Regen und Kopfhörer, Montag 27.10.2025

  • Beitrags-Kategorie:Garmisch / Tagebuch

Okay geschlafen (typische urlaubsbedingte Herausforderungen, Gewöhnung an Ohrstöpsel und Mitschläfer, neuer Raum, alles sehr dunkel – die Rollläden dichteten komplett ab). Gegen halb sieben standen wir auf – auch das keine ungewöhnliche Uhrzeit, zumal ja immer noch in der Zeitumstellungs-Umgewöhnungsphase. Mir war es recht, dass wir nicht allzu spät aufstanden. Erst einmal Tee und ein bisschen wach werden, und um halb acht schauten wir dann vorsichtig vor die Tür und fanden dort eine Tüte mit frischen Brötchen, die wir am Abend davor bestellt hatten. Es gibt nämlich in der Ferienwohnung einen Brötchenservice, niedrigschwellig: Es liegt eine Preisliste beim Infomaterial in der Wohnung (übrigens sehr üppig mit Infomaterial ausgestattet), man legt am Vorabend einen Zettel mit Brötchenwunsch ins Erdgeschoss vor die Wohnungstür der Besitzer und hat am nächsten Morgen spätestens um halb acht eine Tüte mit frischen Brötchen im Stoffbeutel an der Wohnungstür hängen. Großartig.

Für den Tag war Regenwetter vorhergesagt, und wir hatten vor, ein paar Sachen einzukaufen und uns ein bisschen einzurichten – also ein Ferienwohnungstag, kein Wandertag. Nach dem Frühstück und einer Dusche (und einer kurzen Begrüßung durch die Besitzerin, sehr nett) gingen wir gegen halb zehn aus dem Haus und ließen uns von Google ins Stadtzentrum und dort zu einem kleinen Einkaufszentrum mit dm, Aldi, Edeka lotsen. Dort ausführlicher Einkauf für die nächsten Tage (der Liebste hatte schlauerweise unseren Wanderrucksack mitgenommen). Außerdem in einen Mediamarkt, dazu später mehr. Danach ein Milchkaffee in einem etwas hipstermäßig daherkommenden Café („der Laden“ genannt), immerhin hatten sie Hafermilch, wenn auch mit heftigem Aufpreis. Nun ja, dass man in einer Touristenregion mit Touristenpreisen rechnen muss, das ist ehrlich gesagt wenig überraschend.

Während wir unterwegs waren, hatte der versprochene Regen eingesetzt, und zwar von ein bisschen Sprühniesel hin zu richtig ernstzunehmendem Regen, vermischt mit etwas Wind. Die Trekkingstiefel und die rote Jacke hielten zwar gut dicht, aber die Hosenbeine waren sehr nass, als wir daheim waren. Deshalb kam erst einmal alles zum Trocknen ins Bad, und wir gingen nicht mehr raus. Zumindest für die nächsten Stunden nicht. Wir hatten uns ja sowieso auf Herumschlumpern eingestellt.

Die nächsten Stunden also im Lesesessel (sehr gemütlicher Lesesessel dort), mit Tablet und Handy und vor allem mit Buch, fünfter Band Alpenkrimi (den vierten Band hatte ich am Sonntagabend im Bett noch ausgelesen). Mittags machte der Liebste uns ein einfaches Essen: Wir hatten noch ein halbes Glas Pesto und ein paar Karotten übrig, dazu ein paar morgens gekaufte Farfalle und Cashew-Parmesan, fertig.
Nach dem Essen kurzer Mittagsschlaf (auch im Sessel), und dann beschäftigte ich mich mit meinem neuesten Spielzeug: Ich hatte nämlich morgens im Media Markt ein Paar kabellose Bluetooth-Kopfhörer gekauft. Vermutlich sogar Knochenschall-Kopfhörer, ich bin nicht ganz sicher, auf jeden Fall sitzen sie nicht im Ohr, sondern knapp „vor“ und über dem Ohr und nutzen damit den Knochen für die Tonübertragung zumindest mit. Ich koppelte also mit dem Handy und hörte ein bisschen Musik (super Ton, einfaches Handling, nachdem ich sie erst einmal hinter das Ohr geklemmt bekommen hatte, das ist nämlich nicht so ganz einfach – die Brille musste ich dazu absetzen und erst danach wieder aufsetzen). Später lud ich mir noch die App runter und konnte damit ein paar detailliertere Einstellungen nutzen, unter anderem mehrere Geräte koppeln. Ich koppelte gleich mal mein Tablet und machte dann im Wohnzimmer eine recht anstrengende 30-Minuten-Folge Yoga mit Adriene, der vierte Tag ihres Center-Programms. Das hatte ich ja irgendwann angefangen und sofort wieder aufgehört, aber ist ja egal. Kopfhörer auf jeden Fall: Super.

Den ganzen Tag hatte es ausdauernd und heftigst geregnet, so richtig mit Regen waagrecht gegen die Scheiben und so (und die Berge um uns herum konnte man unter den Wolken quasi gar nicht erkennen). Erst gegen Abend hatte es sich ausgeregnet und wir konnten die Chance nutzen, trocken um Abendessen zu kommen. Wir wollten kein großes Gedöns und die Kuh schlug uns l’Osteria relativ in der Nähe vor. Das ist zwar eine Kette, aber egal (bei uns daheim gibt es keins). Es gab Platz, wir bekamen veganes Essen (für den Liebsten eine Pizza mit veganem Käse, für mich ordentliche Penne Arrabbiata), wir bekamen ein Glas Prosecco (für mich) und ein Glas Bier (für den Liebsten) und danach noch einen Espresso, und mehr brauchten wir nicht.

Gegen halb neun wieder daheim. Wir waren beide vom Nichtstun ziemlich müde, absurderweise. Deshalb machten wir nicht mehr viel: Wir sahen eine Bergwacht-Folge auf dem Tablet (natürlich alle schon mehrmals gesehen – 2026 kommt eine neue Staffel – aber egal, wenn man gerade direkt in der Gegend ist, wo halt die ganzen Bergwacht-Berge VOR DEM FENSTER stehen, dann muss man ja quasi. Oder so) und gingen dann recht bald mit Buch ins Bett.