Alltagschronik, Montag 21.10.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Eine richtig blöde Nacht mit einigen schlechten, beunruhigend realistischen Träumen und dazwischen langen Wachphasen und trüben Gedanken. Als ich nach dem ersten Aufschrecken auf die Uhr sah und überlegte, ob ich nach etwas Ruhen vielleicht einfach aufstehen sollte, es war ja bestimmt schon frühmorgens, zeigte der Wecker zehn nach zwei. Soviel dazu. Immerhin wieder eingeschlafen und noch auf ein paar Stunden Schlaf gekommen, aber am Morgen war ich wenig überraschend trotzdem sehr müde.

Am Morgen profitierten wir beide davon, dass wir das Wochenende die Wohnung recht gründlich geputzt und wochenfertig gemacht hatten: Es gab wenig zu tun. Der Liebste räumte das Kochgeschirr vom Sonntag weg, ich fütterte die Kater und machte Tee. Außerdem machte ich einen schnellen Wochenplan für die Woche, etwas uninspiriert: Ich wählte quasi alle Rezepte aus dem Ox-Kochbuch (was ja sowieso ein sehr alltagstaugliches Grundkochbuch ohne viel Schnickschnack ist). Der Herbst zeigt sich deutlich in den Rezepten: So langsam meldet sich der Kohl (ich bestellte Cavolo Nero beim Biohof – ein Novum bei ihm – und plante Blumenkohl ein), außerdem gibt es Fenchel und den ersten Kürbis des Jahres (mal sehen, ob es bei einem bleiben wird), und die Tomaten sind endgültig aus. Eine volle Woche, einige Abendtermine, da wird es keine Glanzküche geben. Halt Pasta und Eintöpfe und so, wogegen ja auch überhaupt nichts zu sagen ist.

Der Liebste ging auf acht ungefrühstückt ins Büro und ich machte mir ein Müsli mit der letzten Papaya, die der Liebste am Sonntag angeschnitten und für nicht so gut befunden hatte. Um den Geschmack etwas einzubetten (und weil wir nicht mehr so viel Naturjoghurt hatten) machte ich das Müsli mit Hafermilch und etwas Vanillejoghurt. Die Kombination passte ganz gut. Nur war es tatsächlich leider so, dass die Papaya zwar durchgehend, aber doch an einigen Stellen ausgesprochen bitter war. Das verschwand im Müsli zwar ein wenig, aber trotzdem denke ich, wir werden den Rest nicht mehr essen. Vermutlich hat das bei ihr mit dem Nachreifen einfach nicht geklappt.

Etwas langsamerer Start, nach Zeitung und Müsli und Schreiben und Dusche war ich um zehn am Schreibtisch. Der Tag war ausgesprochen vollgepackt: zwar nur drei Termine, aber die ausgesprochen anspruchsvoll, und nebenher noch viele Dinge zu erledigen, abzusprechen, anzuleiern… Orgakrams und ein paar vorbereitende Sachen am Vormittag, dann der Skandinavierkurs um zwölf. Dieses Mal waren leider nur ausgesprochen wenig Leute da – es ist bei dem Kurs ziemlich normal, dass sich die Mitgliederzahl irgendwann reduziert (Uni halt), aber es ist dieses Semester etwas extrem. Natürlich frage ich mich, ob das an meiner Performance liegt oder an der Arbeitsbelastung der Leute oder am heterogenen Kurs oder keine Ahnung. Nun ja. Es sind noch drei Termine, also überschaubar.

Kurze Mittagspause, recht spät um kurz vor zwei, und mit einer riesigen Portion Linsen, Blumenkohl und Reis (der Liebste hatte etwas viel Reis gemacht). Ab halb drei hatte ich ein längeres Meeting mit dem Chef. Strategiebesprechungen, Kalkulationen, viel Abtauchen in Excel-Tabellen, und das alles über ein Teams-Meeting, weil es mir zeitlich natürlich nicht gereicht hatte, ins Büro zu gehen. Vor Ort wäre es wahrscheinlich weniger ermüdend gewesen. Aber wir hatten nach anderthalb Stunden einen ganzen Batzen geschafft und ich war zufrieden. Ich arbeitete noch einen kleineren Punkt auf meiner Erlediliste ab, für den ich nur so halbe Konzentration brauchte, und um halb fünf war ich eigentlich ziemlich feierabendreif. War aber noch nicht fertig.

Zweite kurze Pause, in erster Linie um den Katern ihre Katzenwürste und Medikamente zu geben und Futter aufzufüllen und generell zur Katzenbeglückung beizutragen, und auf fünf ging ich ins Büro für meinen Abendkurs. Ein bisschen Orgakrams und Vorbereitung, ich wechselte den Raum und musste dort erst etwas aufräumen (leicht genervt), dann die Leute einsammeln, schließlich Unterricht in Präsenz bis sieben. Das lief dann wiederum wirklich gut – zum Glück war meine Konzentration dafür wieder da. (Die Stimme allerdings nur so halb.) Und die Leute gut drauf und eifrig dabei. Machte Spaß. Was auch schön war: Dass neben mir noch vier weitere Kurse stattfanden und es dadurch einigermaßen voll und belebt war. Das machte das Ganze einfach deutlich netter.

Um kurz vor halb acht ging ich zum Bastelverein (draußen geradezu absurd warm mit über 20 Grad, die Jacke über dem Pulli hätte ich mir sparen können) und holte dort den Liebsten ab. Wir waren beide zwar platt, aber eigentlich nach dem Tag recht guter Dinge. Daheim ging ich noch einmal für eine Viertelstunde ins Arbeitszimmer, Material für den nächsten Tag zusammensuchen, und der Liebste ging duschen und machte dann für uns eine Schüssel Kartoffelsalat mit Kidneybohnen und Senfdressing. Sehr gutes Essen. Den Nachtisch ließ ich weg, es war den Tag über reichlich gewesen.
Abendunterhaltung: Ein ordentliches Stück im Buch, dann Blaulichtquatsch bis halb zehn, belagert von zwei Katzen. Einigermaßen zufrieden mit dem Tag, auch wenn es anfangs gar nicht danach ausgesehen hatte.