Angeschlagen, Sonntag 27.10.2024

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Am Abend hatte ich noch die Schlafzimmertür zugemacht, um nicht morgens (oder schon mitten in der Nacht) von nervenden Katzen geweckt zu werden, und das klappte ausgesprochen gut: Ich wachte erst um zwanzig nach sechs von einer laut motzenden Katze VOR der Schlafzimmertür auf. Und da es ja die Nacht der Zeitumstellung gewesen war, war es gefühlt natürlich schon halb sieben und ich ausgeschlafen (und Magis Gemotze nachvollziehbar, es war ja eine Stunde nach seiner normalen Fütterzeit). Sehr froh über die geschenkte Stunde, das zog sich so richtig angenehm durch den ganzen Tag.

Sehr durchschnittlicher, normaler Sonntag. Eigentlich hatte ich Friedhof geplant gehabt, aber da ich das Einkaufen am Samstag allein hatte erledigen müssen, hatte ich keine Blumen mehr holen können, am Sonntag konnte man ja nirgendwo was bekommen, und ohne Pflanzen war ein Besuch auf dem Friedhof etwas witzlos. Damit war unser einziger Auswärtspunkt an dem Tag also auch passé. War auch gut so: Wir waren zwar nicht verkatert, aber der Liebste doch deutlich schnupfig, und ich begann mich im Lauf des Tags auch nicht mehr gut zu fühlen, ein kratziger und belegter Hals bei mir und komisches, nach oben drückendes Bauchweh. Wir machten also so gut wie nichts an dem Tag.

Naja, stimmt so natürlich nicht. Der Liebste machte uns ein englisches Frühstück, Harold fuhr und der Liebste wischte im Erdgeschoss hinterher, und ich putzte die Küche und das obere Bad. Außerdem, über den ganzen Tag verteilt: Drei Maschinen Wäsche sortieren, durchlaufen lassen, aufhängen, bügeln. Nebenher diverse Podcasts.
Und natürlich: Kurbelradio aktivieren und durchprobieren (Radio und Taschenlampe funktionierte tadellos, die Solar- und Kurbelfunktion haben wir bis jetzt noch nicht ausgetestet) und über den Tag verteilt drei Comics lesen. Entspannend und so, aber es ist schon okay, die „neueren“ Bände sein zu lassen. („Die alten Sachen waren besser als das neue Zeugs“ ist auch so eine Boomer-Aussage.)

Mittags machte der Liebste uns eine Pfanne gebratene Maultaschen, danach ein Quark mit Ananas. Ich sah nach den Katzen (beide trugen die verschobene Stunde mit Fassung) und diskutierte mit ihnen einen Platz auf dem Sofa aus, wo ich am Nachmittag ein neues Buch begann: Und zwar war in einer eat.read.sleep-Podcastfolge die Thursday Next-Reihe von Jasper Fforde erwähnt worden, und da fiel mir ein, dass ich eine ganze Menge der Bücher auch im Regal stehen habe und schon längst mal wieder hatte lesen wollen (auch so eine Uni-Erinnerung). Ich fing also mit dem ersten Band an (The Jane Eyre Affair). Praktischerweise ist mir das Setting der Reihe noch vertraut, sodass ich mich nicht groß reindenken musste, an die eigentliche Geschichte kann ich mich aber quasi gar nicht mehr erinnern. Win-win, würde ich sagen.

Um fünf verschwand ich in der Küche und blieb dort für den restlichen Abend: Erst buk ich uns einen Apfelkuchen in der kleinen Form (damit sind jetzt alle selbst geernteten Äpfel aus dem Garten verbraucht), anschließend machte ich ein einfaches Curry mit schwarzen Linsen, Blumenkohl und Kartoffeln. Sehr gutes Essen, auch der Apfelkuchen, den wir nach etwas Abkühlzeit noch probierten, war gelungen. Nur ging es uns beiden abends wirklich nicht mehr so gut, mich nervte vor allem mein belegter Hals und meine generelle, deutliche Abgeschlagenheit. Wir ließen deshalb auch den Fernseher aus, ich steckte den restlichen Abend die Nase in mein Buch und um halb zehn hakte ich das kränkliche Wochenende ab und ging früh schlafen.