Von einem irgendwann nachts laut miauenden Kater abgesehen (der dann aber wohl selbst zur Futterschüssel fand) ganz okay geschlafen, Sonntag-auf-Montag-typisch unruhig, aber das hatte ich auch schon schlechter. Allerdings wurde ich früh wach, war sehr müde, konnte den Liebsten unten klappern und die Kater versorgen hören, schaute auf die Uhr: Erst zehn vor sechs. Also versuchte ich noch einmal einzuschlafen, sogar mit Ohrstöpseln, was natürlich nicht klappte, und war dann beim Wecker um halb sieben überhaupt nicht wach. Nun ja. Draußen komplett bedeckter Himmel und merkwürdiges Licht – ist gerade wieder Saharastaub in der Luft? Das Wetter war auf jeden Fall angekündigt umzuschlagen (angeblich Regen die nächsten Tage), weswegen ich mir das Gießen auf der Dachterrasse sparte. Noch war es trocken.
Beim Runterkommen fand ich einen sehr müden Liebsten mit der Zeitung vor. Müsli stand in der Küche schon bereit, Kater waren schon abgefertigt und wieder draußen. Bei beiden die Motivation für die Woche nur so halb vorhanden. Aber hilft ja alles nix, wie ich es früher gehört hätte, also nach Frühstück, etwas Schreiben und einem Blick in die Zeitung unter die Dusche und am Schreibtisch ab neun.
Relativ geruhsamer Vormittag mit wenigen Terminen, meine Beratungsslots waren nicht gebucht worden. Ich konnte in Ruhe Zeugs abarbeiten, Unterricht vorbereiten, die Mailbox durchgehen, Gedöns. Interessant, weil ich vor dem Tag etwas gestresst gewesen war – es hatte sich nach einem RIESIGEN Berg an Zeug angefühlt, aber dem war nicht so. Ich hatte sogar noch Zeit, mit ChatGTP herumzuspielen und mein Prompten so zu verbessern, dass ganz erstaunlich gute Ergebnisse dabei herauskamen.
Mittagspause um halb eins, ich schaute nach den Katern (Magi recht viel im Haus, der Nasenkater nicht, draußen durchwachsenes Wetter, vormittags hatte es mal einen Regenguss gegeben) und machte mir das restliche Ofengemüse heiß. Gut, nur etwas wenig, deshalb noch ein Joghurt mit Walnüssen hinterher.
Auf halb zwei ging ich ins Büro. Ich hatte zwar nicht wahnsinnig viel dort zu erledigen, aber ein paar Sachen vor Ort, und überhaupt: Kaffeemaschine, ein paar Kolleg:innen, und ein paar Schritte gehen war auch kein Fehler. Den Nachmittag über arbeitete ich gemächlich (während draußen ein Platzregen auf den nächsten folgte – abends waren die Regenfässer wieder voll) Sachen ab, bereitete die kommende Prüfung vor, besprach mit Menschen vor Ort (und begrüßte den Babyhund, der allerdings nur hoch so halb an mir interessiert ist, er ist nämlich jetzt ein großer Hund und rennt nicht mehr zu jedem). Feierabend mehr oder weniger pünktlich um kurz nach sechs.
Und direkt anschließend ins Fitness: Das hatte mich mir nämlich generalstabsmäßig so eingeplant, dass ich meine Fitnessrunde machen konnte und anschließend in einen Workshop. Wie sich herausstellte, war ich sogar eigentlich zu früh, für die Fitnessrunde brauche ich im Endeffekt 50 Minuten, fürs Umziehen fünf, und um halb acht begann der Workshop. Egal. Beim Fitness stand eine Kraftmessung an, bei der ich ganz gute Ergebnisse hatte, fast überall verbessert oder gleich, und dann der Wechsel in den nächsten Trainingszyklus, Regulärtraining zur Kraftausdauer (also mäßige Gewichtsbelastung, viele Wiederholungen) – ging recht gut. Es ist einfach SO angenehm, wenn ich das Training zweimal die Woche hinbekomme.
