Nikolaus daheim, Samstag 6.12.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Erstaunlich gute Nacht, quasi durchgeschlafen und um Viertel vor sieben recht frisch aufgewacht, was ich nach dem Alkohol am Vorabend gar nicht erwartet hätte. Auch keine Kopfschmerzen, kein sonstiges Aua, ich war ganz positiv. Übernahm erst einmal die Kater, machte eine gründliche Küchenrunde und kochte Tee und schaute dann ein bisschen ins Internet und in die Zeitung, bis der Liebste schließlich aufstand. (Dabei fiel mir ein, dass ja Nikolaus war – dieses Jahr komplett vergessen, überhaupt keine Kleinigkeit für den Liebsten gekauft. Hm. Aber immerhin wusste ich jetzt, warum am Freitag Schokolade in meinem Fach im Büro gelegen hatte.)

Draußen Schmuddelwetter, aber über Null, kein Raureif oder Frost mehr zu sehen. Ich machte den Grüntee-Adventskalender auf: China Chung Ling. Laut Google-KI auch Drachenbrunnentee genannt, „einer der berühmtesten und besten Grüntee Chinas“, mit blumigen Aromen und hellgelber Tasse, optimal geeignet für mehrere Aufgüsse… Okay. Ich machte mir erst einmal einen japanischen Grüntee (nach meiner üblichen Tasse Jasmintee zum Start), irgendwie hatte ich das richtige Mindset für ein Gourmet-Erlebnis am Morgen noch nicht.

Der Liebste kam irgendwann dann auch aus dem Bett, leider mit ziemlich schlimmem Kopfweh. Wir entschieden uns deshalb für einen ruhigen Tag mit nur Minimal-Pflichtprogramm. Brot mit Frischkäse und Himbeermarmelade zum Frühstück, dann zog sich der Liebste mit Wärmekissen aufs Sofa zurück und ich beschloss, endlich meinen Blog wieder auf Vordermann zu bringen: Zwei Blogeinträge für Berlin, eine Lieblingströt-Kollektion, drei Arbeitstage warteten noch. Und ich wollte sie nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen (…ist ja gar nicht mehr tagesaktuell!), weil ich zumindest Berlin schon gern beschrieben hätte. Deshalb dachte ich mir, ist doch egal, wenn es ein paar Tage her ist, und begann mit Schreiben.

Das nahm dann mehr oder weniger den größten Teil des Tages in Anspruch: Restlichen Vormittag schreiben, zwischendrin ein bisschen lesen, während der Liebste an seinen Laptop ging und ein Problem mit den Zugriffsrechten zu lösen versuchte (ich konnte nämlich beim Posten mich nicht mehr in den Blog einloggen, nach mehreren Versuchen und nach ein paar Einstellungsveränderungen – eine Sicherungsebene weggenommen, eine andere dafür dazu – ging es dann wieder, auch wenn ich jetzt *noch* ein Passwort mehr eintippen muss). Dann natürlich hochladen und weiterschreiben. Mittags nur unterbrochen von einer schnellen Linsensuppe.

Gegen halb vier war ich fertig. Dem Liebsten ging es da schon wieder ein bisschen besser und er war zum Holzhacken in den Garten gegangen (solang es noch einigermaßen Tageslicht hatte). Ich ging schnell duschen, schaute nach den Katern und schrieb dann den Einkaufszettel für einen ausführlichen Wocheneinkauf, ein paar Vorräte wieder auffüllen. (Das war mehr oder weniger alles an Haushalt an diesem Samstag, nur Harold und Hector fuhren oben und unten.)
Dann also mit Wagen große Runde, Alnatura, dm, der Liebste ging noch schnell zum Edeka (mich traf schier der Schlag, als ich die Summe sah, es war allerdings auch echt viel), anschließend Zeug wegräumen, Katerversorgung und schon war es mehr oder weniger halb sieben.

Gemeinsames Kochen war eine Premiere: Wir haben ja seit ein paar Jahren den Kalender von Vegan Food & Living in der Küche hängen (der liegt der Zeitschrift jedes Jahr bei der Dezember-Ausgabe bei), und in diesem Jahr gibt es für jeden Monat ein Rezept. Und tatsächlich sah das Dezember-Rezept ausgesprochen gut aus, das probierten wir also aus. Eine Tonne Pilze in den Bräter, festkochende Kartoffeln in Schnitzen dazu (im Rezept waren die Kartoffeln eigentlich so Hasselback-ähnlich eingeschnitten, aber das schenkten wir uns – keine guten Erfahrungen mit Hasselback gemacht – und dämpften sie außerdem etwas vor), und dann eine Schmorbrühe aus einem dunklen Bier (der Liebste hatte extra Kilkenny geholt), etwas Gemüsebrühe, Aceto, einem Teelöffel Marmite und eigentlich Worcester Sauce (wir nahmen HP Sauce, die nordenglische Variante, die ist nämlich traditionell vegan). Wie englisch kann ein Gericht sein, auch wenn Kilkenny ja ein irisches Bier ist, aber trotzdem.
Dazu noch ein paar Gewürze (Thymian, Pfeffer, Salz), dann kam das Ganze in den Bräter und für 25 Minuten in den Ofen. Sehr, sehr gutes, deftiges Schmorgericht. Man muss halt Pilze mögen, aber das tun wir ja. Sehr.

Dann aufs Sofa (vorher hängte der Liebste noch schnell unsere Outdoor-Lichterkette an den Balkon: doch, ich bin jetzt bereit für Vorweihnachtsdeko), Feuer im Ofen und ein bisschen Blaulichtcontent. Wir schauten die letzten beiden Folgen der Murnauer Lebensretter an, die Staffel ist damit leider schon wieder beendet. Obwohl die letzte Folge mit einem Cliffhanger endete, ich habe also Hoffnung, dass es eine baldige Fortsetzung geben wird. Ganz merkwürdig, so urbayerisches Zeug zu sehen, und dann kommt das gar nicht im BR, sondern im ZDF.
Anyway, schöner Abend. Um halb zehn gingen wir mit Buch ins Bett. Ich war sehr zufrieden mit dem Tag: Kopfweh des Liebsten weg, Holz gehackt, Blog wieder auf dem Laufenden, und einen Großeinkauf hatten wir auch hingekriegt.