Gartentage, Samstag und Sonntag 10.-11.5.2025

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Samstag trotz viel Alkohol und später Bettgehzeit um halb sieben aufgewacht, nachvollziehbarerweise etwas kreislaufig. Dementsprechend langsame Bewegungen, Katzenmaintenance und Küchenrunde, Tee, Zeitung. Der Liebste stand kurz darauf auf und machte uns ein Müsli. Frühstück, noch mehr Tee, ich kochte uns eine Kanne Kaffee – und merkte bald, dass meine Energie für den Tag sehr eingeschränkt war. Und ich auch wenig Lust auf irgendetwas Produktives hatte.
Also ein Rumhängetag, mehr oder weniger den restlichen Vormittag im Internet herumgelesen, YouTubequatsch, Zeugs. Immerhin bestellte ich ein paar Bücher und etwas Unterwäsche. Putzen war Minimalprogramm: Oben fuhr Harold, das Untergeschoss wischte der Liebste. Mittags eine Schüssel Salat, außerdem briet der Liebste uns zwei Pflanzensteaks an, die wir das Wochenende davor aus dem großen Supermarkt mitgenommen hatten (Green Mountain, erbsenbasiert, ziemlich gut).

Am frühen Nachmittag ging der Liebste aus dem Haus zu einem Kaffee-Besuchstermin und ich ging endlich mal duschen und ein bisschen im Haus herumräumen. Als er wieder da war, längere gemeinsame Einkaufsrunde zu Alnatura, dm und großem Supermarkt. Ich räumte die Sachen weg, während der Liebste uns zwei Crodino Spritz machte. Direkt anschließend kümmerte ich mich ums Kochen, um wenigstens eine produktive Aktivität vorzuweisen zu haben, und eine Stunde später war es acht und wir hatten ein wunderbares rotes Thai-Curry.
Abendunterhaltung war SG1, dann wenig überraschend sehr früh müde und um halb zehn im Bett.

Am Sonntag wachte ich, einigermaßen ausgeschlafen, zu meiner Überraschung um zwanzig nach acht auf – ausgesprochen spät für mich. Irritierenderweise waren beide Kater nicht da, vermutlich waren sie frühmorgens reingekommen, und nachdem sich bei uns nichts gerührt hatte, waren sie wieder in ihr Sommer-Wohnzimmer verschwunden. Draußen war es schon sehr sonnig, wenn auch noch kühl.
Der Liebste stand mit mir auf und schaute nach beiden Katern im Garten (die kamen nach wenigen Minuten anmarschiert, ließen sich Medikamente geben und verschwanden wieder raus, wenig Interesse am Futter) und ich machte ein bisschen Haus- und Küchenaufräumrunde. Stellte dabei fest, dass einer der beiden auf den Sessel im Wohnzimmer gekotzt hatte. Also größere Reinigungsaktion, ich konnte gleich mal die erste Waschmaschine anstellen. Begleitet von einem heftigen Heuschnupfenanfall, der aber mit den Katern nichts zu tun hatte, eher mit dem generellen Morgen, und halt: Mai. So anstrengend, dass ich irgendwann sogar eine Tablette nahm.

Der Liebste machte uns ein englisches Frühstück, ich las mich ein bisschen durchs Internet, ging dann duschen und anschließend Wäsche sortieren und die zweite Maschine starten (die gewaschenen Wolldecken kamen zum Trocknen auf die Dachterrasse, auch eine Premiere). Und dann setzte ich einen Vorsatz fürs Wochenende um und ging den restlichen Vormittag in den Garten. Zwei Stunden jäten und zurückschneiden und gießen, von zwei interessierten Katern begleitet und nur von einmal Wäsche aufhängen unterbrochen.

Um halb zwei war ich einigermaßen zufrieden – zwar bei weitem noch nicht „fertig“, aber immerhin konnte man die Staudenbeete jetzt wieder erkennen. Das linke Staudenbeet enthält im Übrigen nur noch eine fette Henne und eine Kuhschelle, von den anderen Stauden ist nichts mehr zu sehen. Um die Katzenminze ist es etwas schade, die war immer eine schöne Bienenstaude, aber kein Wunder – der Kater hat sie mit seiner übergroßen Zuneigung schließlich einfach totgekuschelt. Die anderen Stauden: Das waren vermutlich einfach zweijährige Pflanzen, die jetzt durch sind, schätze ich mal? Da werden wir die nächsten Tage Nachschub besorgen müssen.
Der Liebste hatte den Vormittag auf der Dachterrasse verbracht und dort die Hochbeete gereinigt und aufgefüllt, kaputte Tontöpfe aussortiert, zwischen den Platten gejätet. Jetzt warten wir noch die Kältewelle Mitte Mai ab und werden dann dort hoffentlich bald ein bisschen was anpflanzen können. Die Echinacea wächst auf jeden Fall schon wieder.

