Entspannt und gestresst, Dienstag 11.3.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Irgendwann kam mal bei QI die Information, dass sich seit Erfindung des Snooze-Buttons unsere Schlafqualität messbar verschlechtert hat beziehungsweise wir morgens deutlich müder sind. Eigentlich logisch, wenn man darüber nachdenkt, dass das Snoozen den Aufwachprozess mehrfach unterbricht. In Anbetracht dieser Erkenntnis stand ich heute schon nach einmal snoozen (also quasi fast sofort) auf, wenn auch mit dem Kopf noch komplett in merkwürdigen Träumen und noch nicht so wirklich wach. Draußen dämmerig, aber wolkenlos und schon recht hell (wir sind kurz vor dem Vollmond, das hatte man auch die ganze Nacht gemerkt).
Morgenroutine, Katzenmaintenance, der Liebste machte uns ein Müsli mit Ananas, ich warf einen Blick ins Internet und in die Zeitung. So sehr mich die Aussicht auf vier Jahre Merz-Kanzlerschaft ankotzt, so froh bin ich doch, dass dieser unsägliche Wahlkampf jetzt vorbei ist. Vielleicht verbessert sich dadurch ein wenig die aufgeregte Stimmung im Land (es wird genug Themen zum Aufregen geben).

Um Viertel vor neun ging ich ins Büro, bei kaltem Wetter (der Garten war wieder leicht angefroren, Temperatur knapp über null, rote Jacke). Der ganze Tag war ein Prüfungstag, der sich zu meiner Freude recht entspannt gestaltete: Alle Leute pünktlich, es gab überhaupt keine Probleme, die Technik lief und ich hatte im Grunde genommen einfach ein ein paar Stunden relativ langweiliger Aufsicht. Wobei ich diese Art von Langeweile tausendmal lieber nehme als den Stress, wenn etwas schief geht.
Prüfung also von zehn bis kurz nach drei, dazwischen eine kurze Mitagspause mit restlichem Linsendhal (und vorher noch einem Müsliriegel, weil mir gegen zwölf so ein bisschen flau im Magen wurde). Vor und nach der Prüfung hatte ich Zeit für administratives Zeugs, bearbeite ein paar wichtige Dokumente und war ausgesprochen zufrieden, als ich um sechs Feierabend machte. Zwar nicht alles auf der Liste geschafft, aber auf einem akzeptablen Stand.

Draußen hatte es im Lauf des Tages zugezogen und immer wieder mal zu regnen begonnen, als ich nach Hause ging, nieselte es leicht. Trotzdem (weil ich meine Schritte auf der Uhr vollbekommen und den Müsliriegel abarbeiten wollte und weil ich das Bedürfnis nach Bewegung hatte) ging ich wieder die große Runde nach Hause. Dieses Mal registierte die Uhr auch „Walking“ und zeichnete 25 Minuten gehen auf. Keine Riesenrunde, aber sehr viel besser als nichts. Zusammen mit dem Hinweg und dem Herumlaufen im Büro kam ich am Ende auf 12.000 Schritte, und das ist sehr super.

Daheim war der Liebste in einem merkwürdigen, fahrigen und gestressten Zustand. Magi war verschwunden, dem er gerade sein Medikament hatte geben wollen, er suchte also in der Garage und im Haus und war doch eigentlich gerade beim Kochen gewesen und überhaupt alles blöd. (Magi war einfach nur für zwanzig Minuten im Garten in den Büschen verschwunden, überhaupt kein Grund zu Aufregung, er kam kurz darauf und bekam seine Medikamente von mir.)
Ich ließ den Liebsten in der Küche machen und leise vor sich hinschimpfen (einmischen und „mithelfen“ hätte er nur noch stressiger gefunden). Stattdessen packte ich, nicht ohne mir am Karton in den kleinen Finger zu schneiden, meinen Yogastuhl aus, der blitzschnell geliefert worden war (am Sonntag bestellt, am Dienstag geliefert, das nenne ich mal erstaunliches Tempo). Der Yogastuhl war halt ein solider Yogastuhl, wie man sie kennt, nur in einem nicht so schönen Metallgrau – ich hätte gern eine andere Farbe genommen, aber die gab es in dem Shop nicht (und ich wollte gern den Shop – Bausinger – weil ich dort alle meine Yogasachen bestellt habe). Aber völlig egal. Der Stuhl kommt ins Schlafzimmer, und wenn alles klappt, kommt der Holzstuhl von dort ins Esszimmer und die Rattanstühle fliegen raus und das wird dann gleich ein bisschen hübscher. Denke ich.

Abendessen war ein klassischer Nudelsalat mit Mayo, Erbsen, Kräutern, angebratenem Räuchertofu und einem gewürfelten Kohlrabi, sehr gut. Dazu zwei Folgen SG1, und um Viertel nach neun zog ich mich zum Lesen zurück. Jetzt, wo ich gerade wieder ins Buch reingekommen bin, möchte ich den Elan nutzen und dranbleiben. Und all die schönen ungelesenen Bücher, die ich beim Aussortieren in der Hand hatte, warten ja auch alle noch.