Die ganze Nacht Katerbesuch, weil Magi schon abends, als ich gerade ins Bett ging, den Sessel im Schlafzimmer okkupierte. Dagegen hatte ich gar nichts einzuwenden, und tatsächlich blieb er die ganze Nacht da. Um vier kam er mal zu mir und versuchte sich quer über meine Füße zu legen, akzeptierte es aber klaglos, dass ich ihn wieder hochhob und auf den Sessel trug. Von mir aus kann er sich gern immer so niedlich aufführen. Erst als das Weckerlicht um Viertel nach sechs anging, kam er mal nachschauen. Braves Tier.
Trotzdem nur so halb gut geschlafen, am Morgen war ich furchtbar müde und stellte erst einmal in meinem Outlook-Kalender ein, dass ich etwas später mit der Arbeit beginnen würde. Nach zwei übervollen Tagen und vor einem wartenden Abendkurs auch dringend geboten.
Langsamer Start also, der Liebste sah nach den Katzen und ging früh aus dem Haus, ich machte mir ein Müsli, ging dann gemütlich duschen (…naja: gemütlich ins Bad, die Dusche ist insgesamt deutlich verkürzt, weil seit unserer Wasserkessel-Reparatur etwas am Warmwasser so eingestellt ist, dass man sich gar nicht ewig lang heiß abbrühen kann – das Wasser wird recht bald lauwarm. Ist auch in Ordnung, wenn es im Januar-Februar schweinekalt ist, sehen wir noch mal). Zweite Katzenfütterung, etwas Überlegung wegen der Kleider: doch recht frisch am Morgen, tagsüber aber angekündigte Sonne und wärmere Temperaturen. Ich entschied mich für den orangenen Baumwollpullover und warmen Schal, ansonsten aber grüne Jacke. Das passte ganz gut.
Um zehn war ich im Büro. Dort ein kurzer Blick in die Mails, ein bisschen Kommunikation, eine Tasse Kaffee, und ab halb elf dann der erste lange Morgentermin: Mitarbeiterentwicklungsgespräch mit der Geschäftsleitung. Was bei uns einen anderen Namen hat und, zumindest in meinem Fall, recht schnell auch in ein Grundlagen-Strategiegespräch ausartete. Insgesamt ein gutes Gespräch, auch wenn ich mal wieder merkte, dass ich an meiner Arbeitsweise (und damit zusammenhängend Denkweise) schon noch Optimierungsbedarf habe. Nicht immer die Welt retten wollen und so. Auf jeden Fall wurden wir nicht fertig und machten einen Folgetermin aus, auch okay.
Mittagspause mit restlichem Gulasch und ohne Kolleg:innen, weil es zeitlich nicht passte und ich sowieso ganz gern mit meinen Gedanken einen Moment allein sein wollte, und danach eine Runde Korrekturen für den Abendkurs. Noch zwei Beratungstermine, ein bisschen Orgakrams. Sachen abgearbeitet, Sachen aufgeschoben (in erster Linie nerviges und nicht total zeitkritisches Zeugs – gerade mal wieder eine Phase, wo ziemlich viel nervig ist, nicht so ein gutes Zeichen, haha). Ein paar Sachen abgeschlossen.
Ab halb sechs Abendkurs, und wie schon das letzte Mal waren alle online. Dieses Mal war ich darauf eingestellt (hatte keine Tonne umsonst kopiert und überhaupt den Kurs für Onlineunterricht optimiert), und die Technik funktionierte auch. Hurra. Ich sprach die Leute darauf an, ob wir den Kurs nicht einfach komplett auf online umstellen wollten, also „offiziell“, wenn das für sie sowieso praktischer sei. Aber nein: Eigentlich, war der Tenor, eigentlich hätten sie schon gedacht, dass sie zumindest gelegentlich in Präsenz kommen wollten, denn eigentlich würden sie ja schon gern aus dem Haus kommen und sich mit Leuten in real treffen und so. Das liegt vermutlich auf der gleichen Ebene wie „eigentlich würde ich ja schon zweimal die Woche joggen gehen“. Nun ja. Wir machten aus, dass die Leute mich vorher anschreiben würden, wenn sie in Präsenz kommen, damit ich es erstens planen und zweitens die Leute ein bisschen bündeln konnte (wenn nur eine Person allein in Präsenz da wäre, wäre das halt ein bisschen blöd).
