Klamotten, Donnerstag 26.6.2025

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In der Nacht dann tatsächlich mal Regen, SO gut für den Garten. Dadurch kühlte es auch ein wenig ab und ich konnte schlafen, also nachdem ich irgendwann eingeschlafen war, und mal abgesehen von den Wachphasen, in denen mir der rechte Arm weh tat. Am Morgen hatte es sich schon etwas ausgeregnet (und ich hatte gerade den Schirm auf der Dachterrasse zugemacht, damit die Pötte dort auch noch Regenwasser abbekommen – das war dann eher vergeblich), aber es war wenigstens deutlich kühler.
Aufstehen und Katzenfütterung unter Schmerzen – mein rechter Arm tat mir doch deutlich mehr weh als bei den letzten Impfungen. Hm. Tee, ein Blick in die Zeitung, Frühstück wurde auf später verschoben wegen Zeitmangel beim Liebsten, der nur schwer aus dem Bett kam.
Ich weiß nicht, was ich von der Verpflichtung der NATO-Mitglieder zu 5% des BIP an jährlichen Militärausgaben halten soll. Klar ist, dass man die Bundeswehr über Jahrzehnte auf Verschleiß betrieben hat, und sich das kein Land der Welt erlauben darf (nicht nur aus militärstrategischen, sondern auch aus Fairnessgründen gegenüber dem eigenen Militär). Und ganz offensichtlich ist es dringend nötig, dass sich die anderen NATO-Mitglieder und insbesondere die EU von der Dominanz der und Abhängigkeit von den USA lösen und selbstständig verteidigungsfähig werden. Aber puh. Das Geld wäre einfach an so vielen anderen Stellen so dringend nötig! Und es geht ja um eine Dauerverpflichtung, nicht um einen Einmal-Finanzschub.
Andererseits gibt das vielleicht einen technologischen und ökonomischen Innovationsschub, harhar. (Zynisches Lachen)

Der Liebste radelte früh ins Büro, ich schrieb noch ein bisschen und schaute nach den Katern und räumte die Bude auf und überhaupt und plötzlich war es halb neun und ich hatte noch nicht geduscht, upsi. Also etwas hektisches Fertigmachen und aus dem Haus rödeln, um Viertel nach neun war ich im Büro. Übrigens mit Mexikobluse und Sandalen, dazu aber langer Hose: Es waren nur max. 25 Grad und immer wieder Wolken angekündigt und ich hatte irgendwie sowieso keine gut passenden Hosen oder Röcke mehr, die ich hätte anziehen können. (Zu viel Bauchspeck, meine Sommerklamotten passen nur noch bedingt.)
Im Büro erst einmal Frühstück, das hatte uns morgens nicht gereicht: Ich machte mir eine Portion von dem Notfall-Pulver-Anrühr-Porridge, das ich dort für hektische Zeiten und Unterzuckerung lagere. Diese Fertig-Frühstücksbreie und Instantporridge und Zeugs sind ja immer beim ersten Mal echt okay, beim zweiten Mal denkt man dann schon „och ja“ und ab dem dritten Mal werden sie langweilig. Im schlimmsten Fall kann man sie dann gar nicht mehr sehen. Für mich war es das zweite Mal und ich war danach satt, hatte aber das Gefühl, nicht so richtig „hochwertig“ gegessen zu haben. Instant-Essen halt.

Ich hatte den Tag über vier Termine, ansonsten ein paar wichtige Punkte auf der Erlediliste, aber es war nicht gerade ein Tag, der mich in Überarbeitung ersticken lassen würde. Erst einmal viel kommunikatives Zeug, ein netter Beratungstermin, ein paar spontane Absprachen mit den Kolleg:innen. Die Mailbox wurde leer, und Unterricht bekam ich auch vorbereitet.
Mittags ein Teammeeting, an dem ich eigentlich einen kurzen Punkt hätte beisteuern sollen, was die Kollegin aber wohl vergessen hatte – gar nicht schlimm, ich war sowieso nicht so sicher, ob mein Punkt so nötig gewesen wäre, ich war nur froh, dass ich es nicht vorher groß rumerzählt hatte („ich übernehme nachher XY im Teammeeting – oh äh oder doch nicht“).

