Haushalt und schönes Zeug, Sonntag 14.11.2025

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Meiner Erinnerung nach durchgeschlafen, viertel vor sechs aufgewacht, kurz nach sieben aufgestanden. Der Liebste war da schon auf und hatte die Kater versorgt und Tee gekocht. Deshalb nur Küchen- und Aufräumrunde (auch wenig, da wir ab Abend davor ja nicht gekocht hatten), dann Blick ins Internet und ein wenig schreiben. Und zwar auf dem Sofa mit zwei kampfschnurrenden Katern, weil der Liebste an einer Webseite für den Sportverein bastelte und am Esstisch sehr präsent war. Nicht so superbequem (um nicht zu sagen gar nicht), aber dafür zwei Katzen neben mir (unter anderem Magi sehr verwirrt, weil er mir nicht sofort auf den Schoß klettern konnte). Das war natürlich viel besser als einfach nur so am Tisch.

Teeausbeute des Tages: Bio-China Chun Mee, und diesen hatte ich letztes Jahr schon gehabt, wie ich mich erinnerte: Sein Name bedeutet nämlich „wertvolle Augenbraue“ (auf die gebogene Form seiner Blätter anspielend). „Ein vielseitiger, frischer Alltagstee, oft leicht pflaumig und herb, weniger süß (??) als andere Grüntees“, so schreibt die KI. Letztes Jahr hatte ich „viel zu herb, nicht mein Favorit“ notiert. Nun ja. Ich legte ihn erst einmal zu den anderen. Stattdessen Kaffee und ein ausführliches englisches Frühstück.

Restlicher Vormittag war Haushaltszeug. Der Liebste ließ Howard fahren und wischte im Erdgeschoss, und ich putzte (nach einer Dusche) das Bad oben, sortierte Wäsche, ließ eine Maschine laufen, bügelte. Dazwischen blätterte ich das November-Heft VF&L halb durch, zumindest mal das Weihnachtskapitel, in der Hoffnung auf ein bisschen Inspiration für unser Weihnachtsessen. So richtig fündig wurde ich nicht, auch wenn sie ein Rezept für einen „German Style One-Pot Roast“ hatten, was vermutlich eine Art Sauerbraten darstellen sollte (auf Seitanbasis).
Mittagessen eine große Schüssel Feldsalat, dazu Vesper mit Meerrettichaufstrich und Rügenwalder Wurst. Danach war ich gut satt, habe jetzt aber die nächsten vier Tage vermutlich keine Lust mehr auf Brot (wir hatten morgens ja schon Toast gehabt). Dazu noch ein Kaffee, und ich startete die zweite Maschine Wäsche (so cool, dass wir mit zwei Maschinen durchkommen – eine dritte hätte auch schlecht Platz gehabt).

Um drei ging ich auf den Weihnachtsmarkt. Draußen leicht sonnig, nicht so, dass man eine Sonnenbrille gebraucht hätte (eher sich auflösender Nebel) und wahrlich nicht so, dass es warm geworden wäre – ich war mit Schal (ein neuer weinrot karierter, den ich letzte Woche von einer Kursteilnehmerin geschenkt bekommen hatte), Mütze, Wintermantel und Trekkingschuhen gut ausgestattet.
Der Markt war gerade noch okay voll, bis auf zwei Engstellen (zwischen Holzmarkt und Marktplatz und über den Marktplatz) kam man überall ganz okay durch. Interessanterweise hatte ich aber, wie ich schnell merkte, gar keine Lust, wirklich etwas zu kaufen, nicht stehenzubleiben und mir die Sachen detaillierter anzusehen und erst recht nicht mit Tasche und Geldbeutel und so zu hantieren. Auch keine Lust auf etwas zu essen (und erst recht nicht auf Punsch oder Glühwein). Also trieb ich mich so durch und schaute. Ich muss auch sagen, dass mir sehr viel von den Kaufsachen gar nicht so ansprach. Viel Weihnachtsdeko, viel Schmuck, viel Kindersachen, sehr viel Keramik und Töpfergut, das Meiste davon nicht so ganz mein Geschmack, bis auf die Keramik, aber Tassen haben wir halt schon genug. Alles als „Ensemble“ schon sehr schön anzuschauen, aber ich hatte gar keinen Impuls, ein einzelnes Ding davon zu kaufen.
Kaufte aber natürlich am Ende doch was, nämlich eine Flasche Nägelesbirne (Memo an mich: Der kleine Wagen hat sie auch wieder, allerdings viel teurer als der Stand am Kunstverein – mal sehen wie wir das die nächsten Jahre machen) und einen mit Glas verzierten Stein für die Fensterbank. Und dann noch, wirklich ganz ausgesprochen schön, zwei Halsketten aus geflochtener Schnur mit Holzperlen.

Gegen fünf ging ich wieder nach Hause, gerade als es dunkel war und die Massen mir entgegen auf den Markt stürmten (gerade vor der Welle geblieben, würde ich sagen). Traf auf dem Rückweg noch eine Kollegin, quasi die einzige Person, die ich kannte, etwas ungewöhnlich (aber die Einheimischen gehen eher am Freitagabend und vielleicht Samstag). Schnell nach Hause, damit hatte ich meine 10.000 Schritte für den Tag gemacht.

Daheim zweite Maschine Wäsche aufhängen, dann gemeinsames Kochen mit dem Liebsten, ein Massaman Curry mit Pilzen aus dem Septemberheft VF&L. Etwas blöd, dass dort ein Pfund Kartoffeln reingehört hätte – die hätte ich am Samstag mal besser gekauft. Nun ja. Wir machten Reis stattdessen, und das wurde dann ein ausgesprochen gutes Essen, nur dass die Shiitake mich nicht so überzeugten, die finde ich im Stir Fry besser.
Restlicher Abend Lesen auf dem Sofa, der Liebste war mit Zeugs für den Sportverein beschäftigt (wenn er schon nicht abbauen helfen konnte). Keine Nachrichten – die Nachricht vom schrecklichen antisemitischen Anschlag in Sidney hatte ich schon über Mastodon mitbekommen, es macht mich so wütend. Und natürlich gibt es auch da wieder Vollidioten, die „aber Israel!“ schreien. Was läuft bei manchen Leuten falsch?

Früh nach oben ins Bett zum Lesen, auch weil es im Wohnzimmer irgendwann sehr warm wurde und ich nicht um kurz nach acht schon auf dem Sofa einschlafen wollte. Noch eine (eine!!) letzte, kurze Arbeitswoche, dann in den Jahresausklang gleiten. Das ist der Plan.