Über Land, Mittwoch 3.9.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Sehr mühselig aus dem Bett gekommen, erst nach einigem Snoozen um zehn vor sieben. Zwar mussten wir nicht so wahnsinnig früh gehen, aber Zeit vertrödeln wollte ich auch nicht, außerdem wartete ein drängelnder Magi vor der Tür. Den ließ ich erst einmal auf die Dachterrasse und erntete dort eine große Handvoll Tomaten und Peperoni, außerdem zwei Habaneros. Bei den Tomaten denke ich, es wird noch einmal eine Handvoll geben, aber dann ist die Ernte rum. Bei den Peperoni hängen allerdings noch einige am Busch – mal sehen, ob sie alle noch reif werden. (Wir könnten sie natürlich auch grün ernten.)
Katzenmaintenance (Magi verschwand nach dem Medikament sofort wieder nach draußen), Tee, Blick in die Zeitung, alles müde und mit halb guter Laune. Wir waren für den Tag auf einer Feier im Kinzigtal eingeladen und hatten beide nicht so wahnsinnig Lust drauf (eher ein Pflichttermin), außerdem hing mir der etwas unbefriedigende Dienstags-Arbeitstag noch nach. Und die restliche Woche war auch voll und überhaupt, ich hätte gern ein wenig Ruhe gehabt. Aber wer hätte das nicht gern.

Nun ja. Wir packten Sachen zusammen, ich machte mir eine zweite Tasse Tee und ging ausführlich duschen, und um Viertel nach neun gingen wir aus dem Haus. Eigentlich mit einem geplanten Frühstück beim Viertel-Lieblingsbäcker, aber wir waren etwas knapp dran und nahmen uns nur Zeugs zum Essen während der Fahrt mit. Um halb zehn fuhren wir los (mit einem Skoda Fabia Kombi, ganz gutes Auto für die Fahrt, nur etwas schwach motorisiert – war aber egal).
Etwas anstrengende Fahrt. Nach nur drei Minuten hielten wir das erste Mal und schauten die Reifen an, bei denen ein merkwürdiges Holper-Geräusch zu hören war – zu sehen war aber nichts. Eine Viertelstunde später das zweite Mal, weil wir doch einen Kaffee wollten und ich aufs Klo, und der Liebste sich aus-ärgern wollte, weil er kurz davor in einer 30er-Zone geblitzt worden war (es war an der Stelle nicht so ganz klar ob 30 oder 40). Dann ging es weiter, jeder Menge Lastwagen hinterher (wir hatten dem Navi „Autobahn vermeiden“ aufgetragen, weil wir nicht über Karlsruhe und Stuttgart fahren wollten, A8 und A5 sind ja beides so Stau-Autobahnen, aber die Bundesstraßen waren auch nicht so viel besser), und dass es recht schnell im Auto warm wurde, half auch nicht so. Und dann gab es im Schwarzwald auch insgesamt drei Umleitungen, sodass unser toller ausgebaute-Bundesstraße-Plan halt auch nicht funktionierte und wir durch kleine Dörflein gurkten. Alles sehr idyllisch, aber es zog sich halt ein bisschen. Egal. Zweieinhalb Stunden später waren wir da.

Der Besuch war bei erweiterter Verwandtschaft und deshalb eher nichts für den Blog, nur so viel: Ich hatte mich ja auf viel Anstrengendes eingestellt, aber es war erstaunlich angenehm. Viel geredet, ein paar Bilder angeschaut, alles recht unaufgeregt (das lag auch an diversen Äußerlichkeiten wie Sitzordnung und so). Wir waren in einem Café, wo wir Mittagessen und Dessert vorbestellt hatten, was allen Beteiligten Stress rausnahm. Das Essen war allerdings eher nicht so gut, aber das war egal. (Und es gab tatsächlich ein veganes Gericht auf der Karte – Spaghetti mit Tomatensauce – was bei der Art von Café und überhaupt der Art von Ortschaft eines mehr war, als ich erwartet hatte.) Hafermilch für den Kaffee hatten wir selbst dabei. Passte schon.

Um kurz vor fünf machten wir uns auf den Weg und fuhren wieder nach Hause. Dieses Mal eine andere Strecke, ungefähr auf Höhe Rottweil fuhren wir auf die A81 (was eigentlich am sinnvollsten ist und wir auf der Hinfahrt auch hätten machen sollen). Dadurch hatten wir deutlich weniger mit Umleitungen zu tun, aber dafür mit jeder Menge Baustellen, lol. Anscheinend wird auf diesem Abschnitt jede einzelne Brücke saniert (und es sind halt immer noch Sommerferien). Egal, wir kamen einigermaßen gut durch und waren um halb acht daheim.

Dort räumten wir erst einmal die Gemüsekiste weg, der Liebste ging zu den Nachbarn, Magi holen, und fütterte dann beide Kater. Dann schnelles gemeinsames Kochen, aus restlichen Frühlingszwiebeln, den gelieferten Pilzen, etwas Sojasahne und Creme Vega machte der Liebste uns wunderbare Pasta mit Pilz-Sahnesauce. Damit für den restlichen Abend aufs Sofa, zur Raumstation, und – dieses Mal ohne Buch – früh ins Bett. Wieder ein langer Tag in der Warteschlange, und es fühlte sich merkwürdig nach „Sonntag“ an (inklusive gedrückter Sonntagabendstimmung), also verkrochen wir uns bald unter der Bettdecke.