Gut geschlafen, um kurz vor halb acht ohne Katzenstörungen erholt aufgewacht (Urlaubsentspannung kurz vor dem Ende des Urlaubs, immer das Gleiche). Nur der Fuß tat immer noch weh und strahlte auch immer noch in die Zehen aus. Wenn das nicht besser wird, dann muss ich Anfang nächster Woche nochmal zum Arzt. Ansonsten geruhsame Morgenroutine, Katzenmaintenance (beide Katzen rein, Medikamente abgeholt, eine Schüssel leergefressen, wieder raus – draußen ein schöner Sommermorgen mit strahlendblauem Himmel), Küchenrunde, ich startete die Spülmaschine, Harold fuhr. Der Liebste stand etwas nach mir auf, deutlich müder als ich (kaum streicht man mal zwei Fensterläden).
Deshalb erst einmal ein ruhiger Morgen mit Müsli, Tee, etwas Schreiben. Irgendwann ging der Liebste nach draußen, und als ich ein paar Minuten später bemerkte, dass er nicht wiederkam, sah ich nach: Natürlich hatte er mit dem nächsten Fensterladen begonnen. Ich schloss mich ihm an, denn es war auf der Terrasse noch sehr angenehm kühl, später würden wir draußen nichts mehr machen wollen.
Malerarbeiten bis zwölf, Fensterläden abschleifen und streichen, dazu ein zweiter Anstrich für die hintere Garagentür, und als krönenden Abschluss strich der Liebste noch die Kellertür von außen. Alles in einem kräftigen Blau, das mir zwar eigentlich etwas zu knallig war (eine richtige Primärfarbe), aber andererseits schon auch sehr schön, vor allem, wenn dann mal alle Läden und so gleich gestrichen sind. Fürs Protokoll: Wir haben jetzt
– die Kellertür
– die Garagentür
– den Laden vom unteren Schlafzimmer
– den Laden vom Erdgeschossfenster seitlich
– den Laden vom Badezimmer
gestrichen. Was noch fehlt, sind die Läden vom oberen Schlafzimmer (vom Fenster und von der Dachterrassentür) und die Läden von beiden Arbeitszimmern. Außerdem die drei Rollläden. Wenn wir dranbleiben und das Wetter mitmacht (…), dann kriegen wir das hoffentlich in den nächsten ein oder zwei Wochen fertig.
Mittlerweile war es warm geworden und ich ziemlich schmutzig und verschwitzt, außerdem tat mir mein Fuß richtig doof weh (obwohl ich ja nur gestanden hatte, nerv). Also schnelle Dusche, dann machte ich uns eine große Schüssel Salat (mit Feto, Gurke, Tomate, Blattsalat und selbst gemachtem Senfdressing) zum Mittagessen. Und danach nahm ich mir mein Buch und ging für den kompletten Nachmittag aufs Schattendeck: Fuß hochlegen und nichts machen außer lesen und gelegentlich etwas trinken (ich nahm mir eine Flasche Wasser mit, der Liebste brachte später eine Tasse Kaffee). Die Kater leisteten mir Gesellschaft, und es war alles recht entspannend. Wenn der doofe schmerzende Fuß nicht gewesen wäre.
Um kurz vor sechs dann großer Wocheneinkauf – wenig Lebensmittel, da wir am Mittwoch ja schon gewesen waren (in erster Linie ein paar frische Sachen, Auberginen, Tomaten, so etwas), aber wir brauchten einiges vom dm. Wir kamen aber zu zweit trotzdem ohne Handwagen aus.
Daheim tat mir mein Fuß dann allerdings so weh, dass ich, sehr ungewöhnlich für mich, dem Liebsten das Einräumen der Einkäufe überließ und mich wieder aufs Sofa legte. Er übernahm noch den Supermarkt nebenan (in erster Linie für Getränke), und um sieben waren wir wieder versorgt und kochbereit.
Gemeinsames Kochen, ein neues Rezept aus einem VF&L-Heft (das ist so ein bisschen ein Zeichen für Urlaubsentspannung: Wenn ich Zeit und Muse habe, die VF&L-Hefte durchzugehen und wir neue Rezepte ausprobieren können). Das Rezept nannte sich „Red Thai Aubergine Salad“ und war im Endeffekt ein schnell gemachter Reissalat: Der Basmatireis kochte bissfest, währenddessen wurden die Auberginen gewürfelt, mit einer Mischung aus Öl und roter Thai-Currypaste bestrichen und kamen eine halbe Stunde in den Ofen, die letzten 10 Minuten grob gehackte Erdnüsse und Frühlingszwiebeln dazu. Außerdem kam eine gewürfelte Gurke in die Salatschüssel. Dazu ein Dressing aus Erdnussbutter, Joghurt, Limettensaft (ich brauche gerade die allerletzten Limetten auf, es ist erstaunlich, wie viel Saft man mit der Presse aus einer einzigen Limette bekommt) und ein paar frischen Kräutern (wir nahmen Minze und Basilikum, eigentlich hätte noch Koriander dazugehört, aber unser Koriander auf dem Balkon ist schon durch). Insgesamt ein recht schnelles, unkompliziertes Abendessen, und ausgesprochen gut war es auch.
Den restlichen Abend verbrachte ich auf dem Sofa und legte ein Kühlpad auf meinen Fuß (die Sonnenhitze hatte der Entzündung vermutlich nicht gut getan). Nachtisch eine kleine Portion Haselnusseis, und dann – da ich mich brav an die ärztliche Anweisung gehalten und die Ibu nur drei Tage lang genommen hatte, jetzt also medikamentenfrei war – ein Blick in unseren Whiskyvorrat. Der war jetzt ja inventarisiert und aufgeräumt und ich hatte den kompletten Überblick. So wurde es ein Fingerbreit West Cork Blend, im IPA-Fass ausgebaut (immer noch die absurdeste Kombination ever, aber das Ergebnis ist wirklich erstaunlich) und danach ein Fingerbreit elsässischer Single Malt. (…wir haben durchaus nicht nur Mainstream-Whiskys im Angebot.) Beide schon ein bisschen länger offen, sie durften also durchaus getrunken werden. Und beide ganz großartig.
Ansonsten zwei Folgen kalifornische Polizei-Rookies als Abendunterhaltung, ich war allerdings nur so halb dabei (natürlich ausführliches Dramadramadrama, „große“ Gefühle, Offenbarungen, alles sehr amerikanisch) und versenkte irgendwann die Nase in meinem Buch. So langsam erinnere ich mich bei allen Tana French-Bücher, die ich daheim habe, wieder an die Handlungsstränge, außer halt bei diesem: Keine Ahnung, wie es ausgeht. Es zieht sich zwar ein bisschen, ist aber trotzdem noch spannend genug. Und für einen Heimurlaub genau das Richtige.