Nach einer ganz guten Nacht um halb sechs aufgewacht und mich so langsam wachgedacht. Um sechs stand ich dann auf. Es ist ja schließlich Wochenende.
Morgens nahm ich mir mal wieder ausführlich Zeit für die Zeitung, zum Frühstück ein grüner Smoothie (am Mittwoch in der Kiste war frischer Spinat und Rucola gewesen). Danach hatten wir plötzlich einen Motivationsschub und beschlossen, Dinge weg zu erledigen.
Als erstes meine PC-Kamera. Ich hatte ja Anfang der Woche eine neue bestellt (von Aukey), die sich als noch schlechter als meine alte Logitech rausgestellt hatte, das Kamerabild war verschmiert und hatte einen merkwürdigen Grünstich. Also hatte ich in den sauren Apfel gebissen und die Logitech C920 bestellt, auch wenn sie preislich deutlich über dem lag, was ich eigentlich ausgeben hatte wollen. Diese packte ich jetzt aus, startete meinen Rechner und machte mit dem Liebsten ein kleines Zoom-Probemeeting (praktisch, wenn man die Arbeitszimmer auf verschiedenen Stockwerken hat). Die Kamera funktionierte gut (problemloses Plug and Play), nur den Ton fand ich ziemlich daneben, extrem dumpf (ich tauschte mit dem Liebsten den Platz, damit ich das Resultat meiner Kamera sehen/hören konnte). Wir stellten aber bald fest, dass der Liebste seine Lautsprecher im Arbeitszimmer nicht gut eingestellt hatte (für seine Arbeitsmeetings nimmt er normalerweise ein Headset).
Die Logitech war also okay. Spaßeshalber nahm der Liebste dann noch einmal die Aukey in die Hand – und stellte fest, dass auf der Linse noch eine grüne Schutzfolie klebte. (Dabei hatte ich die Folie extra weggemacht! Wer hätte auch ahnen können, dass es für die Linse eine zweite Folie gab?) Wir probierten die Kamera ohne Folie aus, und naja, jetzt hab ich auf jeden Fall zwei funktionierende neue Kameras, ohne Grünstich. Die Aukey werde ich ins Büro mitnehmen, dort gibt es manchmal einen Kamera-Mangel.
Nach der Dusche dann der nächste Erledigen-Schritt: Einen Brief für die GLS-Bank ausdrucken und unterschreiben (die Bank brauchte auf einem Formular die Unterschrift, deshalb ging das nicht online). Kleine Sache, aber das PDF zum Ausdrucken hatte fast eine Woche im Dateiordner rumgelegen, bis ich dran dachte.
Für die Briefmarke lud ich mir die Post/DHL-App runter, weil ich die Marke als Nummerncode generieren lassen wollte – keine Briefmarken mehr kaufen müssen, sehr praktisch. Leider bot die App als Bezahlmethode ausschließlich PayPal an. Mein PayPal-Konto hatte ich vor längerem mal gelöscht und wollte mir jetzt kein neues anlegen. Ich registrierte mich in der App für ein Kundenkonto, in der Hoffnung, dadurch mehr Bezahlmöglichkeiten angeboten zu bekommen, aber für die Registrierung sollte mir eine Mail mit Bestätigungslink geschickt werden und diese kam dann nicht (erst ein paar Stunden später)… Das nervt und ist nicht gut gelöst, Deutsche Post. Könnte man besser machen.
Parallel zu meinen Briefmarkenproblemen löste der Liebste die Wandleiste im Esszimmer, um unser schwelendes Ameisenproblem in den Griff zu bekommen (erledigen Punkt 3), die Ameisen müssen dort irgendwo vom Balkon ins Haus kommen. Er saugte alles aus (saugte gleich den Rest des Wohn-/Esszimmers mit), damit waren sie erstmal weg. Aber sie werden wieder kommen.
Zum Mittagessen brieten wir noch einmal zwei Tofuwürste an, dazu die zweite Hälfte Kartoffelbrei mit Zwiebelsoße und Erbsen. Zum Espresso nach dem Essen wollten wir gern etwas Schokolade haben und gingen deshalb schnell zum Edeka, gleich noch Altglas wegbringen und ein paar andere Sachen holen, die es nur dort gibt (Grillanzünder, vegane aufschlagbare Sahne, leider auch Ameisengift – sehr unvegan, aber ohne die Giftköder wird es wohl nicht gehen). Ich entdeckte noch veganen Skyr, den hatte ich bis jetzt noch nirgendwo gesehen. Bin sehr gespannt. Die Schokoladenausbeute war auch extrem hoch, es ist verrückt, wie viele vegane Sorten der Edeka mittlerweile anbietet (und damit meine ich nicht die „langweiligen“ Zartbitterschokoladen, die ja immer schon vegan waren, sondern wirklich tolle verschiedene Sorten). Entdeckung des Tages war eine Sorte Lindt-Schokolade mit Hafermilch und Cookie-Stückchen. Wir probierten sie gleich zum Espresso: Sehr gut.
Am Nachmittag etwas Sofazeit, dann beschlossen wir um fünf noch eine ausgedehnte Spaziergangsrunde zu machen, einmal durch die Südstadt. Immer noch sehr kalt, wir kamen beim Spaziergang an einer kleinen Grill-Gartenparty vorbei (es sah aus wie eine Familie, die vermutlich zum Geburtstag grillen wollte) – alle mit Schal und Mütze, aber tapfer am Grill. Es gab auch schon Jahre, wo man Mitte April locker im T-Shirt grillen konnte.
Nach dem Spaziergang kümmerte ich mich um das Abendessen, Spaghetti mit einer Linsen-Bolognesesoße nach Bosh-Rezept. Sehr gut. Parallel dazu hörte ich eine Folge des Idee-Podcasts, dieses Mal ein Gespräch mit Michael Meyer-Herrmann, der am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung arbeitet und das No-Covid-Konzept federführend mit entwickelt hat. Das Gespräch war vom 12. Februar und es war unglaublich frustrierend und ernüchternd zu hören, wie der Wissenschaftler teilweise bis ins Detail vorhersagte, was passiert, wenn die Politik wissenschaftliche Ratschläge nicht befolgt – exakt unsere Situation jetzt im April. Hätten wir im Februar (spätestens) richtig, richtig dicht gemacht, dann wären wir jetzt vermutlich durch. Stattdessen laufen die Intensivstationen voll, während von Öffnungen und „Modellprojekten“ gelabert wird. Ich möchte mich ja nicht mehr aufregen, aber es ist schon so richtig, richtig doof.
Zum Essen hatten wir den Rest Primitivo, der noch vom letzten Wochenende offen war. Danach waren wir dann etwas unvernünftig (schließlich Wochenende und so) und beschlossen, noch eine zweite Flasche Wein aufzumachen. Unvernünftig, weil erstens dann wieder eine offene Flasche im Kühlschrank steht und zweitens der Kopf das normalerweise nicht gern hat. Selbst schuld. Auf jeden Fall tranken wir noch ein Glas „Rotling“, einen schönen Rosé vom Rhein (aus einem Weingut, in dem wir bei unserem Rheinsteig-Urlaub mal übernachtet hatten, den Wein dort kann man online bestellen).
Abendprogramm waren zwei weitere Folgen 112, nachdem ich jetzt die neue Staffel entdeckt habe, werden sie am Stück weggeschaut, ist ja klar.