Aufgewacht um halb sieben und nach kurzer Bedenkzeit aufgestanden: Schließlich wartete ja quasi ein Arbeitstag auf mich. Der Liebste hatte da bereits die Kater versorgt und Tee für uns gemacht. Ein schnelles Frühstück für ihn, Sachen zusammenpacken, dann ging er um halb acht aus dem Haus. Er war mal wieder für den Sportverein beim Nikolauslauf unterwegs, aber nicht zum Mitlaufen, sondern zum Glühweinverkauf. Die letzten Jahre war ich immer gegen Mittag hochgefahren, hatte mir die Laufenden angesehen und ein Schnitzelweckle oder Ähnliches hochgefahren. Jetzt könnte ich das sogar MIT BUSTICKET!!!, aber ich hatte den ganzen Tag eine Lizenzschulung (es hatte nur noch einen Sonntagstermin gegeben), deshalb brach ich dieses Jahr mit der Tradition. Beim Blick auf das Wetter (mild geworden, deutlich über Null, aber dabei schmuddelig-nass) war mir das gar nicht so sehr unrecht.
Erst einmal Brot mit Erdnussbutter zum Frühstück. Seit ein paar Tagen tracke ich ja mein Essen wieder, einfach um einen Blick für den Verbrauch zu bekommen, denn die letzten Monate habe ich für meinen Geschmack wirklich zu sehr zugenommen, und so langsam passen mir überhaupt keine Kleider mehr. Dementsprechend entsetzt war ich, als ich die zwei Scheiben Vollkornbrot und die Erdnussbutter auf die Waage gelegt und in die App eingegeben hatte: Jungejunge, eine ordentliche Portion. Andererseits hält es dann auch auf jeden Fall bis zum Mittagessen vor (Erdnussbutter sowieso, ein großer Vorteil im Vergleich zu beispielsweise Butter und Marmelade).
Adventskalendertee des Tages: China Wuyuan Grüntee. Scheinbar der klassische Basistee, um daraus Jasmintee zu machen, hier jetzt in der unaromatisierten Form. Ich legte ihn erst einmal zu den anderen, vermutlich wird er in ein paar Tagen erst geöffnet. Freue mich auf jeden Fall drauf.
Ein bisschen schreiben, ein Blick ins Internet, dann Dusche und Haare waschen, und plötzlich war es schon spät und ich musste mich sputen, um noch eine schnelle Kanne Kräutertee zu kochen und rechtzeitig um zehn am Rechner zu sein.
Der Inhalt der Schulung war für mich größtenteils nicht neu, weil ich ähnliche Inhalte und vor allem eine Fortbildung zum Thema in den letzten Monaten bereits gehabt hatte. Normalerweise ist das nicht so ein Problem, weil ich immer etwas mitnehme, aber dieses Mal war ich nicht so angetan von dem Gesamtsetting. Ohne auf die Details einzugehen, aber ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft. So wurde es halt eine Pflichtveranstaltung, nun ja. Immerhin kamen wir zügig durch: Vormittags uns nachmittags je eine kurze Kaffeepause (in der ersten kochte ich mir tatsächlich eine Kanne Kaffee zusätzlich zum Kräutertee), mittags eine halbe Stunde Pause, in der ich nach den Katern sah und mir den Rest Kartoffel-Pilz-Schmortopf warm machte. Um halb fünf waren wir tatsächlich komplett durch. Ich nahm mir noch eine halbe Stunde und hakte zwei Punkte ab, die mir am Freitag nicht gereicht hatten (eine wichtige Mail, außerdem machte ich Fotos von mir und von meinem Pass, weil ich die fürs Indien-Visum brauche), und um fünf ging ich in den Feierabend. Mehr oder weniger ein voller Arbeitstag (aber der Ausgleichstag ist schon eingeplant).
Der Liebste war am Nachmittag bereits gekommen und gerade mit Vereins-Orga beschäftigt, also setzte ich mich mit einer Tasse Tee und zwei brennenden Adventskranzkerzen an den Esstisch und blätterte das September-Heft VF&L durch. (Mal sehen, ob ich es noch in der Weihnachtszeit bis zu den Weihnachtsrezepten schaffe.) Dieses Mal waren tatsächlich ein paar wirklich gute Rezepte drin (unter anderem einiges mit Grünkohl, im September hätte mich das genervt, im Dezember passte es gut), also machte ich gleich einen Wochenplan für die kommende Woche. Da unsere Gemüseschublade momentan ziemlich übervoll ist, plante ich eine Lieferpause der Gemüsekiste ein – etwas ungewöhnlich für Dezember, aber wir haben gerade Kohl in allen Varianten da, und der möchte auch erst einmal gegessen werden.
Ein bisschen Haushalt, ich sortierte Wäsche und startete eine Maschine, ließ Harold oben im Bad fahren und räumte ein bisschen in der Küche auf. Dann gemeinsames Kochen, eine einfache Minestrone mit Borlottibohnen, Erbsen aus dem Tiefkühlfach, Grünkohl, Karotten und Sellerie, dazu ein paar Farfalle. Sehr gutes Essen. Danach schnell Wäsche aufhängen und bügeln, eine zweite Maschine lief durch (nur der Schnellwaschgang: die am Freitag bestellte Unterwäsche war am Samstag schon gekommen), ich hängte sie auf und war um acht dann endgültig bereit für den Lesessel.
Hätte auch eigentlich geklappt, wenn nicht mein Tablet sich plötzlich aufgehängt hätte und der Touchscreen nicht mehr auf Input reagierte. Was bei einem Gerät ohne Tastatur ausgesprochen blöd ist. Zwar erkannte er irgendwann die externe Tastatur wieder, aber um mit ihr Felder auf dem Display anzuwählen, hätte man diese per Touchscreen erst aktivieren müssen und… naja. Am Ende (nach etwas googeln und tausendmal probieren) klappte es mit einem harten Reset. Für die Zukunft: Aus-Taste und Leiser-Taste (bei den Kipptasten die rechte) lang drücken führt zu einem Neustart. Also zumindest irgendwann mal.
Früh ins Bett zum Lesen, als das Tablet wieder lief. Ich wollte eigentlich schreiben „auf Bildschirm hatte ich keine Lust“, wenig verwunderlich nach einem kompletten Tag mit Online-Schulung, deshalb schaute ich nicht beim Liebsten mit (der sah eine Neuseeland-Doku). Aber etwas ironisch ist es natürlich schon, dass ich aktuell auf dem Tablet lese. Auch wenn es natürlich schon anders (und weniger anstrengend für die Augen) ist als „normal“ am Rechner. Trotzdem hat so ein Papierbuch definitiv viele Vorteile. Zum Beispiel friert es nicht plötzlich ein.