Wegwerfen und zurückblicken, Dienstag 30.12.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Um sieben Uhr aufgewacht, ohne Magi (die Tür war zu, er wartete direkt davor) und recht ausgeschlafen. Harold stand schon zum Saugen in den Startlöchern, und ich musste mich etwas beeilen, oben die Sachen wegzuräumen und mit Magi runterzugehen zur Medikamentenverabreichung (und dann schnell wieder nach oben zu hektiken, um das Katzenklo wegzuräumen). Danach aber etwas ruhigerer Morgen mit Aufräum- und Küchenrunde. Der Liebste fegte noch den gefrorenen Schnee vor der Haustür weg (es sah weiß bepudert aus wie Schnee, war aber grobkörniger) und machte uns dann Pfannkuchen mit Apfelmus zum Frühstück. Sehr großartig.

Gemütliches Frühstücken, dann machte ich mir eine Kanne grünen Tee (den chinesischen White Cui Min) und setzte mich im Esszimmer an meinen Laptop: Bilder sichern von den letzten anderthalb Monaten (es geht immer noch nicht automatisch bzw. ist von mir ausgeschaltet) und dann gleich mal durchgehen und 12 Bilder für den Jahresrückblick zusammensuchen.
Dann dachte ich, ach, mach doch mal so ein paar Notizen für den Jahresrückblick, richtig schreiben kannst du ja immer noch, also fing ich an Notizen zu machen, stellte schnell fest, dass ich es einfacher fand, gleich in kompletten Sätzen auszuformulieren, kam etwas in den Schreibflow, und irgendwann war der Jahresrückblick komplett geschrieben. Wenn auch noch nicht hochgeladen, das mache ich am 31.12. oder am 1.1.

Dann noch einen Wochenplan für die schon laufende Woche machen (man muss etwas um die Feiertage und Ähnliches herumnavigieren) und etwas Internet leerlesen, bis der Liebste uns um halb zwei zwei vegane Leberkäse anbriet. Wir hatten noch vier Brötchen vom Vortag übrig und zwei Chicorée, also gab es Leberkäsweckle mit Senf und einen Chicorée-Salat zum Mittagessen. Danach einen Kaffee.

Den Nachmittag verbrachte ich wieder im Arbeitszimmer: weiter aussortieren und wegwerfen. Die Kommode war noch recht schnell gegangen, vermutlich deshalb, weil ich sie vor einigen Jahren schon mal durchgegangen war. Auch der schwarze Rollcontainer ging einfach, bis auf eine waren alle Schubladen leer (und die eine konnte fast komplett ins Altpapier). Mit dem großen Regal sah es allerdings etwas anders aus. Viele Sachen, die ich zwar behalten wollte, aber durchgehen und anders sortieren musste, dazwischen immer wieder Sachen zum Wegwerfen und auch Sachen, von denen ich gar nicht wusste, was das eigentlich war (technisches Zeug, Ersatzteile) oder ob ich sie noch mal brauchte (Anleitungen und Ähnliches). Ich war also einige Stunden beschäftigt und hörte nur deshalb um sechs auf, weil ich echt kaputt war und nicht mehr wollte. Wirklich einiges geschafft, am Ende waren es bestimmt sieben oder acht geleerte Ordner, und die Altpapiertonne – gerade am Morgen abgeholt worden – war wieder gefüllt), aber es gäbe noch mehr zu tun. Trotzdem am Schluss ganz zufrieden, zumal es jetzt überhaupt kein Problem mehr sein wird, die Sachen in den neuen Regalen unterzubringen.

Lustig übrigens: Ich stieß auf ein paar Sachen, vor allem auf einen Ordner, an dessen Inhalt ich ü-ber-haupt keine Erinnerung mehr habe. Es sind die Bescheide und Unterlagen von meinem BaFöG, und natürlich erinnere ich mich daran, dass ich das beantragt und bekommen habe und den Darlehensanteil später zurückzahlen musste, aber ich hätte erwartet, dass mir die eigentlichen Bescheide wieder „einfallen“ würde, wenn ich sie sehe – sehr charakteristisch grün und in etwas unübersichtlicher tabellarischer Form. Aber ich erinnerte mich null daran. Ist ja auch nicht wichtig, aber merkwürdig fand ich es schon (die blauen Studienbescheinigungen mit Perforation zum selbst Ausreißen hatte ich beispielsweise viel mehr im Kopf).

Der Liebste hatte den halben Tag mit Buchhaltung für seine beiden Vereine verbracht und die anderen Hälfte damit, bei unserer Haustür eine neue (doppelte und gut isolierte) Glasscheibe einzusetzen. Jetzt war die Scheibe drin und er auch ziemlich durch – bei uns beiden war es quasi ein voller Arbeitstag gewesen. Wir verwarfen deshalb unser ursprünglich geplantes Rezept (Pasta mit Rosenkohl und Walnusspesto), denn ich sah hier keinen von uns Rosenkohl putzen.
Stattdessen in den Supermarkt nebenan, Zeugs einkaufen: Viel Katzenfutter, Vorräte für den Kühlschrank (Joghurt und ähnliches), eine Tonne Pilze, und dann fürs Abendessen zwei Packungen vegane „Chicken“-Streifen. Daraus machte der Liebsten mit ein paar Pilzen und etwas Creme Vega so eine Art Geschnetzeltes, dazu ein paar Spirelli. Schnelles und sehr gutes Abendessen.

Restlicher Abend auf dem Sofa, wo ich elend fror trotz Feuer und zwei Paar Socken und allem, bis ich mich in eine Decke wickelte und Magi sich auf meine Beine legte (Wärmflaschenkatze). Dort ein bisschen Raumstation, mit so halber Konzentration (das Wühlen in den alten Unterlagen hatte offensichtlich ein paar alte Erinnerungen und Gedanken und Emotionen hervorgerufen, ich war nicht so ganz bei der Sache beim Fernsehen) und schließlich, ziemlich müde, recht bald mit Buch ins Bett.