Mittagessen war das restliche Thai Curry. Ich hängte Wäsche auf und bügelte, und um halb drei gingen wir aus dem Haus und zum gebuchten Auto. Der Liebste hatte in einem Dorf 30 Minuten von uns entfernt einen gebrauchten Kompressor über Kleinanzeigen erworben, den wir jetzt abholen wollten.
Sehr angenehme Fahrt über Land – wir wohnen, vor allem so im Spätfrühling/Frühsommer, schon in einem ganz ausgesprochen hübschen Fleckchen Erde. Wenig los, vor allem weil wir den Städten auf dem Weg auswichen und mehr oder weniger direkt auf Landstraßen durchs Gäu fuhren. Dort ein nettes Gespräch mit dem Kompressor-Inhaber, einem jungen Menschen, dem überraschend seine Werkstattfläche gekündigt worden war, sodass er jetzt etwas Hals über Kopf die ganze Ausstattung verschleudern musste, denn eine Werkstatt zum Mieten zu finden, zumal noch so schnell, ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist so ein kleiner Nachteil bei Kleinanzeigen, dass man häufig mit etwas traurigen Geschichten konfrontiert ist – viele Leute verkaufen die Sachen in gewissen Notlagen oder quasi „unfreiwillig“. Die Drehmaschine des Liebsten stammt von einer Witwe, die die Hobbywerkstatt ihres überraschend verstorbenen Mannes auflösen musste, die Werkbank im Bastelverein von einem alten Handwerker, der für seine Firma keinen Nachfolger finden konnte, der Metallarbeitstisch im Bastelverein von einem anderen, Konkurs gegangenen Kleinbetrieb. Immer etwas beklemmend. (Andererseits bekommen sie so wenigstens noch ein bisschen Geld für die Sachen. Und wir hatten es bis jetzt immer nur mit sehr netten Menschen zu tun.)

Auf dem Rückweg noch ein Zwischenstopp in einer Dorfkneipe, die viele Jahre lang so eine Art Stammkneipe von mir (und von vielen Leuten aus meinem Heimatstädtchen) war – wer sich im Gäu ein bisschen auskennt, der Tailfinger Grüne Baum. Ich bin mittlerweile nur noch alle paar Jahre da. Sieht aber immer noch mehr oder weniger gleich aus wie früher, sogar die Speisekarte ist quasi die gleiche. Nur die Toiletten wurden mittlerweile umgebaut (wodurch 40 Jahre Edding-Nachrichten an den Holzwänden der Toilettenkabinen verschwunden sind), und – wer hätte das gedacht – es gibt mittlerweile Hafermilch auf der Karte! Jetzt muss man nur noch 20 weitere Jahre warten, dann haben sie auch mal ein richtig veganes Gericht.
Wir setzten uns auf jeden Fall in den Gartenbereich, temperaturmäßig so halb im Schatten sehr angenehm (Sonne und 23 Grad). Milchkaffee und eine geteilte Crêpe, und um halb fünf fuhren wir wieder nach Hause. Sehr gemütlich.

Daheim wieder Wäsche aufhängen, dann machte ich uns einen Wochenplan für die kommende Woche und zog mich anschließend aufs Sofa zurück. Ich merkte die Tablette vom Morgen, die Sonne und die Gartenarbeit ziemlich. Der Liebste übernahm deshalb das Kochen und machte uns eine große Schüssel Nudelsalat, während ich Blattsalat wusch und die allerletzte Maschine Wäsche aufhängte (fünf Maschinen Wäsche an dem Tag, alles durch die hauseigene Photovoltaik betrieben).
Essen, anschließend aufs Sofa und ein bisschen SG1 schauen, Nachtisch ein Becher Vanillequark. Um zehn ins Bett, einigermaßen ausgepowert, aber zufrieden mit dem Wochenende.