In der Nacht bei gekippten Fenstern auf die dickere Decke gewechselt – hui, ist das jetzt mal schnell herbstlich geworden. Draußen sehr frisch beim Aufstehen, der Garten regennass, und zumindest einer der beiden Kater hatte auch keine Lust darauf gehabt, am Hintern zu frieren, und hatte eins der Katzenklos drinnen benutzt. (Nach dem Füttern aber trotzdem beide wieder raus, es regnete auch nicht mehr.) Ich hatte ganz okay geschlafen und war am Morgen ganz guter Dinge vor einem zwar vollen Arbeitstag, aber mit wenigen Terminen, sodass ich hoffte, konzentriert abarbeiten zu können. Und danach dann Yoga, Wochenende, gute Aussichten. Erst einmal aber Katzenmaintenance, Küchenrunde, Tee, Blick in die Zeitung, Morgenroutine. Ich schrieb ein wenig, der Liebste machte Müsli zum Frühstück, dann ins Bad und um zehn vor neun war ich abmarschbereit fürs Büro.
Aus den wenigen Terminen im Büro wurden schnell gar keine, denn meine reservierten Beratungstermine waren nicht gebucht worden. Das verschaffte mir einen sehr erfolgreichen Arbeitstag: Ich konnte in aller Ruhe (es waren wenig andere Kolleg:innen da) meine Erlediliste abarbeiten. Viele wirklich wichtige Sachen drauf, einige Deadlines, aber weil es keine Störungen gab und ich konzentriert arbeiten konnte, kam ich gut voran.
Etwas schade war, dass es mit der Mittagspause mit den Kolleg:innen nicht klappte (andere Pausenzeiten, und es waren sowieso nur wenige da), aber okay, aß ich die Nudeln mit der restlichen Puttanesca-Sauce halt allein. (Unter Mühen: Der Liebste hatte mir morgens frische Nudeln gekocht und diese auf die Sauce in die Lunchbox gelegt – logisch, damit sie nicht matschig wurden. Nur war die Lunchbox so voll, dass man unmöglich umrühren konnte und mir bei meinen Essensversuchen ständig Nudeln auf den Tisch fielen – ich legte irgendwann großflächig Papiertücher um meinen Teller. Leichte Herausforderung.)
Nachmittags wurde es dann so richtig ruhig, die meisten Kolleg:innen verabschiedeten sich ins Home Office oder gleich ganz ins Wochenende. Und ich kriegte tatsächlich ALLES, was ich für die Woche vorgesehen hatte, abgearbeitet. Sehr, sehr, sehr zufrieden, als ich um fünf meinen Rechner runterfuhr.
Nächster Stopp: Yogakurs, ich hatte ja am Mittwoch das offizielle Okay bekommen, Yoga wieder zu versuchen. (Geschlossene Schuhe hatte ich mich allerdings noch nicht getraut, obwohl es so abgekühlt hatte, dass die Sandalen zur Jeans fast etwas zu kühl waren und ich auch ein Strickjäckchen über dem Shirt brauchte – es waren wirklich sehr starke Spätsommer-Schwingungen in der Luft.)
Kleine Gruppe, klar, viele im Urlaub und so. 90 Minuten angenehmes Training, und ich war erstaunt, wie viel ich doch hinkriegte. Ein paar Positionen waren nicht gut zu machen, weil sie Druck auf den Fußrücken ausgeübt hätten, aber die Trainerin hatte jeweils eine Alternative für mich. Und dann gab es auch noch eine Premiere: Mit etwas Vorübung und Hilfestellung kriegte ich tatsächlich einen halben Handstand hin. Sehr anstrengend für die Schulter- und Nackenmuskeln (deshalb gutes Training), und relativ viel Belastung für meine Handgelenke, da gibt es aber auch eine Entlastungsmöglichkeit, die ich das nächste Mal vielleicht probiere. Sehr stolz.
Nach dem Yoga merkte ich meinen Fuß dann schon ein bisschen, leicht geschwollen, leicht pulsierend, aber kein Vergleich zur Woche davor. Also alles prima, ich war bereit für unsere Freitags-Date Night. Der Liebste holte mich ab und wir gingen auf gut Glück in die Stadt, wo wir zu unserer Freude feststellten, dass unser Lieblings-Altstadtranditaliener wieder aus der Sommerpause zurück war. Man hätte sogar draußen sitzen können, aber das war mir dann doch zu frisch. Also einen Platz drinnen (es waren im Übrigen einige Gäste da, dass die Tübinger im Urlaub sind, wird wohl durch viele Touristen ausgeglichen).
Sehr schöner Abend und sehr gutes Essen. (Und tolle Gesellschaft.) Vorneweg Verdura Gratinata, auf einen Aperitif dazu verzichteten wir, dann Tagliatelle alla Verdure für den Liebsten und Spaghetti Aglio e’Olio für mich. Und dazu eine wunderbare Flasche Langhe Bianco, mit einem erstaunlichen Duft nach grünen Äpfeln und nicht zu viel Säure. Zum Abschluss noch einen Espresso, und dann fragte der Liebste noch spontan nach einem Grappa, ich wollten natürlich auch einen, und das fand der Wirt (der uns kennt) lustig und schenkte uns beiden einen doppelten ein (den einfachen zahlten wir, der doppelte ging aufs Haus). Das war dann natürlich schon recht viel Alkohol, aber alles in so guter Qualität, dass ich es erstaunlich gut vertrug. Und ein wirklich sehr guter Grappa.
Um kurz vor zehn gingen wir nach Hause, beide sehr zufrieden mit dem erfolgreichen Wochenabschluss und damit, dass wir uns ein bisschen Zeit für uns nahmen. Und ich auch damit, dass ich wieder ohne Hinken gehen konnte und überhaupt. Bisschen blöde Woche insgesamt, aber man muss definitiv das Positive betrachten.