Haushalten, Montag 28.7.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

So, Geburtstag vorbei. In dementsprechend nüchterner Stimmung wachte ich auf, frühmorgens um kurz vor sechs, aber mehr oder weniger ausgeschlafen und komplett kopfweh- oder sonstig katerfrei. Draußen rauschte der Regen, die Kater warteten vor der Schlafzimmertür (Magi, ich hatte ihn wieder ausgesperrt, nachdem er am Tag davor Rabatz gemacht hatte) und unten (der Nasenkater). Katzenmaintenance (Magi ohne Fressen, er wollte nur die Medikamentenpaste), Aufräum- und Küchenrunde. Die Laune war eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn mir ein kleiner Denkfehler unseres cleveren „dann machen wir halt Urlaub daheim“-Plans auffiel, dass nämlich ein Großteil unserer daheim-Ideen durchfallen oder zumindest nur noch 10 Prozent Spaß machen, wenn es draußen 18 Grad und Dauerregen gibt. Garten, Schattendeck, wandern in der Region: Alles ein bisschen doof. Oh well.

Also wohl tendenziell ein Tag daheim. Wir starteten den Morgen langsam, ich schrieb ein wenig, der Liebste blieb länger liegen und machte uns, als er dann wach war, ein Müsli zum Frühstück. Den restlichen Vormittag ließ er die Roboter unten saugen, putzte unten, zog sich dann aufs Sofa zurück, und ich las mich durchs Internet, sortierte Wäsche. Irgendwann rief noch die Tierärztin an wegen Magis Blutwerten (der hatte im Übrigen schließlich doch gefressen): Sah alles gut aus, Leberwerte etwas grenzwertig und außerdem leicht anämisch, die anderen Sachen topp, aber wir sollen das Cortison ein bisschen erhöhen. Und dann Ende August eventuell noch mal draufschauen lassen. Vielleicht kommt seine Futter-Unlust auch daher, dass er bei irgendwelchen Nachbarn mitfrisst. Und die jetzt gerade im Urlaub sind oder so.

Mittagessen hatten wir kein so richtiges außer jeder ein Stück Geburtstagstorte, ich noch einen Müsliriegel danach, das Frühstück war halt auch spät gewesen. Der Nachmittag ähnlich haushaltig, der Liebste putzte das Erdgeschoss, ich war mit insgesamt drei Maschinen Wäsche laufen lassen-aufhängen-bügeln beschäftigt. (Die Waschmaschine läuft!) Außerdem machte ich uns einen Wochenplan, denn wenn wir schon daheim sind, dann ist ein kleiner Plan nicht schlecht. Umwerfen können wir ihn immer noch. Aber so ganz ohne Idee jeden Tag neu das Kochen überlegen finde ich unglaublich anstrengend, immer fehlen irgendwelche Zutaten und am Schluss läuft es dann doch auf irgendwelche zusammengeschmissenen Gemüsepfannen mit Nudeln raus. Was man ja gelegentlich machen kann, aber halt nicht jeden Tag. Deshalb gingen wir noch auf eine kleine Einkaufsrunde: ein bisschen frisches Gemüse für den Abend und für die Kater dringend benötigtes Katzenfutter. (Das Proteindiätfutter kommt ja leider nur so semigut an.)

Um halb sechs war ich mit der letzten Wäsche durch und ging ins Fitness und der Liebste in den Bastelverein: Wenigstens ein bisschen etwas Produktives machen. Erstaunlicherweise ging das Training schon wieder richtig gut, sodass ich mir schon überlegte, die Gewichte noch einmal zu erhöhen. Vielleicht beim nächsten Termin. Zum Abschluss noch auf den Skill Court – da war ich allerdings ausgesprochen lahm und schlecht. Was einmal an meiner Reaktionsfähigkeit liegt, die sich wohl verschlechtert hat, dann aber auch an meiner linken Achillessehne, die mir mal wieder richtige Probleme macht. Kein Wunder, ob das an den grauen Sneakern am Vortag liegt oder am durch-die-Küche-tanzen auch am Tag davor oder an den Laufstrecken oder an einer Mischung aus allem. Auf jeden Fall versuchte ich mich eher langsam zu bewegen, um die Reizung nicht noch zu verschlimmern, und das gab halt weniger Punkte. Naja.

Nach dem Training holte ich den Liebsten aus dem Bastelverein ab. Daheim Katzenversorgung, dann gemeinsames Kochen: Ich hatte uns eine Ramen aus dem Speedy Bosh-Kochbuch geplant. Das war zwar grundsätzlich schon „speedy“, aber trotzdem für so ein Alltags-Abendessen eigentlich nicht tauglich, weil furchtbar aufwendig: Tiefgefrorene Gyoza wurden in der Pfanne angebraten, die Aubergine in Scheiben geschnitten, mit Marinade bepinselt und im Ofen gegrillt, die Sesamsamen in der kleinen Pfanne angeröstet, die Mie kamen in einen kleinen Kochtopf mit Wasser, und im großen Topf wurde das restliche Gemüse (Pilze, Bohnen, Edamame, wir machten noch etwas Naturtofu dazu) erst geschmort und dann mit Brühe aufgegossen. Die Suppe kam dann natürlich auch in vier Schichten in die Schüsseln (Nudeln, Brühe, Gyoza, Auberginen, getoppt mit Sesam und Senfsprossen). Schon sehr lecker, der Aufwand lohnt sich definitiv, aber halt nur, wenn man den Nerv dafür hat.

Während des Kochens ein erstes Kochbier, schließlich hatten wir Urlaub. Dann gemütliches Essen, und weil ich danach überhaupt keine Lust auf Fernsehen hatte, gingen wir zum Ausklang des Abends in die Stammkneipe am Eck, für ein weiteres Bier (und mich noch ein Glas Weißwein) und ein paar Runden Backgammon. Sehr gemütlich, wenn auch ziemlich kalt – draußen sitzen ging sowieso nicht, aber die Tür der Kneipe war offen und damit wurde es drinnen auch kalt. Es fühlte sich definitiv an wie ein Oktobertag oder so. Und nichts gegen Oktober, aber so ein ganz kleines bisschen mehr „normaler“ Sommer wäre dann doch nicht schlecht. Den Ablauf Hitzewelle-Dürre-Herbst finde ich jetzt nicht so optimal.