Eigentlich war die Nacht okay, allerdings wurde ich um fünf wach – oder eigentlich richtig gesagt, ich wurde irgendwann wach, musste aufs Klo und beging dann den taktischen Fehler, im Bad auf die Uhr zu schauen und festzustellen, dass es kurz nach fünf war. Eine Stunde vor dem Wecker, zu früh zum Aufstehen, zu kurz, um wieder richtig einzuschlafen (nicht mit „Wecker in einer Stunde!“ im Kopf). Also döste ich noch etwas vor mich hin, und als das Licht um fünf nach sechs anging, war ich ordentlich müde.
Zum Frühstück aßen wir noch einmal Brot mit Johannisbeergelee, weil es weg musste und einfach lecker war, dann wurde alles ein bisschen hektisch, der Liebste beeilte sich zum Bus, ich kriegte gerade so duschen und Haare waschen hin und war dann fünf Minuten zu spät beim Yogakurs. Egal. Trotzdem gut, und das Konzept, mit meinem linken Arm alle Bewegungen mitzumachen und über den Schmerz rüberzugehen, scheint einigermaßen zu funktionieren: Es tut immer noch weh, aber die Beweglichkeit wird besser und der Schmerz lässt ein bisschen nach. Bilde ich mir ein.
Nach dem Yogakurs war ich um Viertel nach neun im Arbeitszimmer, beschäftigte mich aber erst ein bisschen mit privaten Sachen: Am Wochenende hatte ich Katzenfutter bestellt, dafür musste die Rechnung bezahlt werden, und da ich schon dabei war, aktivierte ich meine Bank-App auf dem neuen Handy (ging ganz gut, mit den Login-Daten war ich schnell bei der Kontoübersicht) und dann lud ich die SecureGo plus-App herunter, weil die Webseite der Bank mich ausdrücklich dazu aufforderte. Hm. Das ging so semi-gut, die Menüführung war nicht so super, irgendwelche Vorgänge musste ich abbrechen, andere konnte ich nicht abbrechen und musste Fenster schließen, dann wurden „interne Serverfehler“ gemeldet… nerv. Schließlich musste ich einen Aktivierungscode eingeben und diesen erst einmal per Post anfordern, also forderte ich an und jetzt warte ich also auf den Brief. Die eigentliche Überweisung machte ich dann über good-old-fashioned Onlinebanking per optischer TAN. (Geht ja noch bis Mai.)
Ab zehn startete ich mit der Arbeit und wurde erst einmal von einer Tonne Mails empfangen. Unter anderem hatte eine Person, die vor zwei Monaten am lautesten nach einem Kurs geschrien hatte und um deren Bedürfnisse herum ich quasi einen Kurs organisiert hatte, jetzt ihre Teilnahme abgesagt, Nervnervnerv. Na gut. Dafür hatten andere bezahlt, bis auf eine, was mich wunderte, denn sie war eigentlich sehr zuverlässig, bis ich feststellte, dass ich die Rechnung wohl an eine falsche E-Mail-Adresse geschickt hatte (vermutlich schon ihre, nur alt). Eine Rechnung, die sie gar nicht bekommen hatte, konnte sie ja schlecht zahlen. Super. Nachdem die Rechnung dann glücklich die Empfängerin erreicht hatte, zahlte sie direkt am gleichen Tag.
Nach dem E-Mail-Schwung wollte ich ein bisschen korrigieren, und dazu musste ich ein paar Seiten ausdrucken, aber leider, leider hat sich mein alter Drucker jetzt endgültig verabschiedet. Eine Seite druckte er noch, dann war es vorbei: Er zog einfach kein Papier mehr ein. (Und meldete stattdessen permanent „Papierstau“, was er nicht hatte). Ich gab nach zehn Versuchen auf und entschied mich, mal nach Laserdruckern zu suchen: Kann doch nicht so schwer sein? Haha.
Erster Stopp Saturn: Der Suchfilter („Farblaserdrucker“) lieferte dreizehn Ergebnisse. Davon waren vier Tintenstrahldrucker, zwei waren Tonerkartuschen, vier nicht lieferbar und der Rest nur gegen Abholung. Hurra!
Also ein Versuch bei Amazon, und kurz gefasst wollte ich am Ende alles anzünden. Oder zumindest alles Amazon-Bezogene. Es war vermutlich nicht die beste Idee, bei Amazon nach Laserdruckern zu suchen (außer man möchte komplett bekloppt werden), aber ich hatte halt auf eine schnelle Lösung gehofft. Hm. Ich verschob den Laserdrucker-Ausflug fürs Erste (und damit auch das Korrigieren), machte stattdessen ein paar administrative Sachen fertig und dann Mittagspause.
Halb eins, eine Runde Nudeln mit der restlichen Caponatasauce, dann knuddelte ich den Kater und ging in Richtung Büro. Es war halbgares Wetter angekündigt, aber die Sonne schien und es war nicht so kalt, deshalb holte ich meine alte rote Cordjacke aus dem Schrank (meine Übergangsjacke hat sich ja quasi von heute auf morgen in einen Lumpen verwandelt).
Im Büro hatte ich einiges für die nächste Prüfung vorzubereiten, außerdem ein paar Dinge mit Kolleg:innen zu besprechen. Und natürlich nutzte ich den funktionierenden Drucker im Büro, korrigierte ein bisschen und arbeitete meine Inbox ab. Klingt nach wenig, aber mit all den tausend Kleinigkeiten, die um die Ecke kamen, war es kurz vor halb sechs. Und dann schrieb mich der Liebste an, dass er jetzt von der Arbeit losgehen würde und mich abholen könnte, also blieb ich noch bis sechs, klar, und schloss dann ziemlich zufrieden den Arbeitstag ab.
Zum Abendessen probierten wir ein neues Rezept aus, Ministrudel aus Filoteig mit einer Füllung aus roten Linsen. Die Füllung war einfach gemacht, das Filoteig-Wickeln ein bisschen Gedöns (und definitiv besser im Teamwork). Nach fünfzehn Minuten holten wir sie aus dem Ofen und ließen sie ein bisschen auskühlen, während wir schnell zum Supermarkt gingen: ein bisschen Pudding, Essigessenz und ein paar Blumen für die Arbeit (nicht für uns, haha, kein Gedanke daran).
Dann heim und essen: Die Strudel waren gut, wenn auch ein bisschen Pep fehlte (eine Ladung Cayennepfeffer hätte der Füllung gut getan). Trotzdem lecker. Dazu einmal die Nachrichten, mal wieder, nachdem wir sie die letzten Tage etwas vermieden hatten, und dann Tiere – um genau zu sein die Raubvogel-Folge von Animal. Und wow, was für faszinierende Aufnahmen. Mir war überhaupt nicht klar, wie diese Bilder gemacht worden waren (hatten die einem Falken eine Kamera auf den Rücken geschnallt oder was). Sehr coole Folge und nicht zu deprimierend, denn wir haben zwar die Erde im Großen und Ganzen ruiniert, aber es gibt immerhin ein paar Fleckchen, die nicht völlig im Eimer sind. Noch.