Urlaubsabschluss, Sonntag 10.8.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Erstes Aufwachen um halb sieben (…das wird ab morgen wieder deine allerspäteste Aufstehzeit sein, flüsterte das kleine Miesepeter-Stimmchen im Ohr), Magi vor der Tür herumrumoren gehört (er ging aber bald wieder nach unten – hatte nur das Katzenklo benutzt, wie ich bald feststellte). Noch einmal eingeschlafen und um halb acht endgültig richtig wach. Von Magi begrüßt worden und kurze Katzenmaintenance, allerdings leicht irritiert: Der Kater war nirgendwo zu sehen. Deshalb ging ich nach dem Füttern eine Runde durch den Garten und den Kohleweg entlang. Nicht so detailliert, wie ich wollte, weil Magi mir nachlief und ich nicht wollte, dass er in irgendeinem Nachbarsgarten hängenblieb. Ich ging mit ihm also zurück, räumte daheim Küche und Wohnzimmer auf, kochte mir Tee, goss und jätete ein bisschen auf der Dachterrasse, gab Magi seine zweite Portion.

Kurz vor neun war der Liebste dann auch wach und machte uns ein englisches Frühstück. Vom Kater erst einmal nichts zu sehen, und ich hatte mir schon ein Limit gesetzt (noch eine Stunde, dann gehen wir mal suchen), aber um halb zehn tauchte er schließlich auf und ließ sich Futter und Medikament geben. Augenscheinlich alles in Ordnung (ich hatte nachts mal weiter entferntes Katzengeschrei gehört, hm). Beide Kater verschwanden nach draußen und für uns begann der gemütliche Vormittag mit Schreiben, Zeitungsrätsel, Kaffee, Internetleerlesen. Draußen nahm die Sonne schon wieder Fahrt auf. Strahlendblauer Himmel.

Vor ein paar Tagen hatten wir die Broschüre fürs Tübinger Bücherfest mitgenommen (Ende September). Ich blätterte sie durch und war so ein bisschen hin- und hergerissen: Recht teuer (20,- ohne Ermäßigung), und viele Autor:innen kannte ich auch nicht oder waren für mich nicht so interessant, aber ein paar spannende Sachen gab es – halt nur alles an einem Wochenende und deshalb so ein bisschen gedrängt. Zwei Lesungen für den Samstag passten aber ganz gut: einmal Carlo Masala (Politikwissenschaftler, kenne ich aus dem Sicherheitshalber-Podcast), und dann Saša Stanišić, der aus dem Witwen-Buch lesen wird. Sehr gespannt. Ich bestellte also Karten für den Liebsten und mich, ging dann nach oben, um die Termine in meinen Papierkalender einzutragen, und stellte fest, dass ich an diesem Samstag eine ganztägige Fortbildung gebucht hatte. Harhar. Etwas merkwürdig, denn im Handy hatte ich eigentlich extra vorher nachgesehen. Nun ja. Die Fortbildung lässt sich auf einen anderen Termin verschieben, es ist also zwar ein bisschen nervig, aber verkraftbar.

Irgendwann ein bisschen Haushaltszeug: Ich ging duschen und ließ danach Harold im Bad fahren, putzte ein bisschen, sortierte die Wäsche und ließ zwei Maschinen laufen, aufhängen, bügeln, so etwas. Zwischendrin Mittagessen, restlicher Blattsalat mit ein paar Tomaten und der restliche Auberginen-Reissalat (der die Nacht ganz gut überstanden hatte, auch wenn es wahrscheinlich nicht der beste Salat zum Aufheben ist – ich hatte aber Schlimmeres erwartet, Matsche oder völlig trocken oder so). Danach etwas Vanilleskyr und Kaffee.

Den Nachmittag verbrachte ich mehr oder weniger komplett lesend auf dem Schattendeck (schaffte das Buch nicht ganz durch, schade – aber ich bin auf der Zielgeraden und erinnere mich jetzt auch tatsächlich wieder an die eine oder andere Kleinigkeit). Von den Katern war nichts zu sehen, ich vermutete, dass sie sich irgendwohin in den Schatten verzogen hatten (etwas weniger heiß als am Samstag, aber auf jeden Fall sommerlich). Irgendwann fiel mir aber auf, dass einer der beiden, der Nasenkater vermutlich, zu hören war: Man hörte ein ganz leichtes, sehr typisches Schnarchen unter dem alten Ziegenstall. Sehr, sehr niedlich.

Gegen sechs wurde es mir tatsächlich in der kurzen Hose zu kühl draußen, außerdem hatte ich genug gelesen. Also drinnen kurze Aufräumrunde, dann gemeinsames Kochen (Katerfütterung erst später, beide wollten noch nicht rein, Magi ließ sich erst gegen acht reintragen). Ich hatte für den Abend mit einer großen Pfanne Bratkartoffeln mit Räuchertofu ein echtes Comfort Food geplant – einfach so sehr lecker. Dazu einen Salat (damit es noch so ein bisschen „gesund“ ist) mit rohem Brokkoli. Ich wusste, dass das geht, hatte aber kein Rezept dafür, und hatte mir deshalb von Chiepchiep bei der Rezepterstellung helfen lassen. (…vermutlich würde Chiepchiep auch den kompletten Wochenplan übernehmen, wenn man richtig promptet. Mir macht es aber mehr Spaß, das selbst zu übernehmen.)
Auf jeden Fall warfen wir eine (leicht angedünstete) Zwiebel, einen kleinen Apfel und einen Brokkoli (in Röschen) in den Foodprozessor. Um keinen Matsch zu bekommen, nahmen wir die Scheibe mit einem Messer, die also Scheiben schneidet, was für den Brokkoli ganz gut funktionierte, beim Apfel aber halt, naja, Scheiben machte – für den Salat etwas witzig. Aber eigentlich nicht schlecht, vor allem verlor er dadurch nicht so viel Saft. Als Dressing Zitronensaft, Rapsöl, Ahornsirup, Pfeffer und Salz, und drüber noch eine gute Handvoll gerösteter Mandelblättchen. Und das war dann ein ganz ausgezeichneter Salat.

Restlicher Abend auf dem Sofa, dieses Mal ohne Rookies, sondern mit etwas Blaulichtquatsch und der echten, deutschen Polizei (neue Folgen der DMAX-Doku in Hannover). Und damit ein geruhsamer Urlaubsabschluss. Der Urlaub ist jetzt nicht so ganz verlaufen, wie ich es mir erhofft hatte (erst Magi unter Medikamenten, dann unfassbarer Dauerregen, dann mein Fuß kaputt), aber – wir haben das Beste draus gemacht, denke ich. Und alles in allem war es kein schlechter Urlaub daheim.