Mittagessen mit restlicher Pizza (die zweite Mahlzeit des Tages, die wir nicht selbst gemacht hatten und die beim zweiten Mal essen wirklich gar nicht mehr gut war – unsere eigene Pizza ist einfach SO viel besser) und den Kolleg:innen, ein Espresso, letzte Sachen abzuarbeiten – mein allerletzter Termin des Tages hatte mir abgesagt. So hatte ich noch ein längeres, wichtiges Meeting mit dem Chef und war damit um vier fertig und für den Tag durch. Liste abgearbeitet, alles erledigt. Und da die kommende Woche voll und überstundenintensiv werden wird, beschloss ich Feierabend zu machen. (Und nicht ins Fitness zu gehen: Der Arm war zwar besser, ich brauchte kein Schmerzmittel oder so, aber Kraftsport – von der Ärztin sowieso verboten – wäre auch nicht gegangen.)

Draußen war es mittlerweile sehr warm, deutlich wärmer als angekündigt (bestimmt 28 Grad), dazu unangenehm schwül. Ich drehte deshalb auf dem Weg nach Hause nach ein paar Schritten um und ging in die Stadt: Das heiße Wetter wird uns sicher noch eine Weile erhalten bleiben und ich wollte ein paar neue Sommersachen. Ich würde zwar gern ein paar Pfund loswerden, sodass die Röcke und kurzen Hosen etwas besser passen, aber das wird sicher nicht innerhalb der nächsten vier Wochen passieren (und wahnsinnig viel werde ich realistischerweise auch nicht verlieren – ich bin keine 25 mehr). Ich hätte also gern ein paar Sachen, mit denen ich diesen Sommer ausgestattet bin und bequem zur Arbeit kann.
Und das klappte erstaunlich gut: Eine Stunde und zwei Läden, dann hatte ich wieder mehr oder weniger ausgestattet. Erst einmal der Fairtrade-Laden in der Altstadt, in dem ich nicht nur nett vom Besitzer unterhalten wurde (ich war die einzige Kundin, es ist sehr angenehm, wenn man nicht samstags oder nach Feierabend einkaufen gehen muss), sondern auch drei sehr schöne kurze Hosen und ein schönes altrosa Shirt fand. Zwar nicht gerade günstig, aber gute Qualität (hoffe ich) und außerdem wirklich gut sitzend, was früher bei kurzen Hosen echt schwer zu finden war. (Ganz früher war ich auch ziemlich mager, was bei kurzen Hosen immer bescheuert aussieht.)
Dann noch zwei Shirts aus dem Second-Hand-Laden am Marktplatz, der eigentlich komplett nur höchst merkwürdige Kleider hat – die 80er lassen grüßen. Aber ich fand zwei schwarze Shirts, einmal mit Adidas-, einmal mit Puma-Aufdruck (es bleibt also in der Familie), die gut passten und eventuell auch für die Arbeit gehen. Eines der beiden in einer Jugendgröße, auch interessant – ich habe früher häufiger Jugendgrößen gekauft und könnte das mal wieder in Betracht ziehen. Wenn die Damenmode gerade mal wieder scheußlich ist oder so.

Um halb sechs war ich daheim und wurde gleich von Magi begrüßt (der Nasenkater kam kurz darauf). Katzenmaintenance, dann stellte ich die Sachen fürs abendliche Kochen zurecht und kurz darauf kam der Liebste nach Hause. Wir schauten erst kurz nach dem Garten (er verlegte ein paar neue Steine auf der Terrasse, so in zwei Wochen haben wir sie dann hoffentlich fertig) und ich warf einen Blick in die Wassertonnen: Immer noch so gut wie leer, der Regen hat überhaupt nichts gebracht. Und der Erdboden war schon wieder trocken, dass man gießen musste. Hm.

Gemeinsames Kochen, eine Schüssel Linsensalat mit Kohlrabi, Karotten, angebratenen Pilzen, Schnittlauch und Kresse, ein sehr schönes Sommeressen. Draußen wechselten sich Sonne und Wolken ab, es war aber so heiß (und auch dämpfig), dass wir den restlichen Abend mit heruntergelassenen Rolläden im Haus verbrachten. Einmal Nachrichten, ein bisschen Sternentor, und irgendwann gesellten sich auch beide Kater zu uns und gingen uns ein wenig auf die Nerven – Magi nicht, der pennte nur, aber der Nasenkater tanzte um uns herum. Fraß dann aber eifrig das Trockenfutter und verschwand wieder. Und wir gingen um halb elf ins Bett.