Alltagschronik, Donnerstag 17.10.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Die Nacht war um vier vorbei, weil der Liebste, der gerade offensichtlich unter nächtlichem Unruhegefühl leidet, wach wurde und aufstand. Ich hörte ihn Tee kochen, mit den Katern reden und in seinem Arbeitszimmer verschwinden und war dann leider halt auch wach bis zum Weckerlicht. (Im Gegensatz zum Liebsten aber nicht wach und WACH, sondern wach und todmüde, nur dass ich nicht wieder einschlafen konnte.)
Immer noch malade beim Aufstehen, belegter Hals, kurzatmig, Husten. Ich nahm sogar einen Sprühstoß aus dem Asthmaspray des Liebsten, einfach in der Hoffnung, dass sich das beengte Gefühl um die Bronchien lösen würde, das half aber leider nicht. Einfach sehr angenervt von allem. Der Liebste versuchte zu kompensieren, indem er Aufräumrunde und Katzenmaintenance übernahm und uns dann sogar mal wieder ein gemeinsames Müsli machte, das er dann auch gleich mit mir zusammen aß, also nicht ins Büro nahm. Ihm tut das nicht-Frühstücken gerade eigentlich gut, andererseits haben wir daheim fünf Becher Joghurt und sechs Bananen, die nicht gegessen werden, wenn ich die einzige frühstückende Person im Haus bin. Deshalb also gemeinsames Frühstück und die Idee, dass er dann sein Mittagessen nach hinten verschieben wird oder eine Zwischenmahlzeit auslässt oder – mal sehen. Um kurz vor acht ging er auf jeden Fall aus dem Haus.

Ich machte dagegen am Morgen ein bisschen langsam, wegen Abendkurs und so, las erst einmal das Internet leer und trank Tee und so weiter. Nach Zeitung und Dusche und Küchenaufräumrunde war ich schließlich um halb elf am Schreibtisch.
Positiv: Ich fühlte mich deutlich besser als am Tag davor, sodass ich wirklich recht konzentriert Unterricht vorbereiten und Texte korrigieren und administratives Zeug wegarbeiten konnte. Zwar bekam ich nicht die ganze Liste leer, aber es sah ganz gut aus, als ich um eins Mittagspause machte. Wenig Zusatzsachen, wenige Nachrichten, alles relativ ungestört, ich war mit dem Vormittag zufrieden. Nur etwas kalt war es im Arbeitszimmer, ich zog mir irgendwann Schal und ein zweites Paar Socken an (draußen wurde es währenddessen ordentlich warm, aber davon war im Haus nichts zu merken).

Mittagspause mit restlichem Ofengemüse und Hummus, und weil er so nett dastand und mich ansprach, schnitt ich danach den Apfelkuchen an. Ja, sehr gut geworden (mit komplett Vollkornmehl, was zu diesem „derberen“ Kuchen gut passt), nur die Streusel oben waren nicht so gut, die müssen wir das nächste Mal anders machen (mehr Fett, weniger Mehl). Ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich das schon einmal so notiert hatte. Nun ja.
Während der Mittagspause hörte ich mehrere Folgen vom Martin Rütter-Podcast (Tierisch menschlich). Oder um genauer zu sein mehrere Ausschnitte. Im Podcast wird nämlich auch ziemlich viel über Sachen gelabert, die mich nicht so interessieren, aber es gibt in jeder Folge auch ein Hundrasseporträt. Und seit neuestem gibt es eine Webseite, wo ein Podcast-Fan sich die Mühe gemacht hat, alle bisher besprochenen Hunderassen aufzulisten mit Folgennummer und Minutenangabe und Bild. Sehr schöne Seite, wirklich toll gemacht (…aber manche Leute haben auch echt zu viel Zeit). Auf jeden Fall war das für mich super, so hatte ich maximalsten Hundecontent.

Auf kurz vor halb drei ging ich ins Büro (dort kein Hundecontent, ich sah den Babyhund nur kurz aus der Ferne, und der Flauschhund der Kollegin war nicht da). Dort bis halb sechs ebenfalls sehr konzentriertes Abarbeiten von Orgakrams, es waren wieder neue Prüfungsergebnisse angekommen, die November-Termine mussten bearbeitet werden, übliches Zeugs. Einen größeren Brocken verschob ich auf den nächsten Tag (vom Gedanken an Überstundenfrei hatte ich mich sowieso schon verabschiedet), insgesamt passte es gut.
Von halb sechs bis sieben der Abendkurs, danach noch Nachbereitung und Zeugs bis halb acht. Etwas Stress am Anfang, weil das Mikrofon für die Konferenztelefonie nicht funktionierte und der Kurs ja eigentlich als gemischter Präsenz- und Onlinekurs geplant war. Es schalteten sich dann aber sowieso alle Leute online dazu, auch die Präsenzvertreterin vom letzten Mal war online dabei. Damit war es dann ein reiner Onlinekurs, ich konnte das Headset benutzen und hatte insgesamt weniger Jonglieren mit verschiedenen Gruppen und einen recht entspannten Kurs. Wenn das so bleiben würde, wäre es mir gar nicht unrecht. Einziger Minuspunkt: Das Sprechen mit Headset ist noch einmal anstrengender, und nach dem Kurs war ich wieder richtig heiser.

Um zwanzig vor acht daheim. Der Liebste hatte das Abendessen schon fertig, einfache Farfalle mit einer cremigen Sauce aus Mandelmus und Zeugs, frischen Tomaten und Brokkoli. Gutes Essen. Und als Nachtisch natürlich der restliche Apfelkuchen (damit hatte jeder von uns einen halben Kuchen gegessen, an einem Tag – es war nur auch die kleine 20 cm-Springform gewesen, und überhaupt). Keine Nachrichten, stattdessen britische Comedy, und ich hielt tatsächlich bis kurz vor zehn durch.
Meine Nachrichten bekomme ich aktuell wieder intensivst durch den Guardian und ein bisschen durch die Lokalzeitung, dadurch habe ich erfahren, dass Thomas Tuchel englischer Nationaltrainer wird (man weiß nicht, ob man beglückwünschen oder kondolieren soll), wie die Entwicklungen beim Krieg in Nahost aussehen und dass in der Stadt eine neue Fahrradbrücke eröffnet worden ist. Die nicht-internationalen, nicht-lokalen Nachrichten bekomme ich dagegen weniger mit, aber nach allem, was man so liest: Vielleicht kann ich darauf auch verzichten.