Nach dem Kurs kurze Nachbereitung, ich stellte fest, dass mal wieder jemand in einem Unterrichtsraum das Fenster auf Kipp gelassen hatte und heimgegangen war, was bei abends doch rapide fallenden Temperaturen und laufender Heizung halt blöd war. (Mal ganz abgesehen von Sicherheitsaspekten.) Nun ja. Kurzer Kontrollgang, die anderen noch anwesenden Kolleg:innen waren in einem anderen Gebäudeteil, also machte ich alles fertig und ging um halb acht heim. Dieses Mal ohne längeren Heimwegs-Spaziergang, weil ich nicht noch später kommen wollte.
Der Liebste hatte daheim das Essen schon vorbereitet und fing mit Kochen an, als ich kam (so abgesprochen, weil das Essen sich nicht gut hätte warmhalten lassen). Fenchelpasta: Klein geschnippelter Fenchel angeschmurgelt, gehackte Walnüsse dazu, eine Sauce aus Zitrone und Mandelmus, ein paar Kräuter, dazu Penne, und großzügig Rucola drübergestreut. Alles regional (aus der Biokiste) und passend zum Herbst und wirklich sehr, sehr gut, erstaunlicherweise – ich war nicht so sicher gewesen, ob mir Fenchel zu den Nudeln so schmecken würde. Er hat ja schon einen ziemlich deutlichen Eigengeschmack. Aber die Kombination passte sehr gut. Das machen wir wieder einmal.
Zum Essen schenkte ich mir ein Glas Weißburgunder ein, und zwar weil ein Outcome des Gesprächs vom Vormittag gewesen war, dass ich am Freitag gleich mal ordentlich Minusstunden und quasi frei machen würde (nicht ganz, aber später anfangen und früher aufhören, komplett ohne Termine). Das Wochenende startete also mehr oder weniger schon am Donnerstagabend, quasi, deshalb ein Weißwein passend zur Pasta.
Nach dem Essen packte ich ein Geschenk aus, das der Liebste für mich bestellt hatte und das heute gekommen war. Und zwar hatte ich vor ein paar Wochen erfolglos und zunehmend genervt versucht, für mich selbst einen Adventskalender zu finden, der nur aus diversen Grünteesorten bestand. Ich wusste, dass es das gibt, aber auf sämtlichen Plattformen und mit sämtlichen Suchparametern wurden mir immer nur gemischte Tees angeboten. Der Liebste hatte das natürlich mitbekommen und sich klammheimlich auf die Suche gemacht, war tatsächlich fündig geworden und hatte mir einen bestellt. (Dass ich bei meiner Suche am Esstisch vor mich hingemurmelt hatte „man sollte Adventskalender ja sowieso eigentlich geschenkt bekommen statt selber kaufen“, hatte vermutlich auch eine Rolle gespielt.)
Sieht sehr, sehr hübsch aus und wird bestimmt ganz toll in der Adventszeit. Ich freue mich sehr drauf.
Und der endgültige Höhepunkt des Abends kam dann, als ich ein bisschen nach Blaulichtzeugs rumsuchte, dabei mal wieder bei DMAX, und dabei feststellte, dass es nicht nur von „112“ eine neue Staffel gibt, sondern es drei (DREI!) weitere Blaulicht-Dokus gibt, die mir vorgeschlagen wurden (…endlich hat der DMAX-Suchalgorithmus meine Interessen kapiert, es gibt dort sogar ein ganzes Unterkapitel, das „Blaulicht“ heißt). Wir schauten erst einmal die Hälfte der ersten Doku, tatsächlich aus der Feuerwache Stuttgart-Feuerbach, wir fühlten uns schon fast wie daheim. (Grenzwertig blödes Gelaber allerdings, muss ich sagen – da gefallen mir die Leute aus dem Ruhrpott besser.) Damit ist die Abendunterhaltung für die nächsten Wochen gesichert, würde ich sagen.