Endspurt, Mittwoch 28.5.2025

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Jetzt endlich Mittwoch (ich hatte den kompletten Dienstag immer wieder gedacht, es müsste doch Mittwoch sein). Noch einmal ein langer Tag vor mir – die kurze Woche hilft auch nicht so wirklich, wenn ich an den drei Arbeitstagen besonders viel machen muss. Aber ich war ganz guter Dinge, gut geschlafen, mit dem Weckerlicht aufgewacht. Ich holte morgens erst einmal ein bisschen Unkraut aus den Dachterrassenritzen, füllte das Vogelbad auf und schaute generell nach dem Rechten, während der Liebste die Kater fütterte. Wieder große Medikamenten-Unlust bei Magi, wenn das so weitergeht, dann müssen wir uns eine andere Verabreichungsmethode überlegen. Da er sie ja dauerhaft bekommt, sollte es schon etwas sein, was er nicht doof findet. Und was auch nicht in Gefahr steht, versehentlich vom Anderen aufgefressen zu werden.

Der Liebste war morgens etwas ausgeschlafener, allerdings etwas im Stress, weil er einen frühen Arbeitstermin hatte. Er ging deshalb recht früh ohne Frühstück aus dem Haus und ich machte mir mein Müsli allein. Blick ins Internet, ein bisschen schreiben, und ab halb neun war ich im Arbeitszimmer.
Den Vormittag startete ich mit einem Unterricht mit einer Teilnehmerin, die ich schon lange unterrichte, jetzt aber ein gutes Jahr nicht mehr im Kurs gesehen hatte (wir hatten uns nur privat getroffen). Ich freute mich, dass sie wieder startete – ein sehr angenehmer Tagesanfang. Den restlichen Vormittag ruhiges Abarbeiten von administrativem Zeug, dazu ein bisschen Unterrichtsvorbereitung, irgendwann schob ich eine schnelle Dusche dazwischen. Insgesamt war es ausgesprochen geruhsam (Zeitabrechnung übrigens: Ich werde im Mai tatsächlich ein bisschen Stunden abgebaut bekommen), und als der Liebste zur Mittagspause wieder nach Hause kam, passte das prima.

Etwas längere Pause mit gemeinsamem Kochen, weil wir am Vorabend ja im Restaurant gewesen waren und nichts vorgekocht hatten. Der Liebste dünstete frische Tomaten, Zwiebeln und einen Bund grünen Spargel, dazu ein paar italienische Kräuter, gutes Olivenöl, vermischt mit Penne – sehr gutes Mittagessen. Danach noch einen Espresso, ein bisschen Zeitungsrätsel. Außerdem wusch ich den riesigen Kopf Salat, der morgens in der Gemüsekiste gewesen war – wir werden das lange Wochenende viel Salat essen müssen. Zum Glück bekommen wir Besuch, haha.

Ab halb zwei wieder am Schreibtisch für zwei Beratungstermine – beide etwas schwierig aus unterschiedlichen Gründen (komplizierte Umstände und Weiteres). Egal. Ich packte um drei meine Tasche und ging ins Büro. Der Liebste ging mit und wir machten einen Stopp im neuen Altstadtrandcafé für ein Stück Karottenkuchen und einen Hafermilchkaffee. Eigentlich sehr gemütlich, aber irgendwie war ich leicht angespannt und fühlte mich merkwürdig deprimiert, keine Ahnung warum. Der extrem trübe Himmel (den ganzen Tag dunkelgraue Wolkendecke, immer wieder Schauer und Nieselregen, dazu kühl und windig) half der Stimmung auch nicht wirklich. Ich hatte noch nicht einmal richtig Lust auf das kommende lange Wochenende.

Erst einmal aber Büro, und da hatte ich die Befindlichkeiten schnell vergessen. Erst einmal einige Sachen zu besprechen, die sich aus der Vormittagsarbeit und den Beratungen ergeben hatten, dann noch Feinschliff der Unterrichtsplanung, und dann zweimal Einzelunterricht. Beide Termine sehr nett, auch sehr positiv, meine Planung passte, alles prima. Und es war auch angenehm, in den Räumen um mich herum die Kolleg:innen zu haben, und überhaupt ist es schon ganz nett, nicht nur von daheim aus zu arbeiten. Der Chef hatte sogar den Babyhund dabei.
Um Viertel nach sieben war ich fertig, alles abgehakt, alle Fragen beantwortet oder auf die nächste Woche vertröstet, ich konnte heimgehen. Und so ganz, ganz langsam begann ich mich auch auf den Feiertag und alles zu freuen.

Der Liebste hatte daheim schon das Essen fast fertig, auf dem Herd köchelte ein großer Topf Curry mit Tofu, Karotten und Pilzen. Leider hatte er etwas überenthusiastisch die komplette Schale Pilze ins Curry gekippt – die Hälfte war eigentlich für den Donnerstag bestimmt gewesen. Ich drehte also mehr oder weniger auf dem Absatz um und ging noch schnell in den Supermarkt nebenan. Und kam mit Pilzen, Tomaten, Knabberzeugs, Shmilk, Sojajoghurt und Tofu wieder. Und einem Bund Pfingstrosen. Mit noch komplett geschlossenen Blüten – ich bin gespannt, ob sie sich überhaupt öffnen, und wenn, dann wann, und wie sie dann aussehen (die Blütenfarbe war nicht so richtig zu sehen). Wir nahmen unser altes Reisglas als Vase, passte hervorragend.

Und dann ein sehr entspannter Abend. Hervorragendes Curry, dazu ein Feierabendbier, und anschließend (auch wenn es eigentlich ein Aperitif gewesen wäre) ein Prosecco, den der Liebste mit einer alkoholfreien Aperol-Variante aufgoss. Das war eine sehr gute Alternative und etwas, was wir uns für die kommenden Wochen merken können (nennt sich „Itarol“ und ist im Supermarkt nebenan erhältlich).
Dazu den ganzen Abend Blaulichtquatsch. Recht bald kamen auch die Kater zu uns (beide immer wieder den Tag über drinnen, bei dem unschönen Wetter draußen kein Wunder). Der Liebste hatte sie übrigens abends versorgt und bei Magi überhaupt keine Medikamenten-bezogenen Probleme gehabt. (Im Gegenteil, Magi hatte die Schüssel des Nasenkaters leergeleckt, als er mit seiner fertig war – merkwürdig daran war eher, dass jetzt der Nasenkater nicht mehr alles aufschleckte. Muss ich mir halt über ihn Sorgen machen.) Neben uns also zwei schlafende Kater, und so ganz langsam fühlte ich mich tatsächlich bereit fürs lange Wochenende.