Ganz gute Nacht, früh aufgestanden, aber wenig Zeit am Morgen: Es stand ein Prüfungstag an, und ich hatte der verantwortlichen Kollegin versprochen, früh da zu sein. Deshalb etwas gesteigertes Tempo, schnelle Katzenmaintenance und Küchenrunde, Dusche, eine Tasse Tee, und um zehn nach acht ging ich aus dem Haus, begleitet vom Liebsten, der an dem Tag zwar erst später los musste (ein Kliniktermin im Tal), aber mit mir zum Viertel-Lieblingsbäcker ging für Frühstück und so.
Um halb neun im Büro. Den Tag über hatte ich wenig eigene Termine, ich war ja als Backup für die Prüfung da, aber eine Latte Sachen auf der Erlediliste zu tun. Erst einmal schnelles Frühstück am Schreibtisch (Laugencroissant, Chiabrötchen, Rügenwalder vegane Wurst), dann Unterstützung der Kollegin: Räume richten, Material sichten, schließlich Prüfungsstart, organisatorische Einführung. Um zehn war ich schließlich so „richtig“ am Schreibtisch. Restlichen Vormittag konzentriertes Abarbeiten von Punkten, ich kam gut voran.
Mittagspause mit restlichem Dinkeleintopf und den Kolleg:innen (längere Diskussion über den neuen US-amerikanischen Papst, der am Donnerstag weißrauchig dem Kamin entstiegen war – ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das jetzt schlecht ist (wie eine Kollegin sagte: Der orangene Psycho braucht nun wirklich nicht noch einen Fuß in der Tür in der mächtigsten religiösen Institution weltweit) oder gut, der neue soll ja einigermaßen progressiv (…also für einen katholischen Kardinal) und Trump-kritisch sein).
Den Nachmittag über ging ich der Kollegin bei der Prüfungsnachbereitung ein wenig zur Hand, sie brauchte aber eigentlich keine Unterstützung, nur gelegentlich einen zweiten Blick – sie ist halt, zumindest in der Verantwortung, noch neu. Und dazu kam dann ab drei der zweite Kollege, der ebenfalls in diesem Bereich neu ist, und damit hatte ich dann eine zweite Person mit einigen Fragen und Dingen zu besprechen neben mir und insgesamt war das schon ein wenig erhöhter Betreuungsaufwand. Was alles völlig okay ist. (Ich habe, als ich den Bereich damals aufgebaut habe, nur deshalb keine tausend Fragen gestellt, weil ich die erste Zeit allein verantwortlich war und es niemanden zu fragen gab – was bedeutet, ich habe halt durch Fehler gelernt.) Nichtsdestotrotz kam ich mit meinen Sachen gut voran, und als ich um kurz nach fünf Feierabend machte, war die Erlediliste für den Tag quasi leer.
Feierabend am Freitag, das hieß Yogakurs, dieses Mal in der absoluten Minimalbesetzung, weil der Großteil der Yogagruppe im Urlaub war oder anderweitig nicht konnte. Das führte zu einer noch entspannteren Atmosphäre als sonst, wirklich sehr angenehm. Auch wenn mein linker Fuß natürlich wieder elend zickte und ich sehr vorsichtig mit allen Dehnungen sein musste. Trotzdem am Ende sehr gut durchbewegt.
Nach dem Yogakurs holte der Liebste mich ab und wir gingen auf direktem Weg zum Stamm-Altstadtitaliener. Die Tische draußen waren schon gedeckt und auch teilweise belegt, aber wir gingen trotzdem rein – es ist zwar wieder wärmer geworden, aber abends doch noch zu kühl zum Draußensitzen, also zumindest für mich.
Sehr klassischer, schöner Abend: Salat und Bruschetta als Vorspeise, dann zweimal Spaghetti, für mich in der Knoblauch-und-Öl-Variante, als Abschluss ein Espresso. Dazu teilten wir uns eine wunderbare Flasche Chiaretto vom Gardasee.
Um kurz vor halb zehn gingen wir heim und ließen daheim den Fernseher aus. Stattdessen ein bisschen quatschen, wir spielten zwei Runden Backgammon, dazu ein wenig Whisky aus unserem reichlichen Vorrat (einmal ein Smokehead, davor aber jeder einen Fingerbreit Raasay, den wir damit leer machten – den werden wir vermutlich nachkaufen, aber vorerst mal nicht, der Schrank ist wirklich voll genug). Schöner, gemütlicher Abend. Um Mitternacht (reichlich spät für unsere Verhältnisse) ins Bett. Guter Start ins Wochenende.