Müde, Dienstag 27.5.2025

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Ganz gut geschlafen, mit Weckerlicht aufgewacht. Gründliche Wohnungs- und Küchenrunde, komplett ohne Kater – die standen beide vor der Klappe auf der Terrasse, Magi durch die Klappe linsend, und kamen erst rein, als ich ihnen die Tür aufmachte. Und dann auch nicht sehr enthusiastisch beim Fressen, Magi nahm nur die Hälfte seiner Medikamente, vom Frischfutter gar nichts, und war nach 10 Minuten wieder draußen. Hm. Nächste Woche Tierarztbesuch, aber das macht mir schon alles etwas Sorgen. Eigentlich sollten bei dem Besuch die Zähne wieder gerichtet werden. Wenn er nur Zahnschmerzen hätte und das die Fress-Unlust erklären würde, dann wäre das ja okay.

Ich hatte auf jeden Fall wenig Zeit, mir Gedanken zu machen, denn ich musste wieder früh gehen. Also Tee und schnelle Dusche, der Liebste (an dem Tag im Home Office) machte mir ein Müsli, das ich einpackte, und auf acht ging ich ins Büro. (Später am Vormittag schickte er mir dann Fotos von beiden Katern, der Nasenkater friedlich auf dem Sofa, Magi eifrig am Futter, also schien alles okay zu sein. Vielleicht findet Magi ja nur mich blöd.)
Wieder ein Prüfungstag, den der Kollege übernahm, ich unterstützte also nur ein wenig als Backup (hatte aber wenig zu helfen) und war ansonsten viel administrativ und mit Unterrichtsvorbereitung beschäftigt. Relativ stressiger Vormittag, in erster Linie, weil ich das Gefühl hatte, alles möglich gleich bearbeiten zu wollen, alles war gleich wichtig, und bei manchen Sachen konnte ich auch nicht weitermachen, weil ich auf Antworten wartete. Und es half auch nicht, dass ich feststellte, dass mein Frühstücks-Müsli in der Tasche ausgelaufen war (Deckel nicht richtig zu). Ich hatte wieder meine Fitnesstasche dabei und glücklicherweise war nur die Trainingshose schmutzig geworden und der Rest verschont geblieben, aber natürlich trotzdem nervig. Oh well.

Um Viertel vor eins ging ich zur Mittagspause zum neuen Altstadtrand-Café, wo ich mit dem Liebsten zum Mittagessen verabredet war. Eher ungewöhnlich, dass das während der Arbeitswoche passt, zumal noch bei einem Büro- und Prüfungstag bei mir, aber der ganze Kontext, Termine drum herum und alles, hatte gerade gut gepasst, und wir hatten ja sowieso nichts vorgekocht. Also eine knappe Stunde Essen (für mich Grillgemüse mit Hummus und Salat, ausgesprochen gut) und ein Milchkaffee danach, ein bisschen quatschen (recht hohes Frustrationslevel beim Liebsten gerade), und um Viertel vor zwei war ich zurück im Büro.

Der Nachmittag war ziemlich vollgepackt mit Meetings und Zeugs, erst mit meinem Chef (Planungen für das nächste Jahr, für mein Gefühl nur so halb sinnvoll, weil es immer so viele Änderungen und Umplanungen gibt und wir ganz akut für den Herbst diesen Jahres gerade dabei sind, Sachen umzuschmeißen (beziehungsweise sie umgeschmissen werden), sodass „Terminplanung 2026“ eher wie ein frommer Wunsch klingt), dann mit meiner Kollegin. Dazwischen Mails beantworten, ein bisschen reingepresste Unterrichtsvorbereitung, und um vier startete ich schließlich noch einen neuen Unterricht. Der ganz ausgesprochen nett war, mal abgesehen von der Tatsache, dass ein technisches Detail nicht funktionierte (das Konferenztelefon auf dem Tisch hatte sich ausgeschaltet und ließ sich auch nicht wieder einschalten). EXTREM nervig. Ich arbeitete ein bisschen drum herum, aber natürlich trotzdem doof.

Ab fünf wurde es etwas ruhiger. Ich begrüßte noch den Flauschhund der Kollegin, die zu einem Abendtermin gekommen war, machte die letzten wichtigen Sachen fertig und um sechs schließlich Feierabend. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich gegen das Fitness, obwohl der Liebste mir in der Mittagspause eine saubere Trainingshose mitgebracht hatte. Aber wir mussten ja noch kochen, es war schon recht spät und ich wollte es nicht zu spät werden lassen. Also ging ich nach Hause, im leichten Nieselregen.

Dort traf ich einen sehr müden und sehr kaputten Liebsten an. Und einen reichlich genervten: Er war extra im Anschluss an einen Arbeitstermin schnell zur Tierärztin gefahren, weil uns ein Medikament für Magi ausgegangen war, und als er dann dort stand, erinnerte er sich nicht mehr an den Namen. Die leere Schachtel lag bei uns auf dem Esstisch, aber das half ihm ja auch nicht. Und da Magi mittlerweile eine ganze Batterie an Medikamenten bekommt, konnte die Tierärztin auch nicht „raten“, welches wohl leer war („die weiße, die er immer morgens kriegt“ war nicht eindeutig genug). Ich war im Unterricht und deshalb nicht erreichbar, und ich habe zwar auf unserem gemeinsamen Trello eine Art Medikamentenliste für Magi angelegt, aber das wusste der Liebste leider nicht. Also ein Weg umsonst.

Kurzes Überlegen, ich kümmerte mich schnell um die Kater (bei Magi halb-erfolgreich) und startete eine Waschmaschine, dann beschlossen wir, das Kochen sein zu lassen und essen zu gehen. Das Asian Fusion Restaurant hatte nach Renovierung wieder geöffnet, und so hatten wir vierzig Minuten später gedämpfte Edamame und jeder einen Teller gebratene Udon vor sich stehen. Etwas schade, dass es im Restaurant sehr unangenehm warm war und insgesamt der Service ein bisschen zu lang dauerte, aber trotzdem war es die entspannteste Alternative.
Daheim nahmen wir uns dann jeder einen Birnenschnaps, wenn auch etwas ungewöhnlich so unter der Woche, aber wir waren beide ziemlich durch. (Ich hatte mich den ganzen Tag schon so gefühlt, als ob es Mittwoch wäre, und mich permanent daran erinnern müssen, dass da noch ein Arbeitstag kommt.) Der Liebste schaute dazu Zeugs auf Netflix, und ich nahm mir (nachdem ich Wäsche aufgehängt hatte) Kopfhörer und meinen Laptop, um mich ein bisschen berieseln zu lassen. Keine Ahnung, warum ich so kaputt war. Klar, lange Tage, anstrengendes Wetter, und den Heuschnupfen merke ich auch (wenn es auch noch ohne Medikamente geht). Aber trotzdem komisch. Auf jeden Fall kommt das baldige lange Wochenende sehr gelegen.