Um sieben wachte ich (ausgeschlafen) zu einem leicht bewölkten Himmel auf (nachts war es dann endlich soweit gewesen: Ich war aufgestanden, um die Dachterrassentür zuzumachen, weil es zu kalt war). Kein Kater in Sicht. Dafür jede Menge Wäsche auf der Dachterrasse, die wir abends vergessen hatten abzuhängen (aber egal, da es – natürlich – nachts nicht geregnet hatte). Auch für den Tag heute waren 31 Grad und 13 Sonnenstunden vorhergesagt, die Wölkchen am Himmel waren nichts weiter als sich auflösende Zirren (und ein paar Kondensstreifen, die allerdings ordentlich lang waren, was merkwürdig war – scheinbar war die Luftfeuchtigkeit in den oberen Schichten hoch, nur hier unten kam nichts davon an).
Der Kater kam eine halbe Stunde später und wurde gefüttert, dann räumte ich die Küche auf und der Liebste machte uns ein ausführliches englisches Frühstück. Anschließend etwas lesen, der Liebste putzte das Erdgeschoss einmal durch, und während die Sonne rauskam, hängte ich die Wäsche auf der Dachterrasse ab, legte zusammen und räumte weg. Dann noch mehr lesen. Das war mehr oder weniger der Vormittag. Ich las über die Auswirkungen verschiedener Hormone, und als hätte mein Körper mitgelesen, startete er das Maintenance Programm, haha. Ich hakte erst einmal das Thema Schwimmen ab (der Liebste war sowieso auch nicht dafür, von wegen volles Freibad, voller Baggersee), und da ich doch recht müde war, zog ich mich auf den Liegestuhl auf dem Schattendeck zurück.
Zum Mittagessen machte ich uns eine große Schüssel Salat (Paprika, Kohlrabi, Tomaten, Petersilie, Feto, Senfdressing). Danach wieder aufs Schattendeck, der Liebste kam irgendwann dazu mit zwei Tassen Hafermilchkaffee und einer großen Schüssel Melone. Es war ordentlich warm, aber leicht windig und eigentlich ganz angenehm.
Gegen halb fünf packte ich die Sachen zusammen und ging wieder rein: Ich wollte, Sonne hin oder her, auf jeden Fall noch etwas Bewegung und beschloss deshalb laufen zu gehen. Der Liebste kam nach etwas Bedenkzeit mit, und um fünf trabten wir gemeinsam los. Nachdem ich ja das letzte Mal so schnell gewesen war, weitete ich jetzt die Laufstrecke bis zur nächsten Brücke aus, und: Es ging erstaunlich gut. Auch wenn ich natürlich die extra Anstrengung schon sehr merkte. Aber es lief (haha), ich konnte die Gehpausen kurz halten und musste nicht früher abbrechen, Achillessehne und Knie machten mit, und auch mein Laufbegleiter fand es anstrengend genug und langweilte sich nicht. Als wir daheim waren, war es kurz vor sechs und wir waren eine Dreiviertelstunde laufen gegangen. Sehr zufrieden.
Das war dann schon der Höhepunkt des Tages. Daheim etwas ausschwitzen auf dem Sofa, ich machte noch einen Wochenplan für die kommende Woche. Dann umziehen und gemeinsames Kochen, ein Gurkenschmortopf mit Bohnen, Sojaschnetzel, Lauch und eben Gurke (Gurke nicht im Salat ist auch ausgesprochen selten für mich). Der Liebste machte uns aus dem restlichen Prosecco einen Hugo als Aperitif (gut, nur etwas zu süß). Dann Abendessen, Sofazeit, und weil wir keine Lust auf gemeinsames Fernsehschauen hatten, waren wir danach etwas lesend und in getrennten Laptops auf YouTube unterwegs, bis ich so richtig müde wurde und ins Bett ging.
Was der Tagesabschluss hätte sein können, wenn mir nicht aufgefallen wäre, dass ich den Kater seit dem Morgen nicht mehr gesehen hatte (obwohl ich so viel im Garten gewesen war). Wir nahmen uns also zwei Taschenlampen und sahen vor dem Haus, hinten im Garten und auf dem Kohleweg nach, leider erfolglos. Dem Liebsten fiel aber auf, dass der Kater gefressen haben musste, während wir wohl laufen waren (die Trockenfutterschüssel war deutlich leer), das beruhigte mich genug, dass ich schlafen ging. Aber schon emotional anstrengend, so ein selbstständiges Tier.