Im Dunkeln aufgewacht, weil eine Katze vor der Tür herumschabte – nicht an der Tür kratzte, wie sich herausstellte, sondern das Katzenklo benutzte. Kein Wunder: Draußen strömender Regen. Es war zehn vor halb sieben und ich ausgeschlafen, also stand ich auf und ließ dem Liebsten seinen Schlaf (wobei der bei der folgenden Katzenfütterung dann trotzdem aufwachte).
Nach den Katern erst einmal Tee, und ich war schon dabei, mir meinen klassischen Jasmintee als erste Tasse des Morgens zu machen, aber dann warf ich doch einen Blick in den dm-Adventskalender-Beuteltee, und da kam ein (normaler) grüner Tee an die Reihe, also dachte ich mir, mach doch den, dann ist er weg (und wenigstens nicht so was merkwürdiges wie Anis-Cranberry oder so). Sehr praktischer Zufall, denn die Ausbeute im Grüntee-Adventskalender ergab dann einen Jasmintee. Hihi.
Nach dem durchgehaushalteten Samstag eher ein langsamerer Start in den Sonntag. Ich hatte zwar eigentlich einen Friedhofsbesuch vorgesehen gehabt, aber schon am Morgen war es ausgesprochen stürmisch und der Regen klatschte gegen die Scheiben, und das blieb auch mehr oder weniger den Tag so. Zwar zwischendrin ruhige Phasen und zweimal sogar Sonne, aber immer nur kurz, dann wieder Regen, Schneeregen, Graupel, dazu sehr windig (es hatte etwas von April). Wir verschoben den Friedhofsplan also noch einmal um einen Tag und verließen das Haus den ganzen Tag nicht.
Am Morgen ein Frühstück, das aus Baked Beans on Toast bestand, weil wir ja keine Pilze fürs englische Frühstück hatten, und wenn man keine Pilze hat, dann brät man auch keine Wurst an, so will es das Frühstücksgesetz. Den restlichen Morgen beschäftigte ich mich mit Blog schreiben und Internet leerlesen, während Howard im Erdgeschoss saugte und der Liebste hinterherwischte. Ich putzte das Bad oben und ließ noch zwei Maschinen Wäsche laufen, das war’s.
Zum Mittagessen zweite Hälfte Pasta Bolognese (insgesamt sechs Portionen Sauce froren wir ein), danach ein Kaffee und die letzten Weihnachtsplätzchen. Und dann zog ich mich auf den Lesesessel zurück und schaffte einen Vorsatz dieses Wochenendes: Ich las endlich mein Buch zu Ende, den zweiten Band der Thursday Next-Reihe (Lost In a Good Book).
Dass sich das Lesen ein bisschen gezogen hat, war kein Wunder: Es fehlt der Geschichte irgendwie ein bisschen der Zug, der innere Zusammenhalt, die generelle Idee. Stattdessen hat der Autor gleich vier halbgare Ideen, die alle allein nicht für einen Roman getragen hätten, zusammengemischt und gemeinsam für den Spannungsbogen verantwortlich gemacht (der Ehemann von Thursday ist verschwunden – Spoiler: Er taucht auch nicht wieder auf, diese Idee wird also offensichtlich für den dritten Band noch gebraucht –, dann versucht eine alte Widersacherin sie umzubringen, ein Dieb aus der Literaturwelt taucht auch noch auf, ach ja, und dann muss man ganz am Ende natürlich noch die Apokalypse abwenden). Alles für sich genommen ganz nett, aber auch ziemlich verwirrend und irgendwie… unausgegoren. Sicher werde ich den dritten Band auch irgendwann zur Hand nehmen, aber jetzt zum Jahresende erst einmal Lust auf etwas anderes.
So gegen drei war ich mit Lesen durch (und der Liebste hatte parallel die Buchhaltung für seine beiden Vereine gemacht, Weihnachtsmarkt-Abrechnung und so) und die Bude war auch geputzt. Wir hängten die letzte Wäsche auf und setzten uns dann, wie so eine spießbürgerliche Weihnachtsfamilie, an den Esstisch, um ein wenig Cognac zu trinken und Phase 10 zu spielen (irritierenderweise gewann der Liebste, was ich auf den Cognac schiebe).
Dann etwas gemeinsames Wälzen in Kochbüchern und VF&L-Heften: Jetzt, wo wir über Weihnachten aller Voraussicht nach daheim sind (und nicht so richtig „feiern“ in dem Sinn), wollen wir die Zeit für ausführliches Kochen nutzen. Also machten wir einen gemeinsamen Wochenplan für die Weihnachtswoche und stellten dabei leider fest, dass wir wohl am Montag doch noch einmal eine ausführliche Einkaufsrunde machen müssen. Nicht nur für uns, sondern auch für die Kater würde das Futter wohl sonst nicht reichen. Ich hoffe bloß, dass sich die Menschenmassen in Grenzen halten (der große Supermarkt hatte immerhin ein Schild draußen, dass sie von 7 bis 22 Uhr geöffnet haben, Wahnsinn).
Gemeinsames Kochen am Abend war ein warmer Salat mit Dinkel, gewürfelter Roter Bete und Feto – sehr gut, aber vielleicht etwas zu wenig, weshalb der Liebste uns später noch ein Brot toastete und ordentlich mit Knoblauch belegte (vielleicht haben wir so dann Platz um uns herum im Supermarkt). Dazu eine ausführliche Runde Blaulichtporno, weil ich für anderen Input keine Energie hatte. Immerhin gibt es bei Notaufnahme Samstagnacht auf DMAX zwei Spezial-Weihnachtsfolgen, die wir uns extra für die Feiertage aufheben. Besinnliche Weihnachtsfilme, das können wir.