir eigentlich nicht so viele besonders teure Sachen gekauft hatten. Ein Blick auf den Kassenzettel zeigte, dass das vor allem am Gemüse lag. Wir hatten zwar nur regionale Sachen gekauft, aber die hatten jetzt Mitte Oktober offensichtlich nicht mehr Saison, sondern waren so die letzten Reste (Tomaten, Paprika, Zucchini) und dementsprechend teuer (Strauchtomaten für 14,99 pro Kilo zum Beispiel – da hatten wir beide nicht auf den Preis geschaut, sonst hätten wir sie gar nicht eingepackt). Offensichtlich ist jetzt der Startschuss für die Kohlzeit. (Grünkohl und Rosenkohl hatten sie schon da, letzteren allerdings noch aus den Niederlanden importiert.)
Noch schnell zum dm für Zeugs (…dort dann den dm-Bio-Adventskalendertee gekauft, den hatte ich noch nie und der ist bestimmt VIEL BESSER als die anderen), dann nach Hause und alles wegpacken. Eigentlich hatten wir dann noch schnell in den Supermarkt nebenan gehen wollen, aber es war schon halb sieben und wir ziemlich durch und so. Wir ließen den letzten Einkauf also bleiben (wäre sowieso nichts Wichtiges mehr gewesen) und gingen stattdessen nach einer kurzen Pause in die Küche.
Zwar beide nicht gerade fit, aber fit aktiv genug, dass wir mal wieder gemeinsam kochten, und zwar eine Moussaka nach Bosh-Rezept. Das Ragu für die Moussaka wurde aus Puy-Linsen gemacht, dazu die vermutlich letzten regionalen Zucchini dieses Jahres, festkochende Kartoffeln, Tomaten, eine Béchamel zum Überbacken, alles sehr (vegan-)klassisch, und sehr großartig. Wir machten uns zum Kochen ein Kochbier auf und wechselten später auf Wein. Zunächst (noch als Aperitif) für jeden ein kleines Glas Sauvignon Blanc (damit war die Flasche leer, die schon eine ganze Weile im Kühlschrank stand), zum Essen machten wir eine Flasche 2019er Bordeaux auf. (Auf, nicht leer, damit steht dann die nächste Flasche im Kühlschrank, and the circle continues.) Sehr schöner, schwerer, samtiger Wein, fast schwarz im Glas und unglaublich schmeichelnd auf der Zunge. Interessanterweise ging es mir abends auch wieder besser, das Bauchweh war weg und ich war zwar müde, aber fühlte mich sonst okay. Wird am Bordeaux gelegen haben.
Restlicher Abend: kein Ofen (war nicht nötig, hihi), Blaulichtquatsch, Katzenkraulen und früh ins Bett. Insgesamt ein ziemlich zufriedenstellender Samstag, im Großen und Ganzen. Und einfach halt mit spektakulär reparierter Heizung.