Nach dem Training noch ein bisschen dehnen (wie gesagt Zeit übrig, und der Skill Court leider belegt), und dann ein halbstündiger Workshop zum Thema Faszientraining. Das hatte ich bis jetzt nur ein einziges Mal bei meiner ehemaligen Yogatrainerin probiert, und es hatte überhaupt nicht funktioniert: Total schmerzhaft, unangenehm, und danach hatte ich eine Woche lang stecknadelkopfgroße Hämatome an den Beinen, offensichtlich waren da jede Menge Kapillargefäße geplatzt. Nun ja. Ich hatte also meine Zweifel, ob das für mich was sein könnte, aber turns out: Wenn das jemand macht, die sich damit richtig auskennt und ein paar Sachen gut erklären kann, dann kann das durchaus funktionieren. Damit angefangen, dass nicht alle die gleichen Faszienrollen und -bälle bekamen, sondern sie verschieden großes und geformtes Material dabei hatte, sodass jede (wir waren nur Frauen, lol) das für sie passende auswählen konnte. Und dann zeigte sie halt auch die Übungen in verschiedenen Abstufungen. Vielleicht kommt dann noch das jetzt doch schon bald zweijährige Training dazu, was mir die Muskeln (hoffentlich) etwas straffer gemacht hat: Auf jeden Fall war es kein unangenehmer, sondern eher ein guter Massageschmerz. Keine Ahnung, ob ich das daheim machen werde (ich habe keine Lust, mir noch mehr Material zu bestellen, bei uns liegt eh schon so viel rum für Yoga und Krafttraining und Zeugs), aber im Studio gibt es die Rollen ja auch, also mal sehen.
Auch sehr nett übrigens, kleine Nebenbemerkung, dass ich eine alte Kursteilnehmerin von mir traf, die auch im Workshop angemeldet war. Ich hatte sie schon früher beim Training gesehen, da hatten wir aber quasi nur aus der Ferne hallo gesagt, jetzt hatten wir ein bisschen Zeit für Small Talk. Ihr Mann war auch bei mir im Kurs gewesen, alles schon einige Jahre her, und es ist schon immer nett, wenn man so alte Kontakte wieder trifft. Vor allem diejenigen, die in der Stadt geblieben und hier zu Hause sind. (Ihr Sohn spricht mittlerweile fließend dreisprachig spanisch-katalanisch-deutsch.)
Nach dem Training noch ein kurzer Stopp beim Aldi, wo ich einen letzten Bund altrosa Gerbera und eine Schale Erdbeeren mitnahm (die Erdbeersaison neigt sich deutlich dem Ende, aber die waren noch regional). Um zwanzig nach acht war ich daheim und traf überraschend auf eine leere Wohnung. Und auf ein Ameisengewusel an der Haustür, die verdammten Ameisen hatten wieder den Weg rein gefunden – klar, wir hatten dort ja auch die Köderbox hingestellt. Immerhin hatten sie vor allem an der Köderbox Interesse, ich sah beim Katzenfutter keine und in der Küche nur zwei. So gesehen tut das Gift ja das, was es soll. Trotzdem ganz schön nervig.
Nun ja. Der Liebste hatte mir geschrieben, dass er noch im Bastelverein wäre, er hatte aber vorher schon fürs Abendessen gesorgt: Ein großer Topf Paprika-Kichererbsensuppe auf dem Herd. Ich aß erst einmal, begleitet von zwei Scheiben Brot (sehr gutes Abendessen), und ging dann um neun doch aus dem Haus, den Liebsten abholen. Mit einem sehr staubigen Mann nach Hause, der ging erst einmal duschen und aß dann selbst (er hatte nämlich netterweise quasi für mich gekocht, sich selbst aber nichts genommen, bevor er gegangen war), dazu ein bisschen quatschen. Und dann früh ins Bett.