Heim allein, Montag 13.1.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Unruhige Nacht, in der ich abwechselnd von alten Unidozenten träumte und davon dass Magi wieder reingekommen sei (so realistisch, dass ich mich in den Wachphasen daran erinnern musste, dass das nicht wirklich passiert war). Der extrem hell ins Zimmer scheinende Vollmond half auch nicht wirklich. Dementsprechend kaputt und voller Sorge und angespannt, als ich um kurz nach sechs schließlich die Nacht für beendet erklärte. Die Anspannung löste sich allerdings sofort, als ich im Bad verschwand und eine alte, magere Katze langsam die Treppe hochmarschieren sah: Irgendwann in der Nacht musste Magi also doch reingekommen sein und war jetzt schön warm, ein bisschen hungrig, ansonsten katzentypisch schweigsam. Der Liebste und ich freuten uns sehr und füllten ihm erst einmal die Futterschüssel auf. (Und ich dachte über so eine kleine Kette und Metallkugel am Bein für ihn nach.)

Für mich ein Arbeitstag daheim, der Liebste ging ins Büro. Zum Frühstück Brot, Himbeermarmelade und Pflaumenmus (das stand auf der Aufbrauchliste und wurde vom Liebsten bearbeitet), dann machte ich mir eine Kanne Kräutertee, der Liebste ging ins Büro und ich unter die Dusche, und um neun war ich am Schreibtisch.
Den Vormittag über viel Kommunikation: Mailbox durchgehen, ein Spontanmeeting mit dem Chef (ich versuche seit diesem Jahr, mir die Spontanmeetings – nicht nur mit Chef:innen, auch mit Kolleg:innen – zu notieren, mal sehen, was diese Statistik bringt), Informationen weitergeben, dann zwei Beratungstermine und die daraus resultierenden Mails und Chatnachrichten und Listeneinträge und Zeugs, und plötzlich war es kurz nach halb eins und Zeit fürs Mittagessen. Einerseits ganz gut, dass der Vormittag mit einer ordentlichen Anzahl Aufgaben vergangen war (damit ist das Home Office allein okay), andererseits war ich leicht genervt, dass die Tasks schon wieder schneller reinkamen, als ich sie bearbeiten konnte.

Egal, erst einmal Mittagspause mit restlichem Coleslaw, restlichen Kichererbsen mit Brokkoli, Earl Grey und Zeitungsrätsel. Ab kurz nach eins wieder am Schreibtisch. Am Nachmittag hatten wir erst ein längeres Meeting, und dann wurde es ein bisschen ruhiger. Also, naja. Noch ein letzter Beratungstermin, und dann konnte ich mich den restlichen Nachmittag endlich der dringend nötigen Kurs- und Prüfungsplanung widmen. Wurde halt nicht fertig, aber egal: ein paar Schritte weiter. Zwischendrin noch ganz schnell in den Supermarkt nebenan (SO kalt), um eine Box zu kaufen, in der ich ein Fertigporridge-Pulver mit ins Büro nehmen kann, so als Notfallfrühstück für ganz wenig Zeit. Ich probierte gleich eine Portion von dem Pulver (mit Hafermilch, eine Minute in die Mikro, sechs Minuten stehen lassen): Ja, kann man tatsächlich machen. Nicht das beste Frühstück aller Zeiten, aber als Backup schon in Ordnung.

Um sechs kam der Liebste nach Hause, und das war ein guter Schlusspunkt für den Feierabend. Ich nahm mir allerdings noch eine halbe Stunde, um die AfD-Frauenpolitik-Postkarte etwas zu überarbeiten und zu kürzen. Eine Kollegin aus der Gruppe hatte mir vorher einen Kürzungsversuch zugeschickt, den sie per ChatGTP erstellt hatten, und ich sag mal so: Sinnentstellender hätte es kaum sein können. (Und der Prompt „schreib es kürzer und einfacher“ hatte zu einer Sprache geführt, die an ein Erstlesebuch erinnerte, wirklich furchtbar.) Das hatte bei mir immerhin den Effekt, dass mich mein Ehrgeiz packte und ich relativ schnell eine gekürzte Version der Karte zusammenschrieb.

Der Liebste hatte sich schon wieder verabschiedet, er war im Bastelverein verabredet. Ich kümmerte mich also selbst ums Abendessen und machte Spaghetti mit einer einfachen Tomatensauce, in der ich alle möglichen Sachen von der Aufbrauchliste verkochte (Olivenpaste, Paprikaöl, Peperoni). Eine halbe Stunde köcheln lassen, dann war das ein ausgesprochen gelungenes Abendessen.
Nach dem Essen machte ich uns endlich einen Wochenplan, etwas uninspiriert. Die Tatsache, dass ich nächste Woche weg bin, führt bei mir dazu, dass ich es ganz schwierig finde, vorher etwas zu planen, obwohl das eigentlich keine Rolle spielen sollte. Stattdessen würde ich am liebsten die ganze Zeit den Flug planen, nur dass es da eigentlich nichts zu tun gibt (ich wollte bereits eine Packliste anlegen, nur um dann festzustellen, dass natürlich auf Trello längst eine existiert). Also Wochenplan, und ich machte mir gleichzeitig Gedanken, was der Liebste in der Woche essen würde, in der er allein wäre, wie so eine schwäbische Hausfrau, völlig albern – der Liebste lachte sich kaputt, als ich ihm später davon erzählte.

Um halb neun war er wieder da und machte sich eine schnelle Portion Nudeln zur restlichen Sauce (…er bekommt sich nämlich schon versorgt). Beide Kater da, wir zogen uns aufs Sofa zurück (ich unter die Decke). Mit Sherlock sind wir ja durch, wir legten eine ausführliche Blaulichtrunde ein. Und stellten dabei fest, dass die alten Lebensretter hautnah-Folgen auf Joyn nicht mehr abrufbar sind, alles ältere als November letzten Jahres ist weg. Was doof ist, denn wir waren erst beim September. Aber andererseits wird da auch ständig nachproduziert, und ganz ehrlich: So ein ganz kleines bisschen wiederholen sich die Fälle halt schon. So sehr, dass der Liebste und ich mittlerweile beim Anschauen selbst Verdachtsdiagnosen stellen. Also vom Sofa aus, weiter würde ich da nicht gehen wollen.