Garten und Baden, Freitag 20.6.2025

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Brückentagsfrei! Aufgewacht und aufgestanden um halb sieben nach ganz gut verbrachter Nacht (es kühlt nachts immer noch so ab, dass Schlafen gut möglich ist, auch wenn die Temperatur jetzt zum Wochenende hin wieder anziehen soll – wir werden sehen, wie es dann wird). Der Liebste war auch wach und schaute nach den Katern (beide da), wir lüfteten die Bude einmal durch. Tee, Brot mit Erdnussbutter zum Frühstück, ein Blick in die Zeitung, Internet leerlesen, je eine Kanne Kaffee und Kräutertee kochen.

Und dann, weil es noch angenehme Temperaturen hatte und es ein großer Erledipunkt auf unserer privaten Liste war (wenn man das lange Wochenende schon nicht wegfährt), gingen wir in den Garten. Und zwar den ganzen Vormittag: dreieinhalb Stunden lang Hecken und Büsche beschneiden (das in erster Linie vom Liebsten erledigt), ich holte Brombeerschösslinge und sonstiges Zeug aus dem Hecken-Unterholz, legte die Platten an der Hausseite wieder frei, räumte bergeweise Grüngut nach hinten auf den Kompost. (Übrigens sehr angenehm begleitet von der frisch ergänzten deutsche-Musik-Tidal-Playlist.) Damit ist der rechte Kompost jetzt übervoll und wir werden den linken (der zwei Jahre ruhen durfte) leerräumen müssen und die Begrenzung aktivieren, sodass er dann wieder in Betrieb genommen werden kann, während der rechte ruht. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viel Biomasse dieser Garten produziert.

Trauriger Moment: Ich fand im Gebüsch beim Jäten einen verletzten, noch lebenden Frosch. Den Verletzungen nach zu schließen, hatte eine Katze ihn erwischt und gebissen (aber dann nicht gefressen, Frösche und Kröten schmecken nämlich eklig, was jede erwachsene Katze eigentlich wissen sollte). Er blutete ziemlich und regte sich nur noch wenig, zappelte nur ein bisschen, als der Liebste ihn aufhob und in eine flache Wasserschale setzte. Wir stellten ihn in den Schatten, um zu sehen, ob er sich wieder rappeln würde, aber ein paar Stunden später war er ganz offensichtlich tot. Bei der Art der Verletzung kein Wunder (Katzenbisse sind ja sogar für Menschen gefährlich, wenn auch nicht ganz so schnell), aber leid tat es mir natürlich trotzdem.

Gegen zwölf waren wir fertig und dementsprechend verschwitzt und schmutzig. Und es war angenehm sommerlich warm, noch nicht höllisch heiß. Was also zu tun? Logisch: Wir zogen Badeklamotten an, packten zwei Handtücher, Schlüssel und Handy in den großen Wickelfisch, ich zog mir mein grünes Freizeit-Sommerkleid über (mehr oder weniger extra für diese Gelegenheiten gekauft) und wir radelten ins Industriegebiet auf der anderen Seite der Bahngleise und dort an unsere Badestelle am Neckar.
Absolut herrliches Wasser. Erstaunlicherweise war außer uns kein Mensch dort (stimmt nicht, Spaziergänger, aber niemand im Wasser, auch keine Boote) und wir konnten völlig ungestört eine halbe Stunde schwimmen. Der Wasserstand war zwar etwas niedrig und das Wasser stellenweise recht trüb (sodass man wegen der großen Steine im Wasser gut aufpassen musste), aber trotzdem konnte man sehr gut schwimmen (und zwar richtig schwimmen, nicht nur planschen). An den Stellen, wo die Sonne auf die Wasseroberfläche schien und es wenig Strömung gab, war das Wasser fast schon zu warm, ansonsten aber, nach der ersten Gewöhnung, absolut super. Ich bin so froh, dass wir diese Schwimmstelle entdeckt haben.

Um eins waren wir wieder daheim und sehr hungrig. Schnelle Dusche, dann Mittagessen in Form von zwei großen Stücken Improvisationskuchen (Rhabarberkompott plus Seidentofu plus Mohn plus Haferflocken plus weiteres Zeugs, das passte am Ende alles doch irgendwie zusammen) mit geschlagener Sahne.
Sehr guter Kuchen, und die Tatsache, dass der Liebste den Schritt im Rezept überlesen hatte, nachdem man erst die eine Schicht aus Mohnmasse und dann eine Schicht aus Seidentofu-Quarkmasse hätte machen sollen (er hatte einfach alles vermischt), war auch egal. Trotzdem sehr lecker. Das Rhabarberkompott als Deckel obendrauf schmeckte man nur wenig, es war aber ein schöner Gegenpunkt, angenehm säuerlich. Sehr schön.

Nachmittags dann ein bisschen Ruhe. Ausführliche Siesta, ich las ein bisschen und schaute mir Zeugs auf YouTube an. Und um halb fünf war ich so dermaßen brav, diszipliniert und vernünftig (und hatte mich offensichtlich genug ausgeruht), dass ich meine Sporttasche holte und ins Fitness ging.
Gutes Training, mäßig viele Leute, witzig: Ich kannte 80% vom Sehen. Wenn man regelmäßig geht (ich gebe mir aktuell ja große Mühe), dann ist dieses Studio halt klein genug, dass man die gleichen Leute sieht. Ein paar grüßen mittlerweile auch (und ich logischerweise auch). Sehr nett, sehr familiär, das gefällt mir schon.

Gegen sechs war ich daheim. Der Liebste brachte mir einen (alkoholfreien) Aperitif in Form eines Sanbitter mit Sekt (wir haben mittlerweile vier verschiedene alkoholfreie im Kühlschrank, alle für Aperitifs prima geeignet) und ich verzog mich in die Küche. Erst einmal gründliche Aufräumrunde, dann kochte ich uns ein Freestyle-Curry mit Brokkoli und Kichererbsen (untypischerweise aus dem Glas, weil ich morgens vergessen hatte einzuweichen), begleitet von Reis. Sehr gut, was auch kein Wunder war: Mit Thai-Currypaste, Kokosmilch und Mandelmus schmeckt ja quasi alles, harhar.

Nach dem Essen für einen Abenddrink zur Stammkneipe am Eck. Die war nur leider komplett voll (hatten wir schon vermutet), sodass wir ins Nachbarviertel gingen, zur kolumbianischen Bar, die dort kürzlich aufgemacht hat und von uns neu entdeckt wurde. Und dort verbrachten wir zwei sehr angenehme Stunden, spielten ein paar Runden Backgammon (das kleine Reisebackgammon ist einfach SO praktisch), quatschten ein bisschen, hörten den Leuten am Nachbartisch zu (unfreiwillig – die Tische stehen dort etwas eng). Der Liebste blieb beim alkoholfreien Bier, ich trank zwei Gläser Grauburgunder und wechselte dann auf Cola, weil ich den Alkohol deutlich zu spüren begann. Begleitet wurde alles von einer Schale Maischips, und als wir schließlich in der Dämmerung (längster Tag des Jahres!!) nach Hause gingen (und dort gleich ins Bett), war ich rechtschaffen müde.