Alltagschronik, Dienstag 14.10.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Vor dem Weckerlicht wach gewesen, aber halt nicht so richtig gut wach, sondern eher so „jetzt noch gemütlich ein bisschen liegen bleiben, ach Mist schon das Licht“-wach. Nun ja. Da es an der Schlafzimmertür bereits kratzte und mir außerdem der Nacken weh zu tun begann, stand ich auf beim ersten Weckerlicht auf. Katerdiskussionen, weil er auf die Dachterrasse gelassen wurde, dort unter den abgedeckten Balkonmöbeln verschwand (prima Vogelfang-Versteck) und nur mit leichtem Zwang wieder nach drinnen gebracht werden konnte, Katzenfütterung, Katerdiskussionen, weil er auf dem Balkon das uralte Wasser aus dem Vogelbad trinken wollte und beleidigt war, weil ich es gegen neues austauschte, Magidiskussionen, weil er auch auf den Balkon wollte, obwohl er viel zu alt und wacklig und die Absturzgefahr zu groß ist, Diskussionen mit beiden Katzen, weil das Futter auf den letzten Krümeln plötzlich blöd schmeckte (80 Prozent der Portion waren in Ordnung gewesen) und man was anderes wollte. Dazwischen Küchenrunde und Tee. (…es sind gleichzeitig dreijährige Buben und Nörgelrentner, und zwar dauerhaft.)

Kurz gefasst ein normaler Dienstagmorgen. Oben fuhr Harold, um das Zimmer yogasauber zu machen (allerdings ohne wartenden Yogakurs: Die Trainerin hat Corona und ist immer noch krank). Vor mir ein halber Home Office-Tag mit hoffentlich etwas geruhsamerem Tempo, ein paar Termine, ein paar Sachen zu tun, aber nicht so wahnsinnig gehäuft. (So wie ich das sah, sollte es ungefähr zum Arbeitstag passen.) Laune einigermaßen okay. Draußen noch stockdunkel. Der Liebste machte uns ein (äußerst fotogen aussehendes) Porridge mit Haselnüssen, Apfelmus, Erdnussbutter (damit es vorhielt) und etwas Zimt, die beiden Kannen Tee und Kaffee wurden bereitgestellt, und dann verschwanden wir beide in unsere Arbeitszimmer – er früher als ich, ich startete erst um halb zehn.

Erfolgreicher Tag insgesamt. Morgens ein Beratungstermin und eine längere Besprechung mit dem Chef, ansonsten viel Kommunikation, Mailbox leerarbeiten, viel administrativer Krams für zwei Bereiche (…noch zwei Wochen, dann ist der Kollege wieder da). Ein paar Rechnungen, ein paar Probleme gelöst, positive Antworten von Kolleg:innen bekommen, ich war ganz zufrieden.
Um eins Mittagspause mit dem restlichen Bratreis und danach eine kleine Tasse türkischen Mokka – wir haben noch als Geschenk vom letzten Mal einen Beutel türkischen Kaffee daheim, den wir verbrauchen müssen, und ich habe jetzt schon wieder einen Beutel diesmal arabischen Kaffee (mit Kardamom) mitgebracht bekommen. Wir mögen das ja schon echt gern und so, aber ich bin halt trotzdem im Herzen eher Tee- als Kaffeetrinkerin, und wir müssen uns aktiv dran erinnern, dass das Zeug dann auch getrunken wird. (Eine Packung Espresso, ebenfalls Geschenk, lagert auch noch im Kühlschrank.)

Nachmittags weiter im Text, Orgazeugs, Dinge abhaken, Erlediliste leerarbeiten, bis halb fünf, wo ich leicht gehetzt ins Büro ging. Eine Kollegin startete einen neuen Kurs und ich wollte die Personen gern begrüßen – ich hatte den Kurs mitorganisiert und wollte sehen, dass alles passte. Über ein paar Dinge wunderte ich mich so ein bisschen, aber egal, alles prima, die Kollegin konnte gut starten. Danach eine weitere Runde Mails, ich bereitete die Räume für die Prüfung am nächsten Tag vor, begrüßte den Flauschhund (die Hunde-Kollegin war für ihren Abendtermin zu Fuß gekommen und hatte den Hund mitgebracht, weil ihr nämlich am Abend davor ihr Fahrrad von vor der Haustür weggeklaut worden war. Sie hatte Geräusche gehört, aus dem Fenster geschaut und den Dieb noch wegfahren sehen. Wir sind hier in unserem kleinen Städtchen ja wahrlich kein Kriminalitäts-Hotspot (auch wenn der depperte OB anderes behauptet), aber Fahrräder haben hier schon einen schweren Stand.

Um sechs wieder nach Hause, den letzten Beratungstermin machte ich vom heimischen Schreibtisch aus. Um halb sieben endgültiger Feierabend.
Der Liebste hatte parallel schon nach den Katern geschaut (beide da, beide willig) und mit dem Kochen angefangen. Noch ein bisschen über den Tag austauschen und eine kleine Leserunde, bis das Essen im Ofen fertig war: Um halb acht hatten wir ein wirklich sehr gutes Kartoffelgratin mit Lauch. (Lauch vorher etwas in der Pfanne angeschmort, was einen großen Unterschied macht.) Sehr gutes Essen.

Abendunterhaltung ein bisschen Raumschiffe, aber in erster Linie versank ich in meinem Krimi. Zwar alles schon ein bisschen zu konstruiert und zu viele Nebenschauplätze und künstliche Verwicklungen und so, aber egal: Ich habe Spaß beim Lesen. Und ich hielt durch bis zehn.