Mehr oder weniger Wochenabschluss, Freitag 12.9.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Fürchterlich schlecht geschlafen: Ewig nicht einschlafen können, blöden Quatsch geträumt, nassgeschwitzt aufgewacht, zweites Fenster gekippt, wachgelegen, wieder weggedämmert, frühmorgens dann kalt. Sehr anstrengend, und dass ein Tag mit Unterricht und ein Samstag mit Fortbildung vor mir lag, half mir nicht gerade bei den Aussichten auf den Tag. Nachts hatte es noch dazu heftig geregnet, ich hatte mir Sorgen um die Kater gemacht, und morgens regnete es immer noch (wenn auch weniger stark) und Magi war nicht da. Tat ÜBERHAUPT nichts dafür, die Laune zu heben. Er kam dann zwar nach zehn Minuten und nahm „Das Süppchen!“, aber trotzdem. (Der Kater war im Haus gewesen und hatte sein Süppchen schon bekommen, natürlich wollte er dann auch nochmal und bekam die Felix-Suppen-Variante, fand er auch total großartig. Diese Süppchen sind echt eine großartige Idee, finden die Katzen, machen nur ziemlich Sauerei.)

Wie auch immer. Draußen duster und nass, ich müde, der Liebste müde, beide mäh. Der Liebste übernahm Küchenrunde (aufräumen, Tee, kochen, Nudeln kochen fürs Mittagessen), ich warf einen Blick in die Zeitung und bekam schon wieder schlechte Laune. Neben der Ermordung von diesem amerikanischen Jung-Nazi war die zweite Top-Meldung, dass BW es natürlich nicht geschafft hat, die aufgetauchten 1400 freien Lehrerstellen zum Schuljahresbeginn mit echten Menschen zu besetzen. Ich bin echt extrem froh, dass ich nicht im staatlichen Schuldienst arbeite (oder Kinder dort habe), schon aus der Ferne ist das echt so unfassbar.
…muss mal wieder mit Berlin telefonieren, dort sind zwar keine 1400 Lehrerstellen verbummelt worden, aber schlechte IT können die da auch. Und schlechtes Schulwesen.

Frühstück wieder ein Porridge, das beste Essen bei Regenwetter, schnelle Dusche, ab neun war ich am Schreibtisch. Den Vormittag über war ich mit Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen und relativ viel Kommunikation beschäftigt, aber alles ganz positiv: Erstens ging es zügig, zweitens waren einige positive Antworten dabei. Ich hatte ja schon wahnsinnigen Stress befürchtet, mit allem drumherum, aber ich kam ausgesprochen gut durch. Vermutlich zumindest teilweise meiner strukturierten Arbeitsweise geschuldet, harhar. Auf jeden Fall konnte ich um halb eins Pause machen (Zeitungsrätsel, Nudeln mit Tofu-Bolognese) und dann auf halb zwei ins Büro gehen. Im dünnen Pulli, im Übrigen, der erste dieser Saison (wenn man Hoodies nicht zählt), und er war sogar teilweise zu dünn – ich nahm noch ein Halstuch mit, das ich gelegentlich brauchte.

Nachmittags mehr oder weniger durchgehend Unterricht, lief prima, ich war zufrieden. Nur schade, dass eine Person nicht kommen konnte wegen Krankheit – was mich zu dem Gedanken bringt: Ich sollte beim Hausarzt mal wegen Grippeimpfung anrufen (spätestens Oktober würde ich das gern angehen), und vielleicht wäre dieses Jahr auch eine Covidimpfung angebracht? Die letzten zwei Jahre hatte ich Mitte September schon die Covidinfektion durch, aber dieses Jahr bin ich bisher noch verschont geblieben, und ich hätte gar nichts dagegen, wenn das so bleibt.
Nach dem Unterricht noch eine gute Stunde Arbeit am Schreibtisch, eine Beratung, viel Terminfindungs-Kommunikation mit Mexiko und Indien (wenn man die Zeitverschiebung in Betracht zieht, ist 17 Uhr ja mehr oder weniger die einzig sinnvolle Zeit – die Mexikokollegin war gerade bei der Morgenarbeit, der Indienkollege schickte mir Bilder vom Sonnenuntergang vor dem Indischen Ozean). Alles etwas kompliziert, nun ja. Um sechs verschob ich den Rest auf den nächsten Tag und machte Feierabend.

Yogatrainerin immer noch im Urlaub, deshalb ging ich erst einmal eine Stunde ins Fitness. Erstaunlicherweise sehr viel los, im Vergleich zum letzten Freitag – meine These, dass Freitag ein guter Trainingstag ist wegen weniger Leuten, scheint sich erstmal nicht zu bestätigen. Ich kam aber mehr oder weniger nach der Welle und konnte so trotzdem in Ruhe trainieren, weil alle vor mir fertig waren und es sich allmählich leerte. Gutes Training, auch wenn ich hinterher ausgesprochen nassgeschwitzt war, was ich vom Krafttraining gar nicht so kenne (außer es ist Hochsommer). Zufrieden auf jeden Fall.

Der Liebste war daheim schon mehr oder weniger startklar, hatte die Kater schon versorgt und wartete auf mich. (Mehr oder weniger – er war in irgendeinem Tiktok-Kaninchenloch verschwunden und ich musste ihn erst einmal wieder herausholen.) Da ich ja am nächsten Tag frühmorgens in einer Fortbildung sein musste, wollte ich keinen Alkohol trinken, außerdem war es draußen regenfeucht, wir wollten also nicht lang rumlaufen. So wurde es eine Datumsnacht wieder beim Asian Fusion Restaurant, auch wenn wir da erst kürzlich gewesen waren.
Machte aber nichts: Ich ließ die gebratenen Udon dieses Mal sein und nahm stattdessen Tofu mit Thai Curry und Reis. Und da ich ja jetzt wusste, dass das „Scharf“-Symbol dort eher, naja, symbolisch steht und keine wirkliche Schärfe ankündigt, und dass die Currysauce immer einen ordentlich süßen Ton hat, war ich auch nicht genervt, sondern es war okay – ich wusste jetzt ja, worauf ich mich einlasse. Ich finde zwar unser eigenes Thai Curry immer noch besser (zumindest wenn wir uns genug Zeit dafür nehmen), aber das Essen war schon in Ordnung. Außerdem natürlich in bester Gesellschaft, ein paar wichtige Themen angesprochen, das war schon gut.

Daheim um halb zehn, und für mich gleich mit Buch ins Bett, Vorbereitung auf den frühen Wecker am nächsten Tag. So richtig Wochenendgefühl dadurch natürlich nicht, aber es war trotzdem ein ganz erfolgreicher Tag.