Doof geschlafen, ewig wachgelegen, und als ich gerade so das Gefühl hatte, gaaaanz allmählich wieder einschlafen zu können, ging das Licht des Lichtweckers an. Mäh. Also sehr müde aufgestanden, Katzen ins Haus gelockt (draußen herbstlich-feucht, der Regen in der Nacht hatte sich aber vorläufig ausgeregnet, deshalb verschwanden sie nach der Fütterung gleich wieder raus). Beide ausgesprochen müde, ich war froh, dass wir einen Tag im Home Office vor uns hatten, mit hoffentlich nur wenig Terminen. Ich nahm mir vor, am Abend auf jeden Fall früher ins Bett zu gehen, harhar.
Der Liebste war auch nicht sonderlich viel wacher, aber er machte uns (nach der üblichen Morgenroutine) ein Porridge, erstens damit das offene Apfelmus wegkam, zweitens weil ich Lust auf etwas Warmes hatte. So weit ist es schon.
Ab neun am Schreibtisch. Mühsamer Arbeitstag: Ich hatte keine Termine (meine Beratungstermine waren nicht gebucht worden), aber so eine Latte an wichtigen Aufgaben zu erledigen, dass ich mich trotzdem gehetzt fühlte. Zumal ständig Sachen parallel kamen, Mails, Nachrichten von Kolleg:innen. Ich konnte Sachen nicht beenden, weil ich erst auf Antwort warten musste, fing also etwas Anderes an, wo mir dann ebenfalls eine Information fehlte, teilweise jonglierte ich vier Sachen gleichzeitig: Es war, wie gesagt, mühsam.
Um kurz vor halb eins Mittagspause, der Liebste drängelte etwas, weil er „um zwei den nächsten Temin hatte“. Oh, nur noch eine halbe Stunde, dachte ich, und schlug vor, das Essen beim afrikanischen Imbiss mitzunehmen und daheim zu essen, damit er flexibler wäre und im Zweifelsfall direkt an den Rechner gehen könnte. Machten wir auch so (dort nettes, nur mir etwas zu lang dauerndes Gespräch mit der Imbiss-Chefin), und um eins waren wir mit Essen fertig und ich wunderte mich, dass der Liebste in aller Seelenruhe noch einen Espresso vorbereitete. Äh, du hast jetzt dein Meeting, sagte ich. Nein, um zwei, sagte er. Ach so um zwei, und warum hast du dann vorhin so gedrängelt, wenn wir noch anderthalb Stunden Zeit hatten, fragte ich. Dazu fiel ihm nicht mehr so richtig was ein (wir machen normalerweise nie länger als eine Stunde Pause), aber wir hatten plötzlich jede Menge Zeit übrig.
Die nahmen wir, um noch kurz aus dem Haus zu gehen: Der Liebste holte ein bisschen Kuchen, und ich brachte meine Trekkingschuhe in den Wanderladen zurück. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie sie umtauschen oder zumindest zur Reparatur dabehalten würden, aber der Mensch dort tauschte einfach die Sohlen aus und sagte, damit müsse es jetzt in Ordnung sein. Überhaupt seien rutschende Sohlen ausgesprochen untypisch, also wirklich kein klassisches Lowa-Problem, und er könne sich nicht vorstellen, dass das noch einmal passieren würde. Wir werden sehen. Ich habe mich schon entschieden, den Schuhen noch einmal eine Chance zu geben, Ermüdungsbruch im Fußrücken hin oder her, ich vermute nämlich, dass es zwischen der verrutschten Sohle und dem Bruch einen direkten Zusammenhang gab und die Schuhe eigentlich in Ordnung sind. Ich werde es auf jeden Fall noch einmal riskieren.
Um halb zwei wieder daheim, noch eine Himbeerschnitte für uns (die war natürlich erstens nicht vegan, mäh, und zweitens überhaupt gar nicht lecker, viel zu süß, also eher ein Reinfall), und ab kurz vor zwei wieder am Schreibtisch. Der Nachmittag ging relativ anstrengend weiter, aber ich bekam jetzt immerhin ein paar wichtige Sachen abgehakt. Andere musste ich auf Donnerstag verschieben (Mittwoch ein Tag arbeitsfrei), was mir überhaupt gar nicht recht war, aber um sieben hatte ich immerhin noch einen Unterricht vorbereitet und musste irgendwann auch aufhören. Ärgerte mich noch ein bisschen mit dem Teams-OOO herum, bekam es schließlich eingestellt (nerv) und machte Feierabend.
Der Liebste war da schon durch und mit einer Bastelei beschäftigt (ein Druckluftnagler, der uns am Wochenende kaputtgegangen war), deshalb schaute ich nach den Katern (beide so halb interessiert an Medikamenten und Futter) und machte uns das Abendessen, ein einfaches Curry mit Kidneybohnen, Zucchini, Tomaten und Reis. In das Curry kam eine von unseren eigenen Dachterrassen-Peperoni, und nun ja: Die Dinger sind schon bizarr. Die Luft war durchs Anschmoren so unfassbar scharf, dass ich das Fenster öffnen musste und wir beide eine Viertelstunde lang immer wieder husten mussten. Außerdem brannte mir Backe und Nase, weil ich (trotz Händewaschen) unvorsichtigerweise ins Gesicht gefasst hatte – ehrlich gesagt hatten wir beide etwas Angst davor, das Curry jetzt zu essen. Aber es stellte sich als gar nicht so wahnsinnig scharf heraus, gerade angenehm. Scheinbar sind das eher durch Aerosole übertragene, Atemwegs-reizende, milde Peperoni.
Gutes Essen auf jeden Fall, und als Abendunterhaltung die neueste Folge Feuer und Flamme (ein paar spektakuläre Sachen wieder, und ja schon rein aus phonetischen Gründen eine echte Freude). Und dann tatsächlich um zwanzig nach neun mit Buch ins Bett. Licht aus war dann zwar nicht so wahnsinnig früh (Buch, spannend und so), aber hoffentlich früh genug.