Zeugs, Samstag 20.9.2025

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Einigermaßen okay geschlafen, nachdem ich endlich hatte einschlafen können, und morgens liegengeblieben bis halb acht (Schlafzimmertür war zu). Wenig überraschend ziemlicher Katerkopf, ordentlich Durst, leichtes Kopfweh und insgesamt kreislaufig und schlapp. Was mich nicht daran hinderte, die Kater zu versorgen (die beide leicht beleidigt im Garten saßen und anmarschiert kamen, als sie meine Fensterläden hörten) und dann gründlich durch die Küche zu gehen, spülen, wegräumen, Zeugs. Währenddessen fuhr Harold oben und Hector im unteren Stockwerk, und damit war das dann eine recht betriebsame Atmosphäre am Morgen.

Und dabei blieb es auch mehr oder weniger: Wir waren zwar beide müde, aber wollten den Tag nicht verdödeln und hatten außerdem eine Latte Zeugs zu tun. Erdnussbutterbrot zum Frühstück, dann ein bisschen schreiben, ein bisschen Internet leerlesen, Quark mit Ahornsirup und Walnüssen als zweites Frühstück. Dusche, eine Ibu, damit war ich quasi wieder hergestellt und bereit zum Putzen. Der Liebste kümmerte sich ums Untergeschoss und ich putzte oben, und zwar mal wieder recht gründlich, mit Staubwischen und so (war sehr nötig). Dann sammelte ich vier weiße Shirts und einen weißen Baumwollpullover ein, die alle ziemlich unangenehmen gelben Gilb unter den Achseln hatten, und steckte sie mit einer Packung Kleiderfarbe „nachtblau“ in die Waschmaschine. Einmal Feinwaschgang, danach waren sie mittelblau und recht fleckig, also noch einmal normale 40-Grad-Wäsche zum Nachwaschen und Fixieren. (Kein „Nachtblau“ auf jeden Fall, dafür waren es aber auch zu viele Kleider in der Maschine, fünf Teile insgesamt, es stand auf der Packung, dass sich die Farbe dann verteilt und weniger dunkel wird.)

Mittlerweile war es Viertel vor eins und wir machten uns auf den Weg in die Stadt: erstens irgendwo was zu essen finden, zweitens Klimademo. Krass heiß draußen, 29 Grad und pralle Sonne, was dem müden Kopf nicht so richtig gefallen wollte – ich wurde schon wieder kreislaufig und mäkelig. Deshalb Stopp beim türkischen Imbiss an der Neckarbrücke, wo wir zweimal das vegetarische Mittagsgericht mit Reis und Fladenbrot nahmen (und ohne Joghurtsauce, damit vegan), und beide eine Fritz Cola dazu. Ich hatte Hunger wie ein Bär, vermutlich noch die Nachwehen des Alkohols. Nach dem Essen ging es mir auf jeden Fall wieder ziemlich gut.
Dann also Klimademo, die auf der Neckarinsel angesiedelt war, weil die Innenstadt ja durch den Markt belegt war. Nicht gerade eine große Sache, und auch keine richtige „Demo“ in dem Sinn – es gab ein paar Reden und Musik, ansonsten in erster Linie viele Transparente und Infostände, es hatte eher was von einer Informationsveranstaltung. Aber, positiv: Es gibt einfach eine Menge Initiativen und Gruppierungen in der Stadt, die sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigen – es ist keineswegs vergessen. Auch wenn die Regierung so tut als ob.

Um halb drei gingen wir wieder heim – da war die Geschichte zwar noch nicht vorbei, aber wir waren beide ziemlich platt. Daheim deshalb erst einmal „kurze“ Pause, und prompt pennten wir beide komplett ein – ich schlief über eine Stunde tief und fest. Was normalerweise dazu geführt hätte, dass ich völlig matschig aufgewacht wäre, aber in diesem Fall hatte ich es offensichtlich gebraucht: Ich war recht fit, als ich um Viertel nach vier wieder aufstand. Der Liebste etwas weniger, aber er quälte sich dann auch vom Sofa hoch.
Wir hatten nämlich noch eine größere Einkaufsrunde vor. Erst einmal schaute ich nach der Wäsche – hm, es war alles ziemlich hellblau geworden (oder „mittelblau?“) und sah auch etwas fleckig aus, ich war noch nicht so überzeugt, aber hängte die Sachen mal auf die Leine. Dann zum Alnatura, dm, daheim Zeugs wegräumen, abschließend großer Supermarkt. Danach waren die Regale wieder gut voll. (Den inneren Prepper zufriedenstellen.)

Fürs Abendessen war Pizza geplant, wir waren aber für den Teig schon etwas spät dran. Deshalb ausnahmsweise, gaaaaanz große Ausnahme: Wir nahmen einen Fertigteig aus dem Supermarkt mit. Damit ging die Pizza logischerweise sehr schnell. Teig im XXL-Format (damit es für zwei Tage reicht), Fertigsauce, Pilze, Zwiebeln, vegane Salami, Mandelstreukäse: Das Essen war ein Fest an industrialisiertem, hochprozessiertem Fertigzeugs und damit SEHR anders als unser sonstiges Essverhalten. Aber, hm: leider geil.
Draußen (nachdem nachmittags die 30 Grad geknackt worden waren) ein sehr schöner Spätsommerabend. Aber wir hatten unser Pulver die letzten zwei Tage schon verschossen, was abends ausgehen und Markt und Leute und Alkohol und Partylaune betraf. Und die Stadt würde sowieso extrem voll sein (Samstag ist eigentlich der Markt-für-Touristen-Tag). Wir blieben also langweilig daheim, aßen ein paar Lebkuchen als Nachtisch und schauten auf der Raumstation vorbei. Und waren mit diesem Samstag ausgesprochen zufrieden.