Garten und Sofa, Sonntag 15.6.2025

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Irgendwann gegen vier Uhr aufgestanden, aufs Klo gegangen, Magi dabei zugesehen, wie er vom Bett aus dem Schlafzimmer gewackelt kam und vor dem Klo auf mich wartete, und ihm dann die Schlafzimmertür vor der Nase zugemacht. Und zwar ohne den Hauch eines schlechten Gewissens, denn vorher hatte er mich bereits gute zwei Stunden den letzten Nerv gekostet mit Gezappel, aufstehen, hinlegen, herumlaufen, direkt neben den Kopf setzen, Kampfschnurren, insgesamt einfach sehr WACH und sehr warm und sehr pelzig sein. (Selbst schuld: Er hatte am Abend so niedlich im Bett gelegen, dass ich ihn hatte liegen lassen.) Dass das Nervtier weg war, half ein bisschen, ich schlief noch mehr oder weniger bis halb acht, aber trotzdem konnte von ausgeschlafen keine Rede sein: Einfach viel, viel, viel zu warm.

Beim Aufstehen hörte ich den Liebsten durchs Fenster mit den Katern reden, und als ich raussah, war er draußen und – warum auch immer am Sonntagmorgen um halb acht – mit Unkrautjäten beschäftigt. Ich ging raus, mal nachsehen. Daraus entwickelten sich anderthalb Stunden Gartenarbeit: Staudenbeete jäten, durchhacken, ausführlich gießen, und der Liebste mähte noch den hinteren Teil des Gartens mit der Sense. Alles begleitet von zwei sehr neugierigen Katern und noch vor der ersten Tasse Tee. Allerdings auch vor der ersten Hitze, die Temperaturen waren angenehm. Als wir um kurz nach neun reingingen, sah der Garten regelrecht gepflegt aus (dass die Müll-Kruschtelecken jetzt weg waren, half natürlich auch).

Drinnen erst einmal ausführliche Dusche, dann entspanntes englisches Frühstück. Den restlichen Tag gingen wir nicht mehr aus dem Haus: Es wurde erst einmal warm, dann zog es zu und wurde unangenehm schwül, Nina warnte uns ab eins im Halbstundentakt vor Gewittern, die nicht kamen – nur die feuchte Luft drückte.
Stattdessen also Sonntag im Haus, ausführliche Hausarbeit. Harold und Howard saugten auf allen Ebenen, der Liebste putzte Untergeschoss und Obergeschoss, ich putzte Erdgeschoss und Bad. Außerdem liefen drei Maschinen Wäsche, wurden von mir sortiert, aufgehängt und gebügelt.

Restlicher Tag: Lesen, herumhängen, viel Tee und Kaffee. Mittags machte der Liebste uns noch einmal Kässpätzle, Nachtisch Quark mit Erdbeeren (mit der Spargelausbeute bin ich dieses Jahr ganz zufrieden, aber Erdbeeren hatte ich bis jetzt viel zu wenig für meinen Geschmack). Nachmittags ein bisschen Siesta, ich schlief tatsächlich für eine halbe Stunde. Ansonsten las ich das Internet leer, schaute bei YouTube vorbei, immer wieder mal von Haushaltszeug unterbrochen. Alles recht entspannt.

Am Abend gemeinsames Kochen: ein großer Topf Gulasch mit Sojachunks, Paprika, grünen Bohnen, Pilzen, begleitet von ein paar Fusili. Sehr gutes Essen.
Den restlichen Abend verbrachten wir beide an getrennten Bildschirmen, der Liebste schaute sich eine Serie an, die mich nicht interessierte, ich war ein bisschen auf YouTube unterwegs. Und schaute mir unter anderem auf Mastodon Videos und Fotos von den NoKings-Protesten in den USA vom Samstag an. Wenn man die Gesamtlage (auch so international) ein bisschen ausblendet, dann könnte man ja fast ein wenig Hoffnung bekommen. Auf jeden Fall ausgesprochen herzerwärmend zu sehen.