Wach seit gefühlt fünf Uhr, aber immer noch müde, als der Lichtwecker anging, dazu jede Menge Arbeitsgedanken und Erledilisten im Kopf: eine etwas volle Woche. (Die nächste wird nicht besser.) Nun ja. Die Entscheidung aufzustehen wurde mir von einem drängelnden Magi im Schlafzimmer abgenommen. Katzenmaintenance (der Kater kam von draußen, Magi scheint sich aber tendenziell wieder lieber im Wohnzimmer aufzuhalten: kalt draußen. Und nass).
Außerdem kleine Küchenrunde, Spülmaschine, ich setzte einen Brotteig an und füllte das am Mittwoch gelieferte Getreide um – und stellte dabei fest, dass die neue Packung Roggenkörner mit Lebensmittelmotten befallen war und komplett weggeworfen werden konnte. Sehr blöd. Wir haben ja unsere Lebensmittel alle in Gläsern und so gelagert und bleiben deshalb von Motten mehr oder weniger verschont – außer man kauft sie direkt ein. Halt schon schad.
Nun ja. Der Liebste machte uns Porridge zum Frühstück, ein bisschen schreiben, Tee, ab neun am Schreibtisch. Mit geschlossener Arbeitszimmertür den restlichen Vormittag, denn nach einer Stunde Unterricht hätte ich sie zwar eigentlich wieder aufmachen können, aber es kam echt richtig kalt von draußen rein. Also aus dem Flur. So gern ich den Herbst mag: Auf die ewige Friererei (und die verspannten Schultern) könnte ich ja verzichten.
Nichtsdestotrotz den ganzen Vormittag mit viel Krams beschäftigt, Unterricht vorbereitet, Mails beantwortet, administratives Zeug (Mailbox läuft schon wieder voll). Mittagessen deshalb auch relativ knapp um zwanzig vor eins, der Liebste hatte eine tiefgefrorene Bolognese aufgetaut und frische Nudeln dazu gemacht (Spontanessen, der Wochenplan hatte nicht einkalkuliert, dass der Liebste die ganze Woche krank daheim wäre, und hatte diverse Male auswärts essen und Kantine und so vorgesehen). Gutes Essen, und das Tiefkühlfach ist damit wieder recht leer und bereit für weitere Vorratsgerichte.
Um zehn nach eins leicht hektisch Sachen zusammengepackt und ab ins Büro (eigentlich wollte ich meine Fitnesssachen mitnehmen, wegen ein bisschen Bewegung und immer noch keinem Yogakurs, aber das wurde mir dann zu knapp, und ich hatte insgeheim sowieso schon das Gefühl, dass das mit meiner heutigen Erlediliste sowieso nichts werden würde mit Fitness).
Dort erst einmal langes, detailliertes (und wichtiges) Meeting mit dem Chef (also die sind immer wichtig, aber dieses ganz besonders), danach eine Stunde Unterricht. Und dann noch mehr administrativer Krams und vor allem Unterrichtsvorbereitung, während sich um mich herum die Kolleg:innen in den Feierabend verabschiedeten, so ab halb sechs war ich allein. Der Chef schaute um zwanzig vor sieben noch einmal vorbei, leicht irritiert, dass ich immer noch da war – da war ich aber dann schon auf der Zielgeraden. Um zehn vor sieben war der komplette Montag so vorbereitet, dass ich jetzt tatsächlich so richtig, richtig Wochenende machen konnte. (Ohne Unterrichtsplanung oder Fortbildung oder Sonstiges.)
Daheim kurze Gatten- und Katerbegrüßung (von Magi war nichts zu sehen), kleiner Austausch, dann kümmerte ich mich ums Kochen. Freitag wäre ja unsere Datumsnacht, aber da der Liebste krankgeschrieben war, musste ich etwas improvisieren. Er hatte schon antizipatorisch im Supermarkt nebenan zwei vegane Mühlen-Hähnchenfilets geholt, und ich machte uns dazu aus dem Kopf ein Risotto. War ganz stolz auf mich. Eigentlich ist das ja nicht kompliziert (Zwiebel, Knoblauch, Arborioreis, viel Olivenöl, anbraten, bis der Reis glasig ist, mit Weißwein ablöschen, verkochen lassen, und ab da immer schön schuckerweise Gemüsebrühe – rühren – einköcheln lassen – Gemüsebrühe). Es erfordert halt nur eine Geduld, die ich in der Küche selten aufbringe, aber an diesem Abend und unter Zuhilfenahme von einem Podcast und einem Glas Weißwein kriegte ich das erstaunlich gut hin. Dazu die Mühlenfilets (Industriefutter, sehr gut) und eine große Schüssel Salat: Am Ende wurde das ein richtiges kleines Festessen.
Restlicher Abend mit Sofa auf der Raumstation, nur einmal um halb neun unterbrochen von einem Gang zum Supermarkt nebenan: Sprudelkiste wegbringen und Süßkram holen. Sehr unvernünftig, und eigentlich halte ich mich mit Süßigkeiten die letzten Wochen ja echt ziemlich zurück (was mir deutlich leichter fällt als dem Liebsten, aber der ist auch tapfer zurückhaltend), aber irgendwie war nach den langen Arbeitstagen meine Fähigkeit zur Selbstdisziplin mehr oder weniger aufgebraucht. Und überhaupt, wenn man schon nicht ausgehen kann.